Kapitel 28

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"Hallo Benicio." begrüsste ich meinen Freund und liess ihn ins Haus. Ich hatte ihm vorhin angerufen und ihn gefragt, ob er kurz bei mir vorbei kommen könnte.

"Hallo Baby. Ist etwas passiert?" fragte er mich und setzte sich dabei an den Tisch in der Küche. Ich schluckte.

"Ich... ich kann so nicht weiter machen." fing ich an. Verwirrt schaute der Mann mich an.

"Was meinst du damit? Geht's um deine Diät oder um die Schule?" Er wirkte nicht gleichgültig, aber auch nicht wirklich interessiert.

"Ich meine uns, Benicio." sagte ich und blickte ihm dabei in die Augen. Mein Gegenüber lachte auf, als hätte ich gerade irgendeinen Witz erzählt. Lachend fragte er mich: "Hast du deine Tage oder zu wenig Schokolade gegessen?

"Ich meins ernst. Kannst du nicht einmal bei der Sache bleiben?" bat ich ihn verzweifelt und leicht wütend. Er hatte mich noch nie für voll genommen. Ich war für ihn immer nur das blonde, hübsche Dummerchen.

"Nein, jetzt hab ich's. Deine Lieblingssendung wurde abgesetzt. Wie heisst sie nochmals? Du weisst schon, die mit dem Mann, der so einen grossen Schnauzer hat." sagte er und ignorierte dabei mein Gesagtes komplett. Ich atmete scharf aus.

Mit ernster Stimme erklärte ich ihm schliesslich: "Ich mach Schluss, Benicio. Das zwischen uns ist vorbei". Ich wollte es ihm eigentlich schonend beibringen, aber er wollte mir ja nicht zuhören.

"Was? Du willst mit mir Schluss machen?" fragte er und zog dabei seine Augenbrauen hoch. Spöttisch musterte er mich.

"Ja, genau das will ich." bestätigte ich und verschränkte dabei meine Arme vor der Brust. Warum war ich überhaupt je mit ihm zusammen? Er war ein riesen Idiot, der sich nicht im geringsten für meine Person interessiert hatte.

"Wow, du weisst aber, dass das der grösste Fehler sein wird, den du jemals gemacht hast?" hakte er nach. Nun war es ich, die lachen musste.

"Natürlich. Du bist ja auch so ein Traumprinz." stellte ich ironisch fest.

"Ist es wegen Simon?" wollte mein Exfreund wissen. Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte einen Moment lang.

"Nein. Das zwischen uns ist einfach keine Liebe. Simon hat damit gar nichts zutun". Das war sogar die Wahrheit. Selbst wenn es den Mexikaner nicht geben würde, würde das nichts an meinen Gefühlen gegenüber Benicio ändern.

Ausserdem kam ich mit seinem Charakter überhaupt nicht klar. Diese Arroganz, die Benicio an den tag legte, war ekelhaft.

Wobei ich zugeben musste, dass das versprochene Date mit Simon meine Entscheidung beschleunigt hatte. Wäre er nicht gewesen, würde ich wahrscheinlich noch ein paar Wochen die Freundin von Benicio sein.

"Okay. Immerhin gibt es noch viele andere schöne Mädchen auf dieser Welt. Ob du jedoch noch einmal jemanden wie mich findest, bezweifle ich." überlegte er und stand dann auf. Als ob ich noch einmal so jemanden wollte.

"Der Sex mit dir war übrigens nicht mehr als Durchschnitt." fuhr er fort und lief dann in Richtung Türe. Ich biss auf die Zunge, damit ich keinen dummen Kommentar machte.

Als er dann endlich weg war, konnte ich erleichtert ausatmen. Einen Trottel weniger in meinem Leben.

Einsamkeit zerstört I  SimbarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt