Die Diagnose

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Ich hörte im Wagen, dass die Sirene angemacht wurde und Taylor meine Hand hielt. Mehr bekam ich nicht mit, da sie Sanitäter mir irgendwas gespritzt haben. Meine Panik war wie weggeblasen. Nach einer Zeit wurde ich dann ins Krankenhaus geschoben. Dort wurde ich einen Arzt übergeben. Die Sanitäter klärte auf, was ich für Beschwerden habe und schon wurde ich in einen Raum geschoben. Ich hoffe, dass ich meine Beine bald wieder bewegen kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen ein Leben lang in einen Rollstuhl gefeselt zu sein. Dann kann ich mich ja gleich umbringen. Was will Hope mit einer Mutter die nicht laufen kann. Nichts. Dann ist sie ja besser bei Herr Ehrlich aufgehoben. Oder Taylor zieht sie alleine auf. Ich will nicht, dass sie mit einer Mutter als Krüppel aufwächst. Das will ich ihr nicht zu muten. Irgendwann wird sie fragen, warum ich nicht laufen kann. Was soll ich ihr denn dann sagen? Ich habe nichts gemacht es ist einfach so gekommen? Aber es ist ja so. Ich habe nichts gemacht. Gott hat mich bestraft, dass ich meine Tochter weggeben habe. Ich habe es verdient.

"Guten Tag ich bin Dr. Meier. Ihr behandelnder Arzt. Ich werde ein paar Untersuchungen mit ihnen machen", erklärte mir ein Arzt. Ich nickte nur. Was sollte ich ihn auch großartig sagen.

Er machte mit mir einige Übungen. Zum Beispiel stach er mit einer Nadel in mein Fuß aber ich spürte nichts. Ich müsste doch was spüren. Es ist immerhin ein Nadel in meinen Fuß. Ich komme damit einfach nicht klar. Ich kann nicht verstehen, warum ich meine Beine nicht mehr spüren kann. Dann ging der Arzt wieder aus den Raum. Wo will er denn jetzt hin? Ich will meine Beine wieder spüren können. Er muss doch irgendwas machen. Er kann mich doch nicht einfach so liegen lassen. Am liebsten würde ich jetzt einfach gehen. Aber dafür brauche ich wohl meine Beine. Hier rauskrabbeln will ich auch nicht. Alle würden mich nur dämlich angucken. Wo ist denn Taylor wenn man ihn mal braucht? Ich will hier weg. Ich will aufwachen aus diesen Alptraum. Das alles kann doch nur ein Traum sein. Plötzlich ging die Tür auf und Taylor kam mit einen traurigen Blick an meinen Bett.

"Taylor du musst mich hier raus holen. Es ist alles nur ein böser Traum", erwiederte ich und sah ihn verzweifelt an.

"Lynn du musst noch hier bleiben", sagte er betrübt. Er weiß doch mehr wie ich.

"Was hat der Arzt dir gesagt?", fragte ich ihn neugierig. Ich wollte endlich wissen, warum ich meine Beine nicht mehr bewegen kann.

"Du hast eine psychogene Lähmung", erwiederte er.

"Was? Taylor ich weiß nicht wovon du redest", entgegnete ich. Kann er nicht mal deutsch reden.

"Deine Lähmung ist nur im Kopf", sagte er dann.

"Du willst mich doch verarschen oder? Ich bin doch nicht gestört", sagte ich.

"Ich will dich nicht verarschen und ich habe auch nicht gesagt, dass du gestört bist. Ich habe dir nur mitgeteilt was der Arzt mir gesagt hat", erwiederte er.

"Der meint ich habe zu viel Stress und so, deshalb spüre ich meine Beine nicht? Das ist doch Schwachsinn", entgegnete ich.

"Du hast in letzter Zeit viel durchgemacht, Lynn. Das macht sich jetzt bei dir bemerkbar. Aber wir schaffen das schon. Du musst dich nur erholen und dann läuft es alles wieder", sagte Taylor und nahm mich in den Arm. Alles spielt sich also in meinen Kopf ab. Wie lange wird es wohl dauern bis ich meine Beine wieder spüre? Ich hoffe nicht all zu lange aber so werden wir das Sorgerecht für Hope bestimmt nicht bekommen. Also stand mein Entschluss fest.

"Taylor ich möchte das du das Jugendamt anrufst", entgegnete ich als wir uns aus unsere Umarmung lösten.

"Warum denn das?", fragte er irritiert.

"Ich möchte, dass du das alleinige Sorgerecht beantragst", erwiederte ich.

"Spinnst du wieso denn das? Nur weil du deine Beine nicht spürst. Lynn alles wird wieder gut. Du wirst deine Beine wieder bewegen können und das Sorgerecht werden wir natürlich auch bekommen", entgegnete Taylor.

"Taylor bitte ruf da an. Mach es für mich. Ich möchte, dass du das Sorgerecht bekommst. Ich will nicht das die Kleine zu Herr Ehrlich kommt und eine Mutter im Rollstuhl braucht sie auch nicht. Du weiß doch gar nciht wie lange das anhält. Vielleicht kann ich meine Beine nie wieder berühren", erwiederte ich.

"Nein! Ich werde das nicht machen. Ich will mit dir zusammen die Kleine großziehen", entgenete er.

"Bitte", flehte ich ihn schon an.

"Mhm okay", sagte er dann.

"Danke", erwiederte ich. Endlich hat er nachgegeben.

Ich gab sie weg. Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt