Einsamkeit zerstört I Simbar

Kapitel 34

Als ich die Schule betrat, lief ich in ein Mädchen mit roten Haaren rein. Ich seufzte. Auf sie hatte ich gerade überhaupt keine Lust.

"Und wie geht es dir?" versuchte ich nett zu klingen, jedoch hörte man mir meinen verbitterten Unterton deutlich an. Mein Gegenüber verdrehte ihre Augen.

"Du bist so verlogen, Ambar Smith. Delfi hat mir von deiner Schwärmerei erzählt. Das ist ja schon schlimm genug, aber dann musst du es natürlich vollkommen übertreiben und dich auch noch Armin um den Hals werfen." sagte Jazmin mit einer ruhigen, jedoch überzeugten Stimme. Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Nun war ich also die Verlogene?

"Anders als du hab ich Simon nicht geküsst." widersprach ich ihr. Das Mädchen wurde bleich.

"Von wo weisst du von dem Kuss?" fragte sie und biss sich dabei auf die Lippe. Ich schüttelte verärgert meinen Kopf.

"Ich habs gesehen. Toll Jazmin, du hast es geschafft. Du hast gewonnen. Zwar hast du mir damit das Herz gebrochen, aber was solls. Wir waren ja sowieso nie richtige Freunde". Vielleicht hatte ich es ja verdient.

"Tu bitte nicht so unschuldig. Wenn du Simon wirklich so sehr liebst, dann hättest du Àrmin nicht geküsst. Du spielst allen immer Liebe vor und das Einzige was du dabei willst ist Aufmerksamkeit. Zuerst war Matteo deine grosse Liebe, dann Benicio, dann Simon und nun Armin. Du willst einfach die Bestätigung, dass du ja so toll bist und jeden Typen auf dieser Welt haben kannst". Kalt lachte Jazmin auf, jedoch blickte ich ihr nur in die Augen.

Ihre Worte verletzten mich ungemein. Matteo und Simon hatte ich wirklich sehr geliebt. Benicio sollte mir helfen über Simon hinwegzukommen und bei Armin galt eigentlich das Selbe wie bei Benicio. Mit Aufmerksamkeit und Bestätigung hatte das wenig am Hut.

"Simon ist wirklich toll. Schade, dass das mit uns nichts werden wird. Er hat keine Gefühle für mich und wird es auch nie haben." fuhr Jassi fort. Ungläubig musterte ich sie.

"Und deswegen küsst ihr euch?" Das sie mich so eiskalt anlog. Hielt sie mich wirklich für so unglaublich dumm?

"Ich hab ihn geküsst, jedoch hat er mich sofort weggestossen. Mir wurde klar, dass ich einfach blind vor Liebe war. Als er mir nach dem Kuss sagte, dass er dich liebt und meine Gefühle nicht erwidern kann, bin ich weinend weggerannt. Ich bin in Armin rein gelaufen. Er hat mich getröstet, obwohl er mich nicht kannte und obwohl er nicht wusste warum ich weinte. Er gab mir das Gefühl etwas ganz besonderes zu sein. Das erste mal in meinem Leben dachte ich, dass eine Junge mich aufrichtig mag". Während ihrer Erzählung fing sie an zu weinen.

"Ich hab angefangen Gefühle für ihn zu entwickeln und ich hatte das Gefühl, als würde auch er mich mögen. Aber nein, du musst ihn ja küssen. Verdammt, zuerst verdrehst du Simon den Kopf und jetzt auch noch ihm. Für dich ist das vielleicht alles nur ein Spiel, aber mir war die Sache mit Simon und Àrmin wirklich ernst." redete sie weiter.

"Jazmin, ich..." wollte ich erwidern, jedoch unterbrach sie mich schnell. "Nein, ich will nichts mehr von dir hören. Du bist ein schrecklicher Mensch". Das waren ihre letzten Worte, bevor sie weglief.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. Was hatte ich nur angerichtet?