Nachdem ich minutenlang vor Monicas Tür stand, klopfe ich letztendlich leise an.
"Herein.", kommt es leise von der anderen Seite der Tür und vorsichtig drücke ich die Türklinke runter.
Monica sitzt im Schneidersitz auf ihrem Bett und sieht vertieft in ein Buch.
Langsam trete ich in ihr Zimmer ein und setze mich auf ihren Schreibtischstuhl.
"Erinnerst du dich noch an Mark? Meinen Beta?", frage ich sie leise.
Sie nickt nur leicht und sieht nicht mal kurz von ihrem Buch auf.
"Er hat seine Mate gefunden und die Beiden wollen heute Mittag gegen 16 Uhr mal vorbeikommen. Ich wollte dir das nur sagen, damit du dich nicht erschreckst oder so.", sage ich und sehe sie forschend an.
Ich kann meine Augen einfach nicht von ihr lösen. Ihre Gesichtskonturen sind so weich und am liebsten würde ich ihr über die Wange streichen.
"Alles klar. War's das?", sagt sie und sieht endlich von ihrem Buch auf.
Unsere Blicke verhaken sich ineinander und lassen nicht los. Ihre Augen haben einen traurigen Schimmer angenommen und am liebsten würde ich zu ihr hingehen und sie in den Arm nehmen, damit sie wieder fröhlich ist.
Aber das würde sie bestimmt nicht wollen. Nicht einmal, dass ich ihr näher komme.
"Ja, das war's.", sage ich und sehe sie sehnsüchtig an.
Sie sieht wieder auf ihr Buch herab und ignoriert mich wieder komplett.
Seufzend stehe ich also auf und verlasse ihr Zimmer. Ich hoffe sie wird sich für mich entscheiden und für unseren Bund.
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Monica
Während Elias mein Zimmer verlässt zwinge ich mich dazu, meinen Blick auf dem Buch zu halten.
Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, jedoch bin ich noch nicht bereit das alles zu akzeptieren. Ihn so zu akzeptieren, wie er ist.
Das alles ist noch zu neu für mich. Klar, in manchen Augen reagiere ich bestimmt über, jedoch kann ich einfach nicht. Ich habe eine Blockade die mich daran hindert.
Sie hindert mich an meinem Glück.
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Gegen 14 Uhr mache ich mich auf den Weg nach unten, um mir etwas zu essen zu holen.
Elias hat vor einer halben Stunde etwa das Haus verlassen, weshalb ich ihm auch nicht begegnen werde und somit das Haus für mich alleine habe.
Aus dem Kühlschrank nehme ich mir einen Joghurt und aus einer Schublade einen kleinen Löffel. Anschließend gehe ich ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher ein.
Nachdem ich den Joghurt aufgegessen habe bringe ich die leere Verpackung noch in den Müll und gehe anschließend wieder zurück ins Wohnzimmer.
Da aber nur Schrott im Fernsehn läuft schalte ich ihn aus und beschließe das Haus ein wenig zu erkunden.
Bei meiner Tour entdecke ich nicht wirklich was neues, jedoch stehe ich am Ende mal wieder vor der Tür von Elias.
Auf der einen Seite will ich unbedingt dieses Zimmer betreten aber auf der anderen Seite will ich alles zerstören was mit Elias zu tun hat.
Nachdem ich minutenlang nur vor seiner Tür stand mache ich sie letztendlich doch auf und trete ein.
Die Bettdecke liegt unordentlich auf dem Bett verteilt und die Rolläden sind alle unten.
Der Raum ist immernoch sehr unpersönlich eingerichtet und alles wirkt sehr kalt.
Langsam gehe ich weiter in den Raum hinein und betrete sein Ankleidezimmer. Alle Sachen hängen geordnet auf Bügeln in Regalen und alles ist nach Farbe sortiert.
Ein kleines Lächeln bildet sich bei der Erkenntnis auf meinen Lippen. Ich sortiere meine Sachen auch immer nach Farbe.
Der Duft von Elias ist überall in diesem Raum und ich kann nicht verhindern, dass ich seinen Duft tief einatme.
In einem Regal weiter hinten erkenne ich ein paar Pullover von Elias, die alle ziemlich weich aussehen. Ich kann nicht verhindern das meine Hand wir automatisch nach dem weichen Stoff greift und ich plötzlich einen Pullover von ihm in der Hand halte.
Da ich ihn jetzt sowieso schon aus dem Regal genommen habe, kann ich ihn jetzt auch behalten, denke ich und klemme mir den Pullover unter den Arm.
Nach weiteren Minuten verlasse ich den Raum dann wieder.
In meinem Zimmer angekommen muss ich erst mal realisieren was ich da überhaupt gemacht habe.
Ich bin ernsthaft in das Zimmer von Elias gegangen, habe seinen Duft quasi inhaliert und ihm dann auch noch einen Pullover geklaut?!
Was stimmt denn nicht mit mir?!
Ich will den Pullover schon wieder zurück bringen als ich höre wie unten die Tür geöffnet wird.
Na super, das kann ich also vergessen.
Ich nehme den Pullover also wieder in die Hand und lege ihn hinten in meinen Schrank rein, wo man ihn nicht direkt sehen kann.
"Monica?! Mark und Sophie sind da! Könntest du bitte runterkommen?!", höre ich die Stimme von Elias gedämpft durch meine Tür.
"Ich komme gleich!", rufe ich runter und suche mir anständige Sachen aus meinem Schrank.
Blaue Jeans, roter Pullover. Von mir natürlich.
Mit dem Handy in der Hand gehe ich also mit klopfendem Herzen nach unten. Immerhin treffe ich gleich noch einen von diesen- Werwölfen.
Leise kann ich die Stimme von Elias im Wohnzimmer ausmachen und gehe langsam die restliche Treppe nach unten.
Ich kann Elias schon von hinten sehen und einen blonden recht großen Kerl der mir direkt sympathisch erscheint. Links neben ihm steht ein echt hübsches Mädchen mit ebenfalls blonden Haaren und hellbraunen Augen. Sie lächelt leicht, wodurch man ihre Grübchen noch besser sehen kann.
Plötzlich sieht der blonde Typ mich an und kommt mit einem breiten Lächeln auf mich zu.
"Du musst Monica sein. Ich bin Mark, der Beta von Elias.", stellt er sich vor und reicht mir seine Hand. Etwas zögerlich stüttel ich sie und sehe ihn verlegen an.
Hinter Mark steht Elias der mich mit forschenden Augen ansieht. Das macht er in letzter Zeit immer. Meine Reaktionen auf alles neue beobachten.
Plötzlich taucht neben Mark das blonde Mädchen auf. Sie stellt sich mir als Sophie vor.
"Also ich habe echt Hunger. Wie sieht's mit euch aus?", fragt Mark und lockert die Stimmung so ein wenig auf.
Wir stimmen alle dafür das wir etwas bestellen und wärend wir auf das Essen warten sitze ich mit Sophie zusammen auf der Couch und wir reden über dies und jenes.
Sie erzählt mir noch wo sie vorher gelebt hat und das sie von den Werwölfen bescheid wusste, jedoch selbst keiner war.
Auf der einen Seite interessiert es mich was sie mir erzählt aber auf der anderen Seite will ich nicht ein Wort über dieses Thema hören.
Als es dann an der Haustür klingelt stehen wir gemeinsam auf und nachdem alles bezahlt wurde setzen wir uns an den Tisch und essen, während Mark die ganze Zeit von seiner Reise durch ganz Europa erzählt um seine Mate zu finden, die er dann ja auch letzendlich gefunden hat.
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Die Eine, sonst Keine
Werewolf》Wie jedes mal trägt er Sachen die aussehen als müsste er nicht mit dem Bus fahren. Seine schwarzen Haare sind nach hinten frisiert und generell trägt er nur schwarz. Er muss stehen aber das gibt mir nur einen besseren Blick auf ihn. Von weitem sehe...