Kigo - Zeit vergeht, Gefühle bleiben.

Forschungsprojekt

Langsam verarbeitete Kim das was auf dem Ausweis stand, dennoch erschien es ihr so als könnte das unmöglich wahr sein. Shego konnte keine Professorin sein, nicht hier, nicht an ihrer Universität. 

Ungläubig schnappte sie sich Shegos Ausweis, um ihn genauer zu betrachten. Sie konnte sich nicht daran erinnern, das Wyde jemals irgendetwas über einen Abschluss erwähnte. Sie konnte unmöglich so jung eine Professorin sein. Die Vergangenheit der Anderen erschien ihr wie ein Rätsel, das einzige was sie wirklich wusste war das sie mal zu dem Team "Impossible" gehörte, eine Helden Gruppierung mit vielen verschiedenen Kräften. Kaum zu glauben das sie eine Heldin war.

Kim versuchte die Plastikkarte zu verbiegen, vielleicht war es ja nur eine einfache Fälschung, doch Shego packte mahnend ihr Handgelenk, für Kim war das wie eine Herausforderung. Sie legte schnell die Bücher aus der Hand und grinste die Andere an, ehe sie die Karte in ihre Hosentasche steckte.

,, Du willst also Spielen?", Shego schmunzelte, als sie verstand worauf Kim aus war. Kurz darauf holte Kim auch schon zu einem Schlag in ihrer Kopfhöhe aus, welchen Shego einfach mit ihrem Arm blockte. Dann versuchte Kim gegen die Beine ihrer Gegnerin zu treten, erneut musste Shego mit ihrem Arm blocken, was Kim die Zeit verschaffte ihre andere Hand aus dem Griff zu befreien und diesen umzukehren. Jetzt hatte sie ihr Handgelenk umfasst. Die rothaarige nutzte diesen kurzen Erfolg, um Shego kontrolliert um ihre eigene Achse zu drehen und ihren Arm hinter ihren Rücken festzunageln. Sie nutze ihr eigenes Gewicht um Shego mit dem Gesicht voran Richtung Regal zu drücken, doch wie aus dem Nichts befreite sie sich und gewann erneut die Überhand über sie.  Die Jüngere konnte spüren wie ein paar ihrer schwarzen Haare ihre Wage streiften, ehe Kim sich selbst mit einem dumpfen Knall in das Regal beförderte. Shego schloss die kleine Distanz zwischen ihnen, ließ grünes Plasma von ihrer Hand aufsteigen und stoppte erst kurz vor ihrem Gesicht. 

,, Ruhe dahinten!", hallte auf einmal die Stimme von der Bibliothekarin durch die riesigen vereinzelten Gänge. 

,, Das ist dann wohl meiner," Shego ließ ihr Plasma ausgehen und steckte ihre Hand in Kims Hosentasche, um das Stück Plastik an sich zu nehmen. Dabei trafen sich die Blicke der beiden, ihr intensiver Blick lies sie einfrieren und  der rothaarigen stockte der Atem. Es war als könnte sie in die Andere hineinschauen. Kim suchte die grünen Augen der Älteren Frau nach einer Reaktion ab. Es herrschte eine Spannung zwischen den beiden, die Kim noch nie zuvor gespürt hatte. 

,, Hast du es dann?", Kim räusperte sich und schaute zu Boden, es gab keinen Zweifel daran das sie beide grade genau das gleiche gespürt hatten. Die rothaarige fühlte wie Shego plötzlich eine Art Anziehungskraft auf sie besaß. Shego ließ langsam von ihr ab und nahm einen Schritt Abstand zu ihr. Ihre Haltung hatte sich etwas verändert sie wirkte leicht angespannt. Ja, sie hatte es auch gespürt. 

,, Ja, ich will nicht schon wieder eine Putzkolonne herrufen müssen, nur weil wir uns etwas austoben ," da war wieder dieser bekannte Ton in ihrer Stimme. 

,, Du hast eine Kolonne herkommen lassen, um unser Chaos zu beseitigen?", fragte Kim ungläubig nach.

,, Selbst habe ich das wohl nicht alles aufgesammelt. Außerdem hab ich da noch ein paar Bekannte aus vergangen Zeiten die sehr schnell und sehr gründlich sind, " die rothaarige konnte nicht ganz deuten was davon ein Scherz war und was nicht, aus Dankbarkeit ignorierte sie kurz den Fakt das es so klang als hätten diese Leute nicht immer nur Gegenstände beseitigen müssen. Ihre Feindin hatte ihren Job gerettet, eine interessante Wendung. Der Gedanke, das sie es anscheinend doch ernst mit ihrem Angebot meinte hatte dadurch einiges an Festigkeit erlangt und nicht nur damit.

Trotz der wohl vorübergehenden Sympathie, welche Kim grade für Shego empfand wollte ihr ein 'Danke' nicht so einfach über die Lippen kommen. Dieses kleine Wort steckte ihr förmlich in der Kehle, auch wen sie ihr wirklich dankbar war. Eine Albernheit. 

,, Danke," Kim hatte es geschafft ihr Ego beiseite zu legen und alles weitere was sie davon abgehalten hatte diese Wertschätzung auszusprechen. Shego schien für einen kleinen Moment überrascht zu sein das Kim ihr dankbar war. 

,,Gerne, kommst du nun mit mir?", fragte Shego in einem angenehm sanften Ton, welcher Kim direkt hellhörig werden ließ, es war so als hätten sie in diesem Moment ihre eigene kleine Art von Frieden gefunden. Gemeinsam verließen sie die Bücherei.

Ein unangenehmes Schweigen verbreitet sich, was Kim nervös machte. Shego schien jedoch im Gegensatz zu ihr völlig ruhig und entspannt zu sein. Es war surreal für die ehemalige Heldin neben jemanden zu laufen den man vor ein paar Jahren noch bekämpfte. Wiederholend driftete Kims Blick zu der anderen herüber und grade als sie erneut fragen wollte warum Professor Ult nach ihr verlangte fiel Shego ihr ins Wort:,, Warte es ab, Prinzessin."
Kim seufzte genervt.

Sie hasste sowas, ein unnötiges verschweigen von Fakten die sie offensichtlich etwas angingen wenn man schon nach ihrer Person verlangte, außerdem hasste sie Überraschungen. 

,, Ah da sind sie ja endlich," begrüßte der Professor Kim direkt nachdem sie mit Shego eines der Forschungslabore der Universität betreten hatte. Eine moderne, ihr unbekannte Gerätschaft stand fast in der Mitte des riesigen Raums. Sah teuer aus. 

,, Können wir gleich loslegen?", Shego marschierte geradewegs auf dem Professor zu.

,, Ja bitte," entgegnete Professor Ult mit einem Nicken und einem Wink auf die Liege die sich auf der Gerätschaft befand. 

,, Und was soll ich jetzt hier?," völlig verwirrt blickte Kim zwischen den Beiden hin und her. Sie schienen vertraut miteinander zu sein, wenn sie in so kurzen Sätzen verständlich miteinander Kommunizieren konnten. 

,, Ein neues Forschungsprojekt für Sie Miss Possible," der Professor lächelte leicht verwegen.

,, Und das wäre bitte was?"

,, Ich," Kims Blick fiel direkt auf Shego, die grade dabei war ihr grüne Jacke zu Boden sinken zu lassen.