Nachdem ich oben in meinem Zimmer den Brief geholt habe gehe ich wieder nach Unten und setze mich neben Manuel.
„Hier.", sage ich und überreiche ihm den Brief. Er nimmt ihn in die Hände und fängt an zu lesen. In der Zwischenzeit kann ich die Veränderungen in seinem Gesicht beobachten. Erst ist er verwirrt, dann ungläubig dann erstaunt und am Ende wütend.
Ja, so habe ich mich auch gefühlt.
„Was soll das denn sein?!", sagt er und deutet auf den Brief, als wäre er eine beschissene Deutscharbeit.
„Sag du es mir, denn ich habe keine Ahnung. Ich habe den Brief bevor du gekommen bist auch erst gelesen.", sage ich schulterzuckend.
„Das sagt und ja überhaupt nichts!", beschwert er sich weiter und sieht den Brief leicht hasserfüllt an. Was meint er denn damit?
„Wie meinst du das?", frage ich deswegen nach und runzle meine Stirn leicht. Manuel seufzt auf und reibt sich verzweifelt über das Gesicht.
„Dieser Brief ist sehr wichtig für unser zukünftiges Leben.", sagt er jedoch nur. Kann der auch mal normal reden und nicht in Rätseln?
„Aha, und warum?", bohre ich weiter nach.
„Du hast ihn doch gelesen, dann müsstest du das wissen.", sagt er und deutet auf den Brief. Das was darin steht ist für mich aber auch nur ein weiteres Rätsel und ich habe absolut keine Ahnung was genau er jetzt von mir möchte.
„OK, können wir mal bitte Klartext miteinander reden? Was bedeutet das alles?", frage ich und werde etwas lauter, da ich es endlich verstehen will!
„Wir müssen gemeinsam den Fluch brechen. Und das geht nur, wenn wir das Buch haben. Ich habe gehofft, dass in diesem Brief steht wo sich das Buch befindet oder mindestens das sie sagen was es für ein Buch sein soll.", sagt er und fährt sich durch seine Haare.
„Hier steht es doch: Nun geh und such dein Ebenbild, sucht das Buch, verbindet euch und besiegt die Dunkelheit. Sonst seid ihr für immer in ihr gefangen.", liest er vor, jedoch werde ich dadurch immer noch nicht schlauer. Bin ich so blöd oder ist das alles einfach so kompliziert?
„Ich bin dein Ebenbild, so. Das ist schon mal geklärt, immerhin sehen wir gleich aus, nur halt das du weiblich bist und ich männlich. Ebenbild halt. Und jetzt müssen wir noch das Buch finden und uns verbinden, was auch immer das bedeuten soll.", sagt er und liest sich den Brief immer und immer wieder durch.
„Moment, wer sagt denn bitte das wir miteinander verwandt sind? Es könnte auch einfach nur Zufall sein. Warum also sollte ich dir glauben und dich nicht einfach vor die Tür setzen?", spreche ich meine Gedanken aus und sehe ihn zweifelnd an. Manuel seufzt nur wieder auf und sieht mich an, als würde er versuchen mir eins plus eins beizubringen.
„Muss ich es dir jetzt wirklich nochmal erklären?", fragt er erschöpft.
„Ja.", sage ich nur und warte, dass er anfängt zu reden. Wenn ich nicht überzeugt bin, dann schmeiße ich ihn raus. Das ist doch alles bekloppt!
„Also, erstmal sehen wir komplett gleich aus. Dann haben wir am gleichen Tag Geburtstag und außerdem habe ich meine Eltern über dich reden hören. Als ich sie dann darauf angesprochen haben, haben sie mir von dir erzählt. Ich wurde als ich fünf war von ihnen adoptiert, jedoch konnten sie nur ein Kind bei sich aufnehmen und somit musste ich dich zurücklassen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, aber ich habe mich immer unvollständig gefühlt, da du gefehlt hast. Ich bitte dich also mir einfach zu glauben, damit wir dieses Buch finden können und uns verbinden. Ich will nicht von der Dunkelheit gefangen werden. Ich will leben, und ich denke, dass du das auch möchtest.", sagt er und sieht mich bittend an. Überlegend sitze ich neben ihm und denke über all das nach.
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Die Eine, sonst Keine
Hombres Lobo》Wie jedes mal trägt er Sachen die aussehen als müsste er nicht mit dem Bus fahren. Seine schwarzen Haare sind nach hinten frisiert und generell trägt er nur schwarz. Er muss stehen aber das gibt mir nur einen besseren Blick auf ihn. Von weitem sehe...