Als wir am Rathausplatz ankamen setzten wir uns auf eine Bank und ich kuschelte mich an Dima. Ich spürte wieder seine wärme, welche mich Geborgenheit fühlen ließ. „Geht es dir wirklich gut?", fragte er mich wieder besorgt. „Ja, passt schon." „Ich mach mir wirklich Sorgen um dich." Ich löste mich aus seinem Arm, stand auf und lief vor ihm auf und ab. Dima griff nach meiner Hand und zog mich zu sich so, dass meine Beine zwischen seinen waren und er sie einklemmte damit ich nicht weggehen konnte. Ich guckte extra nach oben damit ich meine Tränen unterdrücken konnte, doch er nahm mein Gesicht in seine Hände, so dass ich mich zu ihm runterbeugen musste. Ich sah direkt in seine strahlenden blauen Augen, die wie ein Diamant funkelten. Langsam bewegten sich unsere Lippen aufeinander zu und es entstand ein sehr leidenschaftlicher Kuss. Dima nahm meine Taille in seine Hände drückte sie auf seinen Schoss.
Zum Glück hatten wir mitbekommen das die anderen kamen.
Dima zählte nach ob alle noch da waren und sagte, dass wir uns in zwei Stunden für die Abfahrt treffen.
Wir blieben auf der Bank sitzen und erzählten uns Geschichten aus unserer Kindheit.
„Als ich noch klein war da starben meine Eltern bei einem Autounfall. Sie waren auf der Autobahn und ihnen ist ein LKW hinten rein gefahren und vor ihnen stand ebenfalls einer. Der Arzt hat versucht sie noch zu retten, doch sie waren sofort tot."
Er zeigte zum ersten mal richtige Gefühle, bei denen er weinen musste und zum aller ersten mal redete er über seine Kindheit. ,,Was war mit dir? Wo warst du denn zu dem Zeitpunkt?", fragte ich vorsichtig. ,,Ich war mit einer guten Freundin meiner Mutter zu hause. Ich war gerade mal drei ein halb Jahre alt und hab natürlich nicht verstanden worum es ging, als Milan heulend in mein Zimmer kam. Ich musste ein halbes Jahr in einem Heim wohnen, wo ich mich überhaupt nicht wohlgefühlt hatte, bis ich in eine Pflegefamilie kam. Mit zehn Jahren hatten sie mir nochmal erklärt was geschehen war." „Warum hast du nicht schon früher darüber geredet?" „Ich hatte ein großes Vertrauensproblem. Ich habe mich auch nicht meinen Pflegeeltern anvertraut." „Aber du vertraust doch mir, oder?"
Er guckte beschämend weg. Das hieß also, dass er mir nicht vertraute. Ich stand auf und er tat es ebenfalls. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und Dima umschlang seine Arme um meinem Bauch. Er hielt meine Hände fest damit ich nicht abhauen konnte.
„Ich wollte dir vertrauen. Aber ich habe auch Bindungsprobleme.", ich spürte die Verzweiflung in, seiner Stimme. „Hast du mich deswegen im Treppenhaus einfach geküsst und bist dann abgehauen?" „Ja, als du mich zum ersten mal geküsst hattest, da war ich erstmal geschockt, aber es hatte sich so richtig angefühlt, obwohl ich wusste, dass wir das nicht durften. Ich hab zu Hause immer wieder darüber nachgedacht, was du mit mir gemacht hast. Ich wollte nur noch bei dir sein, dich in den Arm nehmen und dich küssen." „Mir ging es genauso."Ich drehte mich und guckte Dima in die Augen. „Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt was für wunderschöne Augen du hast?" „Ähm.. Nein." „Dann sag ich es dir jetzt. Sophia du hast wunderschöne Augen. Seit dem ich dich zum ersten mal unterrichtet hatte konnte ich an nichts anderes mehr denken als an deine Augen und dein Lächeln. Ich hatte nie den Mut dich außerhalb des Unterrichtes an zu sprechen, bis ich dann die Initiative genommen habe, als ich erfahren habe, dass du auf mich stehst, dich anzusprechen deswegen. Ich wusste auch das es falsch war mit dir in den Raum zu gehen und deinen Kuss zu erwidern, aber ich hatte so große Sehnsucht danach, dass ich nicht mehr aufhören wollte."
Ich stellte mich auf Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „Dann küss mich jetzt und hör nie wieder auf."
Und schon hielt er mein Gesicht in seinen Händen und küsste mich mit so viel Liebe und Zärtlichkeit. Ich wusste nicht genau wie lange wir uns küssten aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Als wir uns von einander lösten setzte ich mich auf die Bank.
Dima kam zu mir und ich legte mich so hin, dass mein Kopf auf seinem Schoss lag. Er streichelte mir durchs Haar. Ich hatte das Gefühl einzuschlafen doch Dima hielt mich wach. „Wenn du es schaffst bis heute Abend wach zu bleiben, wirst du sehen, dass es sich lohnen wird. Erzähl mir was aus deiner Kindheit." „Okay, ich hatte viel Zeit mit meinem Großvater verbracht als kleines Kind. Wir haben dort zusammen eine Hütte gebaut, wo ich dann immer mit meinem besten Freund Max spielte. Wir haben viel zusammen erlebt. Sag mal bitte was du nachher vor hast.", versuchte ich schnell das Thema zu wechseln. „Es ist eine Überraschung." „Du weißt, dass ich Überraschungen hasse." „Ich weiß, und genau deswegen macht es ja auch so viel Spaß." „Du bist fies." „Ich weiß, dass stört mich aber überhaupt nicht." Wir fingen beide an zu lachen. Ich liebte seine Lache und auch sein Lächeln, weil er dabei immer Grübchen bekam, was ihn noch attraktiver erscheinen ließ.
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Sophia
RomantikDeutschunterricht: Grammatik, Analysen und Er.. Doch Sophia darf sich ihre verbotenen Gefühle nicht anmerken lassen. Was ist jedoch, wenn derjenige das selbe fühlt und es ihr dadurch schwer fällt ihre Gefühle zu unterdrücken? Dazu kommt noch ein alt...