Kapitel 19

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Am nächsten Morgen wecken meine Eltern mich. Jedoch fühlte ich mich nicht in der Lage aufzustehen. Ich fühlte mich einfach so hundeelend. Alle 10 Minuten kam irgendjemand herein, um mich wach zu machen. Ich wollte nicht aufstehen. Ich wollte nur noch schlafen. Als meine Mutter das nächste Mal hereinkam hätte ich sie am liebsten erschlagen. „Stehe sofort auf! Sonst bekommst du richtig Ärger", schrie sie mich an doch ich antwortete nicht. „Was soll das Sophia? Sind wir hier im Kindergarten?", fragte sie mich doch ich Antwortete ihr wieder nicht. „Antworte mir, Sophia!" „Lass mich in Ruhe. Ich will schlafen. Mir geht es nicht gut." „Ja ja, erzähl das jemand anderen. Jetzt steh auf!", befahl sie mir. Sie zog mir die Decke weg also blieb mir keine andere Wahl als aufzustehen. Als ich jedoch aufstehen wollte, fiel ich gleich wieder auf das Bett, weil mir schwindelig war. „Alles okay?", fragte sie nun besorgt. „Ja klar. Mir geht es bestens." „Was ist los?", fragte sie mich wieder besorgt. „Nichts alles bestens." „Geht es dir nicht gut?" „Nein, aber ist ja nicht so, dass ich es vorhin schon gesagt habe", sagte ich genervt. Ich dachte du hast einfach nur keine Lust aufzustehen", sagte meine Mutter mitleidig. Als ob ich nur so tun würde, dass es mir schlecht geht." „Dann leg dich wieder hin. Ich bringe dir etwas zu trinken und zu essen." Meine Mutter verließ das Zimmer und ging die Treppen herunter. Ich konnte sie mit meinem Vater sprechen hören. „Kommt sie runter?", fragte mein Vater. „Nein, es geht ihr nicht gut. ,,Wie es geht ihr nicht gut?" „Ja, ihr wurde schwindelig, als sie aufstehen wollte. Sie verändert sich, Liebling. Ich komme nicht mehr an sie ran. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit ihrem Lehrer reden will, wenn wir wieder zurück sind. Du hättest sehen müssen, wie sie sich dagegen gestellt hat. Sicherlich weiß er, was mit dir los ist und will deswegen nicht, dass ich mit ihm rede", versuchte meine Mutter zu erklären. „Was meinst du, woran das liegt?" „Ich weiß es nicht. Erst fängt sie an mehr zu essen und nimmt zu. Dann ist ihr auf einmal ständig schlecht und all sowas." „Denkst du deine Eltern haben mit ihrer Vermutung recht, dass Sophia vielleicht schwanger ist?", wollte mein Vater wissen. „Ich weiß es nicht. Ich meine die Zeichen sind da. Aber von wem soll sie dann schwanger sein?" „Keine Ahnung. Vielleicht von Max? Sophia nimmt auch die Pille nicht. Kann ja sein, dass die beiden miteinander geschlafen haben als wir das letzte Mal hier waren." „Ach quatsch, das kann ich mir nicht vorstellen. Schließlich haben wir sie doch gut aufgeklärt und all sowas. Außerdem ist Max ein vernünftiger Junge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit mir schlafen würde wenn sie nicht zusammen sind." „Geh am besten mit ihr zum Frauenarzt um Gewissheit zu haben. Dann kannst du mit ihr auch gleich die Pille holen", schlug meinVater vor. „Ja das ist eine gute Idee. Ich werde jetzt etwas zu essen machen und was zu trinken und es ihr hoch bringen." Somit war das Gespräch beendet. Ich konnte nicht glauben, was ich da gehört hatte. Was sollte ich jetzt bloß machen? Wenn meine Eltern herausfinden, dass ich schwanger bin würde das richtig Ärger geben. Ich hörte, wie meine Mutter die Treppe hoch kam. Ich stell dir das Essen und Trinken auf den Nachttisch. „Ich hoffe, du sagst mir irgendwann, was mit dir los ist. Ich mache mir wirklich sorgen um dich." Ohne auf eine Reaktion zu warten verlies sie das Zimmer.

Was sollte ich bloß machen?

Ich konnte ja schlecht zu meinen Eltern gehen und sagen: Hey, ich muss euch was erzählen. Ich bin tatsächlich schwanger, aber nicht von Max sondern von meinem Klassenlehrer.

Nein, das ging nicht. Ich musste mir etwas überlegen. Ich musste auch meine Mutter davon überzeugen, dass sie mit mir nicht zum Arzt gehen musste. Während ich darüber nachdachte, was ich wegen meiner Mutter machte klingelte mein Handy. Facebook. Ich drehte mich zum Nachttisch und nahm es herunter. Vielleicht hatte ja Dima mir geschrieben. Ich öffnete Facebook und sah nach wer es war. Allerdings wurde ich enttäuscht, da es nur Max war.

M: Guten Morgen, Hübsche. Wie geht es dir?
I: Echt scheiße und dir?
M: Das tut mir leid. Mir geht es gut.
I: Jaja, spar dir dein Mitleid. Was hast du Dima geschrieben?
M: Was soll ich ihm geschrieben haben?
I: Weiß ich nicht, deswegen frag ich ja. Er hat mich vorgestern ausgefragt, was da zwischen uns läuft und hat mir gestern schon den ganzen Tag nicht geschrieben.
M: Wir gehören einfach zusammen, Sophia. Ich liebe dich wirklich und mir ist es auch egal, dass wir so weit auseinander wohnen. Ich möchte das du dich von ihm trennst und mit mir zusammen kommst.
I: Ich werde mich nicht von ihm trennen!
M: Brauchst du auch nicht. Vielleicht macht er ja auch schluss. Dann können wir wieder zusammen sein.
I: Du bist echt krank, Max!
M: Nein, ich will bloß das, was mir gehört. Du gehörst zu mir sieh es endlich ein.
I: Ich bin kein Spielzeug, welches du besitzen kannst und ich werde dir nie gehören. Nicht so! Ich will nicht mehr mit dir zu tun haben! Lass mich einfach in Ruhe!

Bevor er mir antworten konnte machte ich mein Internet aus und legte mein Handy wieder zurück auf den Nachttisch, von dem ich mir die Flasche Wasser nahm und etwas trank. Ich beschloss noch mal zu schlafen, zumindest es zu versuchen.
Als ich wieder wach wurde war es schon spät am Nachmittag. Das Tablett mit dem Essen war auch schon weg. ich versuchte aufzustehen doch mir fehlte die Kraft dazu. Da ich aber auf Toilette musste versuchte ich es einige Minuten später noch mal und es gelang mir auch. Allerdings musste ich mich an der Wand abstützen, da mir immer noch schwindelig war. Im Bad angekommen ging ich auf die Toilette und betrachtete mich im Spiegel, nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte. Ich stellte mich seitlich hin und zog mein Oberteil ein Stückchen höher. Man sah, dass ich ein wenig zugenommen habe, aber es sah nicht danach aus, als wenn ich schwanger wäre. Ich war in der 12. Woche und hatte schon einen kleinen Bauch bekommen ich wollte nicht wissen, wie ich in paar Wochen aussah. Ich zog mich wieder richtig an und ging zurück in mein Zimmer, wo ich mich auf die Bettkante setzte und an die Wand starrte. Ich dachte über meine aktuelle Situation nach.

Wie konnte es bloß so weit kommen?
War es vielleicht doch ein Fehler mich auf ihn einzulassen bzw. mit ihm so früh zu schlafen?

Selbst wenn, war es jetzt eh zu spät schließlich war ich schon schwanger und konnte nichts mehr dagegen tun.

Eins war auf jeden Fall klar: Ich musste mit Dima reden, wenn ich wieder zu Hause war. Ich musste wissen, wie es mit uns weiter ging. Ob es überhaupt noch ein uns gab.

Ich beschäftigte mich die ganze Zeit mit diesen Fragen. Als ich auf mein Handy schaute, sah ich, dass wir schon abends hatten. Ich saß seit einigen Stunden auf meinem Bett und dachte die ganze Zeit über die selben Fragen nach. Ich schob meine Gedanken bei Seite und ging nach unten zu meinen Eltern, da ich mich schon besser fühlte und Hunger bekam. „Hey, wie geht es dir?", fragte meine Mutter als ich ins Wohnzimmern kam, wo alle auf der Couch saßen. Schon besser. Können wir vielleicht Pizza bestellen?" „Warum? Wir haben Brot da, außerdem bist du krank und da isst man keine Pizza", meinte mein Vater. „Ach, wir haben doch heute auch noch nichts richtiges gegessen. Pizza bestellen ist vielleicht keine so schlechte Idee und vielleicht ist doch gut für Sophia etwas fettiges zu essen", meinte meine Mutter. „Wenn ihr meint. Dann bestellen wir eben Pizza", sagte mein Vater leicht genervt. Ich holte das Telefon und den Fleyer der Pizzeria, der bei meinen Großeltern am Kühlschrank hing und ging ins Wohnzimmer. Ich gab meinem Vater das Telefon, sagte ihm, dass ich eine Schinkenpizza wolle und ging nach oben um zu duschen.
Als ich unter der Dusche stand und das heiße Wasser über meinem Körper prasselte fühlte ich mich gleich besser. Diese Wärme tat so gut.
Nachdem ich fertig war mit duschen band ich mir ein Handtuch um und ging in mein Zimmer, um mich anzuziehen. Ich holte eine Jogginghose und einen Pullover aus meinem Schrank, der mir eigentlich immer zu groß war, aber nun fast passte, als ich ihn anzog.
Nachdem ich fertig war ging ich nach unten und genau in diesem Moment klingelte es an der Tür.

SophiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt