Kapitel 29

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Viel Spaß heute beim Lesen 😊

Nach den anfänglichen Euphorie plätscherten die kommenden Wochen nur so dahin. Bayern war zu Beginn der Saison sehr gut, Leon hatte einen guten Start.
Aber sms die Champions League Spiele dazu kamen, ging es rapide bergab.
Leons Gesundheitszustand war nicht der allerbeste und obwohl er auf dem Platz alles gab wollte weder ihm noch den anderen Jungs was gelingen.
Dieser ganze Stress im Verein zog sich bis zu uns nach Hause.
Leon hatte im Prinzip den ganzen Tag schlechte Laune.
Für mich war das nicht einfach. Ich blühte regelrecht auf in München. Mein Job war super, mit Nadine hatte ich jetzt schon eine tolle Freundin gefunden, von Woche zu Woche kam ich mehr in München an.
Heute hatte ich mit Lina und Melissa einen Termin bei Angermeier, weil wir Dirndle für den Besuch der Mannschaft auf der Wiesn aussuchen mussten. Neben diesem Wiesn-Besuch hatte ich noch weitere in Planung, weil mein Instagram Account immer noch gut lief. Ich würde mich persönlich noch nicht als Influencerin bezeichnen, aber ich gehörte am Opening Wochenende zur Crew von Cathy Hummels.
Ich wusste nicht wieso, aber mit ihr Verstand ich mich immer besser. Das war toll, weil das unangenehme Gefühl, was ich in ihrer Nähe verspürte, verschwunden war und ich somit mehr Spaß an den Stadionbesuchen hatte.
„Ich komm heute erst später nach Hause, weil ich noch bei Angermeier bin.", sagte ich zu Leon beim Frühstück. Ich hatte heute später Unterricht und Leon und ich konnten ausnahmsweise mal wieder gemeinsam frühstücken. Morgen würde er abfahren, da er ein Auswärtsspiel hatte, deswegen wollte ich den Abend gern noch mit ihm gemeinsam verbringen.
Er reagierte gar nicht auf mich, sondern scrallte auf seinem Handy rum.
„Leon?" - keine Reaktion, ich wurde lauter: „LEON!!"
Er guckte mich verwirrt an. „Was ist?", fragte er leicht gereizt.
„Ich sagte gerade, dass ich heute später nach Hause kommen werde, weil ich noch bei Angermeier einen Termin habe."
„Jaja", antwortete er.
„Sollen wir dann später gemeinsam was kochen? Oder soll ich was zu Essen mitbringen?"
Wieder antwortete er nur mit „Jaja".

Bei Angermeier angekommen warteten Lina und Melissa schon auf mich.
„Was bist du denn so spät?" fragte Lina.
„Ach vergiss es!" antwortete ich nur und betrat mit beiden den Laden.
Die ganze Anprobe sauste nur so an mir vorbei. Für meinen ersten Wiesnbesuch hatte ich mir ein Kleid aus Cathys Kollektion ausgesucht, für den mit den Bayern wollte ich was passendes zu Leons Hemd. Mehr Abstimmung als mit dem Hemd und der Weste ging ja kaum.
Es dauerte nicht lange und wir waren schon fertig. Wir mussten im Prinzip nur anprobieren, da wir uns die Modelle schon vorher im Katalog aussuchen konnten.
Wir hatten alle 3 Glück, dass uns die Dirndl standen und auch passten.
„Sollen wir noch was essen gehen?" fragte Melissa, als wir an unseren Autos ankamen.
Da ich von Leon ja sowieso keine Antwort bekommen hatte und ich wissen wollte, ob die beiden auch so einen Stress zu Hause hatten, willigte ich ein.
Wir gingen ins Vapiano um die Ecke.

„Sag mal, Diana, was ist los?", fragte mich Melissa während des Essens.
„Ach ..." Ich ließ die Gabel fallen.
„Sind Jo und Niklas auch so komisch?"
„Hör mir auf!" fing Lina an.
„Erfolgsverwöhnte Bengel sind das!" Sie schmunzelte.
Okay offensichtlich schien das bei denen nicht so schlimm zu sein.
„Leon redet kaum noch. Ihm ging es gesundheitlich die letzte Zeit ja auch nicht so gut. Und an sich ist es einfach komisch."
Lina und Melissa nicken.
„Süße, wir hatten alle schon mal so eine Phase. Die Jungs haben einfach elendig viel Druck."
„Aber rechtfertig das ein quasi komplettes Desinteresse an meinem Leben? Ich tu ja auch Dinge, die wichtig sind."
Lina schaute mich mitleidig an.
„Red nochmal mit ihm." ermutigte sie mich. „Mach ihm klar, dass das so nicht geht. Wahrscheinlich muss er sich erstmal daran gewöhnen, dass es nicht so gut läuft. Die letzte Saison auf Schalke war super. Der confed Cup und die WM phänomenal. Da ist es klar, dass ihn die Situation überfordert. Sei für ihn da, aber zeig ihm Grenzen auf."
Die beiden hatten recht, ich musste das klären.
„Danke Mädels! Ich hab was zu tun.", sagte ich, warf beiden einen Kuss zu und verließ das Lokal.

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