Als ich wach wurde lag ich in einem Zimmer. Es war weiß und hatte grüne Vorhänge. Ich konnte mich nicht bewegen, nur meinen Kopf einwenig. Ich hörte wie die Tür auf ging und eine Frau mit langen blonden Haaren kam herein. Sie war komplett weiß gekleidet. Sie war anscheinend eine Krankenschwester. „Hallo, Sophia. Ich werde einen Arzt holen. Ich werde auch deinem Lehrer bescheid sagen, dass du wach bist." War Dima gar nicht hier? Ach ja, er musste wahrscheinlich zurück zu den anderen. Während ich in Gedanken war ging die Schwester raus und holte einen Arzt, welcher auch schon einige Minuten später kam. Ich konnte mich immer noch nicht bewegen und sprechen konnte ich auch noch nicht. Was war mit meinem Körper passiert? Der Arzt bat mich tief Luft zu holen, was ich auch tat.
Er setzte sich neben mich und half mir mich hinzusetzen, damit er an meinem Rücken kam. Nachdem er mich abgehorcht hatte legte er mich wieder hin. „Kannst du dich bewegen?", fragte er mich und ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Und reden?" Wieder schüttelte ich meinen Kopf. „Versuch mal dich zu bewegen, bitte." Er legte seine Hand auf meine und ich spürte, wie seine Wärme durch meinen Körper glitt. Ich zuckte zusammen. Ich konnte mich also doch noch bewegen. Ich fing an mit meinen Fingerspitzen. Nach und nach wurden es immer mehr Körperteile. Nur reden konnte ich noch immer nicht, weshalb ich nach einem Glas Wasser greifen wollte. Jedoch kam mir der Arzt zuvor und hielt es mir an den Mund, während er es leicht ankippte damit ich einen Schluck trinken konnte. Ich musste anfangen zu husten, nachdem mein Hals feucht wurde. „Alles gut?", fragte mich mich vorsichtig. „Ja, ich denke schon."
Der Arzt schickte die Krankenschwester raus und schenkte mir seine Aufmerksamkeit. „Wir müssen uns unterhalten, Sophia." „Und worüber?" „Über deine Schwangerschaft. Du weißt, dass deine Eltern darüber informiert werden müssen. Ich würde aber gerne noch ein paar Sachen wissen." Ich schwieg. Es war mir ziemlich unangenehm und ich wollte nicht, dass meine Eltern erfuhren, dass ich schwanger war. „Sophia, wer ist der Vater?" „Das kann ich nicht sagen. Geht es dem Kind gut?" „Ja, der Schlag hat nur zur Bewusstlosigkeit geführt. Dem Kind ist also nichts passiert. Willst du das Kind denn behalten?" „Natürlich", eine Abtreibung kann für mich nie in Frage. Dafür freute ich mich schon zu sehr auf die gemeinsame Zeit mit Dima. „Weißt du, was da für eine Verantwortung auf dich zu kommt?" „Ja, das weiß ich. Ich will das Kind trotzdem bekommen." „Sophia, du bist 17 Jahre alt. Das heißt, dass du das Kind deinen Eltern übergeben musst, solange du noch nicht Volljährig bist. Wird sich denn der Vater darum kümmern?" „Ja, wird er. Meine Eltern wissen es noch nicht, weil ich es selbst erst vor ein paar Tagen erfahren habe." „Wirst du es ihnen wirklich sagen?" „Ja, natürlich." „Dann werde ich sie nicht informieren. Jetzt sag mir aber bitte, wer der Vater ist." „Das geht nicht." „Warum nicht?" Warm wollte der das unbedingt wissen? Dass er meine Eltern informieren müsste kann ich verstehen, aber nicht das er erfahren will wer der Vater ist.
Als ich gerade antworten wollte klopfte es an der Tür. Dima kam herein und ich fing an zu lächeln.
„Entschuldigung für die Störung. Ich bin der Lehrer von Sophia." Er trat zu mir an das Bett und legte seine Hände auf die Stange von meinem Bettende. Als er mich ansieht fängt er ebenfalls an zu lächeln. Der Arzt sah erst Dima an und dann mich. „Wie geht es ihr?" In seiner Stimme lag wieder diese Besorgnis. „Den Umständen entsprechend wieder besser." „Da bin ich aber erleichtert." „Würden Sie noch einmal rausgehen? Ich muss noch mit Sophia reden." Dima verließ den Raum und der Arzt stand auf. Er sah mich misstrauisch an. „Was war das gerade?" „Was denn?" „Dieses lächeln. Ich habe selbst eine Tochter also weiß ich, was das bedeutet." Oh Gott, war das peinlich. Was sollte ich denn jetzt sagen? „Ich... Ähm.." „Wie lange läuft das schon mit euch?" „Ungefähr 4 Monate." Ich konnte ihn einfach nicht anlügen. „Dir ist schon bewusst, was das für Konsequenzen für euch hat?" „Ja, das weiß ich. Ich kann aber nichts dagegen machen. Ich bin schon seit einem Jahr verliebt in ihn. Anfangs dachte ich das wäre nur Schwärmerei ist. Jedoch fing ich an mich mehr für ihn zu interessieren und habe mich im Unterricht immer angestrengt, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Irgendwann musste ich einfach mit meiner besten Freundin darüber reden und einige Leute bekamen das mit.. Sie erzählten es immer weiter, bis es bei ihm ankam. Dann wollte er mit mir reden." „Wirklich nur reden?", fragte er skeptisch. „Er ja. Aber nachdem wir alleine in einem Raum waren fing ich irgendwann an zu weinen, nachdem wir geredet hatten, weil ich einfach nicht mehr konnte. Er nahm mich in den Arm und tröstete mich. Ich fühlte mich so geborgen und beschützt. Danach habe ich in einfach geküsst und er hatte ihn erwidert." „Lass mich raten, er ist der Vater." „Was glauben Sie denn?" „Sophia, das geht nicht! Wie stellst du dir das den bitte vor, wie es weiter gehen soll?" „Ich weiß es nicht." „Denk mal bisschen nach. Ich komm später noch einmal vorbei, um zu gucken, wie es dir geht." Er drehte sich um und verlies das Zimmer. Kurz danach kam auch schon Dima herein.
„Ich bin so froh, das es dir und dem Kind gut geht." „Das bin ich auch." „Ich bin auch nur gekommen um einmal kurz nach dir zu sehen. Ich muss nämlich gleich wieder zurück." „Ich weiß. Aber ich will nicht, dass du gehst. Bleib bitte hier." „Ich würde ja gerne aber du darfst nicht vergessen, dass ich auch noch Lehrer bin und eine Klasse zu beaufsichtigen habe. Hab keine Angst. Ich komme wieder. Ohne dich können wir ja morgen nicht nach hause fahren." Er stand auf und gab mir einen Kuss. „Ich liebe dich." „Ich dich auch."
Dann war er auch schon verschwunden.
Ich musste die Nacht noch im Krankenhaus bleiben, weil ich Fieber bekam und der Arzt meinte, dass es besser wäre zur Kontrolle im Krankenhaus zu bleiben.
Am nächsten morgen holte Dima mich ab. Meinen Koffer hatte er höflicherweise schon gepackt. Nur saubere Wäsche hatte er mir auf das Bett gelegt. Nach dem Essen trafen wir uns alle wieder im Versammlungsraum. „Guten Morgen alle zusammen. Wie ihr ja wisst fahren wir heute wieder nach Hause. Das heißt ihr müsst die Betten abziehen, sofern ihr das noch nicht getan habt und die Zimmer ausfegen. Ihr habt genau eine halbe Stunde Zeit und in einer Stunde kommt der Bus." Wir standen auf und gingen in die Zimmer. Mein Bett war schon abgezogen. Also nahm ich meine Sachen und lief runter in den Versammlungsraum, wo ich wartete, bis wir um 10 Uhr den Rückweg antraten.

DU LIEST GERADE
Sophia
RomanceDeutschunterricht: Grammatik, Analysen und Er.. Doch Sophia darf sich ihre verbotenen Gefühle nicht anmerken lassen. Was ist jedoch, wenn derjenige das selbe fühlt und es ihr dadurch schwer fällt ihre Gefühle zu unterdrücken? Dazu kommt noch ein alt...