Kapitel 6

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Sophia, beeile dich! Sonst kommst du zu spät!", rief meine Mutter.
Ich hasste es wenn meine Mutter mich hetzte. Es musste immer nach ihrer Nase gehen und wenn das nicht geschah fing sie sofort an zu meckern. Ich packte nur noch mein Essen und Trinken ein und ging dann ins Auto. Meine Mutter hatte mein Koffer schon ins Auto gepackt. Als ich an der Schule ankam warteten alle schon auf die Lehrer. Bevor ich mein Koffer raus holte schaute ich noch einmal nach ob ich alles hatte. „Hast du dir Binden eingepackt?", fragte sie. „Boah Mama, sei doch nicht so laut. Ich kaufe mir dort welche. Ich melde mich wenn wir angekommen sind. Bis dann", antwortete ich ihr peinlich berührt. „Ok, mach das. Viel Spaß." Ich nahm mein Koffer und ging zu Anna. Gegen neun Uhr kamen die Lehrer und wir durften in die Busse einsteigen. Anna und ich setzten uns hinter Dima. Doch es brachte nicht viel, weil wir nicht miteinander redeten, da ich nach einer halben Stunde schon schlief. Wir fuhren mit Pause sechs Stunden und 30 Minuten. Die Fahrt war ziemlich witzig da wir viel Unsinn gemacht hatten.
Endlich waren wir da.
Frankreich, Paris 15:30 Uhr. Es war eine der schönsten Städte die ich bisher gesehen hatte.
Paris: Die Stadt der Liebe und Träume.
Es war wie ein Traum. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich hier war mit Dima. Als wir an der Jugendherberge ankamen mussten wir noch klären wer welches Zimmer bekam bevor wir die Schlüssel bekamen.
Für die Mädchen gab es drei vier-er Zimmer und die Jungs bekamen zwei sechs-er Zimmer. Nachdem das geklärt war wurden wir über die Hausordnung aufgeklärt und wir bekamen Auskunft über die Essenszeit. Endlich durften wir auf unsere Zimmer. Wir sollten unsere Betten beziehen, unsere Koffer auspacken und dann zum Abendessen gehen. Anschließend trafen wir uns alle in einem großen Saal um zu klären, was wir am nächsten Tag vor haben.
Wir wollten eine Stadtbesichtigung machen das heißt wir mussten in einer Gruppe mit mindestens drei Personen rumlaufen. Ich wollte unbedingt bei Dima bleiben.
Als wir am späten Abend auf unsere Zimmer gehen sollten, hielt Herr Timpler mich am Arm fest und zog mich aus der Reihe. „Ist alles ok bei dir?", fragte mich Dima besorgt. Ja, warum?" Weil du so ruhig warst heute." Mir geht es gut", brummte ich ihn an. „Erzähl nichts, ich merk doch, dass es dir nicht gut geht." Konnte er es nicht einfach gut lassen? „Ich habe nichts. Lass mich einfach in ruhe!", schrie ich ihn schon fast an. Ich wolle gerade gehen als er mich fest hielt und küsste. Ich fing an zu weinen. „Komm setze dich. Erzähl, was ist los?" Ich bin mir nicht ganz sicher und möchte jetzt auch nichts sagen, was dann doch nicht stimmt." Was ist denn?", fragte er wieder besorgt. „Meine Periode ist überfällig", beklagte ich mich. Aber das heißt doch lange noch nicht, dass du auch schwanger bist." Und was ist wenn doch?" Ich merkte, dass ich immer schlechtere Laune bekam und diese ungewollt an Dima aus ließ. „Meinst du etwa, dass ich mich gegen dich entscheiden würde und dich mit der Sache alleine stehen lassen würde? Ich liebe dich so sehr, Sophia. Ich könnte mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Du bist die erste Person, der ich wirklich wieder vertrauen kann, nach Jahren." Ich spürte, wie verletzt er war, weil ich ihm nicht vertraute. Ich wollte wissen, was er mit seinen letzten Satz meinte. Doch er wollte es mir erst später erklären. „Tut mir Leid. Ich wollte nicht an dir zweifeln. Es ist nur.. Ich hab so große Angst." Meine Stimme wurde wieder leiser. „Wo vor?", fragte er mich vorsichtig. „Meinen Eltern."
„Ich kenne deine Eltern zwar nicht so gut, aber ich glaube nicht, dass sie sich nicht kümmern würden." „Ich kann meinen Eltern das nicht sagen", meine Stimme wurde wieder lauter.
Dima hielt immer noch meine Hand. Ich riss mich von ihm weg und ging. Ich klopfte an meine Zimmertür, da ich keinen Schlüssel hatte. „Wer ist da?", fragte Anna müde. „Sophia", antwortete ich stumpf. „Okay, Moment." Ich hörte, wie Anna aus dem Bett stieg und mir die Tür auf machte. Wir waren noch mit Jana-Luca und Blair auf einem Zimmer. „Alles ok?", fragte auch sie mich besorgt. „Warum muss mich immer jeder fragen ob alles ok ist? Das nervt. Mir geht es gut." „Ich wollte doch bloß nett sein, weil ich mir Sorgen um dich mache." Anna klang richtig enttäuscht und traurig, dass hatte ich nicht nur an ihrer Stimmlage gemerkt sondern auch an ihrer Reaktion, denn sie hatte sich wieder hingelegt und mir den Rücken zugewandt. „Brauchst du nicht. Ich gehe jetzt schlafen. Bis morgen", sagte ich leiser, aber bestimmt.
Ich zog mich um und legte mich hin. Doch nach Stunden konnte ich immer noch nicht schlafen, also stand ich leise auf und ging raus auf den Flur. Nach dem ich eine ruhige Ecke gefunden hatte, wo ich mich wohl fühlte setzte ich mich dort hin. Irgendwann schlief ich dann ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich in einem fremden Zimmer. Ich hörte wie jemand duschte. Ich tastete um mich, um mein Handy zu suchen, aber ich fand es nicht. Plötzlich ging die Tür auf. Das Licht blendete mich so sehr, dass ich nur den Umriss eines großen Mannes sehen konnte. Als das Licht aus ging sah ich, dass es Dima war. „Guten Morgen, Süße", weckte er mich. „Morgen. Was mach ich hier?", fragte ich ihn sofort und er erklärte mir, dass ich eingeschlafen sei und er mich bei seinem Rundgang gefunden hat und deswegen in sein Zimmer gebracht hat. Im nachhinein tat es mir leid, dass ich so überreagiert hatte. Ich wusste ja, dass er es nur gut meinte.
Er kam zu mir ins Bett und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Du solltest jetzt zurück gehen und dich fertig machen." Ja, ich weiß. Ich will aber lieber bei dir bleiben." Das will ich auch aber wir dürfen es nicht so auffällig machen."
Ich stand auf und wollte gerade gehen, als Dima mich rief: ,,Ich liebe dich. Vergiss das nicht. Egal was passiert." Werde ich nicht. Versprochen."
Ich schloss die Tür hinter mir und ging zurück. Die anderen waren noch am schlafen, deswegen ging ich zuerst duschen und machte ich mich fertig. Anschließend weckt ich die anderen auf und wir gingen gemeinsam frühstücken. Wir trafen uns alle nach dem Essen im Versammlungsraum.
Seit mal bitte alle leise und setzt euch bitte!", rief Dima. Wir setzten uns und warteten, bis er anfing zu reden. „Also, wir werden gleich mit dem Bus in die Stadt fahren. Anschließend gehen wir gemeinsam zum Rathaus-platz, wo wir uns auch treffen wenn wir wieder zurück fahren. Die Rückfahrt ist um 17:30 Uhr, seid bitte pünktlich."
Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt. Alle fingen schon, im Bus, an die Gruppen zu bilden. Ich wollte zusammen mit Dima die Stadt besichtigen. Als wir an der Bushaltestelle ankamen mussten wir noch ungefähr 10 Minuten zum Rathaus-platz laufen. „Sophia, kannst du mal bitte kommen?", fragte er mich. „Ja, was gibt es?", fragte ich mit leichter Vorfreude. Er wollte wissen, mit wem ich in einer Gruppe sei. „Wahrscheinlich mit Anna", antwortete ich ihm. „Wenn du möchtest können wir zusammen die Stadt besichtigen, falls du möchtest" schlug er vor. Ich ging wieder zurück zu den anderen. Sofort fragte mich Anna sich schon, ob ich mit ihr in eine Gruppe wolle. „Ich wollte mit Dima rum laufen. Bitte sag den anderen das ich den Zettel nicht abgegeben hab, falls jemand fragen sollte", erklärte ich ihr. Sie war damit einverstanden und ging mit den anderen in die Stadt.
Dima und ich warteten bis alle weg waren. Ich war froh, dass ich doch mit ihm die Stadt besichtigen konnte.
Was möchtest du zuerst machen?", fragte er mich. „Ist mir egal. Hauptsache ich bin bei dir." Er küsste mich und nahm mich an die Hand. Wir brauchten fünf Minuten bis zur Stadt. Es war so schön. Ich wusste, dass ich diesen Tag nie vergessen würde. Wir gingen in mehrere Bekleidungsgeschäfte. Ich wollte mir unbedingt ein Kleid kaufen. Ich probierte einige Kleider an und Dima kam aus dem Stauen nicht mehr raus
Du bist so wunderschön."
Ich fühlte mich geschmeichelt und ging in dem wunderschönen roten Abendkleid, welches nicht zu kurz aber trotzdem aufreizend war, auf ihn zu und nahm ihn einfach in den Arm. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und er legte seine Hände in meinen Nacken. Ich spürte wieder seinen Körper und seine Wärme. Plötzlich hob er mich hoch und trug mich in die Kabine. Dima machte den Reißverschluss vom Kleid auf und zog es mir aus. „So gefällst du mir schon viel besser", sagte er verführerisch
Nun stand ich da in der Umkleidekabine, in Unterwäsche, mit Dima. Er grinste ein wenig und kam auf mich zu. Er hob mich hoch und seine zart-weichen Lippen berührten meine, als er mich gegen die Wand drückte. Wir beide waren erregt und kurzer Hand zog ich ihm sein T-Shirt aus. Doch zu meiner Enttäuschung ließ er mich wieder runter. Natürlich fragte ich ihn sofort, was los sei. „Ich will es nicht hier tun. "
Wir zogen uns wieder an und Dima kaufte mir das Kleid. Es schien ihm sehr zu gefallen. Wir verließen den Laden und setzten uns in ein Café, welches fünf Minuten vom Laden entfernt war. Wir bestellten uns eine Cola und einen Kaffee.
Dima und ich saßen gegenüber von einander und lächelten uns an. Es war so schön hier und ich wollte nie wieder weg. Er betrachtete meine Hand und ich fragte mich, was er gerade dachte. Aber ich wollte diese schöne Stille zwischen uns nicht brechen. Doch dies tat dann die Bedienung. Der nette große Herr mit den kurzen aber wuscheligen braunen Harren stellte die Getränke auf den Tisch und legte die Rechnung dazu. Dima bezahlte sofort und und der Mann verschwand im Café hinter der Theke.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt