Sightseeing

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Samstag - Tag 3 in Berlin


„Wo wollen wir denn jetzt hin?", fragt Alice und hält uns einen Stadtplan von Berlin unter die Nase. „Wie wäre es mit dem Brandenburger Tor und dann schauen wir uns da einfach ein bisschen um?", schlägt Tanja vor. „Dann lasst uns mal die U-Bahn nehmen, ich habe keinen Bock da hin zu latschen", Tabea macht ein schnalzendes Geräusch mit der Zunge und ich muss grinsen.










So wie wir hier stehen - alle in kurzen Hosen, Tops, Sneakers und Rucksäcken - sehen wir aus wie eine Wandergruppe oder Mädels auf Klassenfahrt. Sonnenbrillen und Dutt-Frisuren sind ebenfalls am Start. Im Gleichschritt machen wir uns auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station.








So-So  wie wäre es, wenn du uns jetzt von gestern Abend erzählst?", Amelie stupst mich in die Seite uns grinst frech. „Was willst du denn hören? Er kann gut küssen und der Sex war echt verdammt gut." Ich warte ab. Die Mädels bleiben alle stehen und starren mich entsetzt an. Dieser Anblick ist zu köstlich. „Denkt ihr wirklich ich würde am ersten Abend schon mit einem Mann in die Kiste steigen?" Die Erleichterung in den Gesichtern der Mädels ist kaum zu übersehen. „Also ich hätte sofort mit ihm geschlafen", schwärmt Katrin. Ich rolle mit den Augen. „So einer ist er nicht", brummle ich vor mich hin und setze meinen Weg fort. Die Mädels folgen mir.






„So-So  es tut mir wirklich leid

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So-So  es tut mir wirklich leid." Amelie hat sich in der U-Bahn neben mich gesetzt. „Schon gut." „Kannst du nicht ein bisschen was erzählen? Ich bin so neugierig." „Wir waren bei ihm Zuhause und haben Wein getrunken und geredet. Das wars." Amelie wird ganz hibbelig. „Wo wohnt er? Wie sieht es da aus? Wohnt er alleine? Welchen Wein habt ihr getrunken?" Ich seufze.






„Er wohnt alleine in einem Loft, in welchem Möbel stehen. Er hat einen Kühlschrank mit Essen darin und einen Whirlpool auf der Terrasse. Oh, und er hat auch ein Klo mit funktionierender Klospülung." Tanja und Tabea kichern. Amelie schaut mich genervt an. „Kannst du auch mal ernst bleiben? Das interessiert mich wirklich." Ich zucke mit den Schultern. „Frag ihn doch heute Abend ob er dir Fotos zeigen kann oder noch besser, er kann  dich  ja heute Abend zum Weintrinken mitnehmen." Ich zwinkere ihr zu.





Als wir vor dem Brandenburger Tor stehen - mit gefühlt tausend anderen Touristen - ist Paddy für einen ganz kurzen Moment vergessen

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Als wir vor dem Brandenburger Tor stehen - mit gefühlt tausend anderen Touristen - ist Paddy für einen ganz kurzen Moment vergessen. Wir lassen uns von Rahel den Wikipedia-Eintrag zum Brandenburger Tor vorlesen und lauschen gespannt. Danach machen wir Erinnerungsfotos. Kaum habe ich das Handy in der Hand, muss ich direkt an Paddy denken. Ich entscheide mich, ihm eines der Fotos zu schicken.








>Erste Station erfolgreich abgehakt.<








Da keine Reaktion kommt verstaue ich das Handy wieder in meinem Rucksack und frage: „Und nun?"








Nachdem wir uns das Reichstagsgebäude, das Kanzleramt und das Holocaust-Denkmal angeschaut haben, entscheiden wir uns eine Currywurst zu essen. „Da vorne hat es einen Stand", Tabea eilt voraus. Ich bin nicht so ein mega Fan von Currywurst aber ich bestelle trotzdem eine. Etwas warmes im Magen tut immer gut.






„Ich will zu Madame Tussauds", meint Alice und zeigt mit dem Finger auf die andere Strassenseite

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„Ich will zu Madame Tussauds", meint Alice und zeigt mit dem Finger auf die andere Strassenseite. „Oh ja das ist eine super Idee", meint Katrin. Fast alle Mädels haben Lust. Rahel und ich entscheiden uns draussen zu warten. Während die Mädels sich Wachsfiguren anschauen, setzen sich wir uns beim Reichstagsgebäude in die Wiese.








„Erzählst du mir was ihr gestern gemacht habt?", fragt Rahel vorsichtig. „Klar. Auf dem Weg zu seiner Wohnung hatten wir einen kleinen Streit. Also nicht direkt einen Streit - er wollte halt wissen ob ich böse auf ihn bin und ich hab ja gesagt." „Und dann?" „Dann blieb er plötzlich stehen, hat auf eine Haustür gezeigt und gesagt, dass er hier wohnt. Er fragte dann in vollem ernst, ob ich mit nach oben gehen will." Rahel schaut mich mit grossen Augen an, sagt aber kein Wort. „Naja dann bin ich mit nach oben. Ich war halt neugierig wie ein Paddy Kelly wohnt. Das Loft ist echt gross und nett eingerichtet und einen Whirlpool hat er wirklich." „Wow nicht schlecht. Warst du drin?" Ich muss lachen. „Klar, nackt. Quatsch natürlich nicht! Es ist echt gar nichts gelaufen zwischen uns. Er hat mir einfach von seiner Kindheit erzählt und wie er es geschafft hat, dass es ihm heute gut geht." „Was war denn mit ihm?" Erst jetzt fällt mir ein, dass Rahel ihn ja auch nicht wirklich kennt. „Es ging ihm sehr schlecht und er ist dann für 6 Jahre ins Kloster gegangen. Heute geht es ihm zum Glück wieder sehr gut." „Er war im Kloster?", fragt Rahel und fängt laut an zu lachen. Ich muss ebenfalls lachen. „Kann man fast nicht glauben was."








Es tut gut mit jemandem darüber zu sprechen. Mit jemandem der nicht nur daran interessiert ist zu wissen wie Paddy wohnt. Heute Morgen war ich mir nicht sicher, ob das gestern alles nur ein Traum war. Ich meine Paddy Kelly und ich? In seiner Wohnung? Mit Wein? Jetzt wo ich es Rahel erzählt habe, wird mir klar, dass das alles tatsächlich so passiert ist.









„Und was habt ihr noch so gemacht?", möchte ich wissen. Rahel erzählt, dass sie sich gestern alle noch in Katrins und Tanjas Zimmer getroffen und gemeinsam Paddys Album gehört haben. Sozusagen als Einstimmung auf heute Abend. „Lustig, genau das Gleiche haben wir auch gemacht. Er hat mir sein Album vorgespielt um mir zu zeigen, was mich heute Abend erwartet. Ich fand es echt gut und du?" Rahel zuckt mit den Schultern. „War ganz gut. Ich muss mir Songs immer ein paar Mal anhören, bevor ich sagen kann, ob ich sie gut finde. Klang aber ganz passabel und live ist es ja eh immer noch etwas ganz anderes."



Als ich auf mein Handy blicke um zu sehen welche Uhrzeit wir haben, sehe ich eine neue Nachricht.


>Welche Station bin ich?<


Da die Nachricht erst vor fünf Minuten angekommen ist, schreibe ich zurück und hoffe, er hat sein Handy griffbereit.

>Ich denke mal Nummer 8?<


Und tatsächlich, lässt die Antwort nicht lange auf sich warten.



>8? Ich weiss nicht ob ich das gut finden soll<

>Why?<

>Wer ist schon gerne die Nummer 8?<

>Welche Nummer wärst du denn lieber?<

>1?<

>Dann musst du dich aber ein bisschen mehr anstrengen<

>Deal aber ich möchte nicht abgehakt werden<

✔️ Berlin Lovestory (Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt