Der Deal Teil 3 - Was ist passiert?

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Shego hatte die rothaarige zu sich nach Hause gebracht, den ganzen Weg über hatten sie geschwiegen. Unbehaglich hatte Kim immer ihre Hände in ihre Jackentasche gesteckt und aus Nervosität wenige Sekunden später wieder herausgestreckt. Sie wusste nicht wie sie sich verhalten sollte, nicht wie sie sich fühlen sollte, jetzt wo sie wieder neben ihr stand. Sie war so unglaublich wütend und verletzt darüber das sie einfach verschwunden war, aber gleichzeitig war sie so froh, dass sie wieder da war. Desto näher die beiden dem Haus kamen, umso kräftiger schlug das Herz der ehemaligen Teenie-Heldin. Was würde gleich passieren?

Was war überhaupt vorhin passiert? Shegos Kräfte hatten sich ausgebreitet, wurde das ganze gefährlich für sie? Kim hatte ihr Wiedersehen noch nicht verarbeitet und hatte auch jetzt keine Zeit genauer darüber nachzudenken.

Die Ältere hielt der jüngeren die Haustür auf und führte sie hinein. Ein kleiner Schock durchfuhr Kims Körper, das eigentlich so glamouröse und moderne Haus war von innen beinahe komplett auseinander genommen. Hatte sie jemand angegriffen?

An einigen Wänden zeichnete sich ein dunkler Roche ab, der von Shegos Plasma stammen könnte. Einige Stühle lagen zertrümmert auf dem gefliesten Boden, zusammen mit Scherben, die wohl von dem Glastisch stammten, der wohl eigentlich mal als Esstisch diente. In dem riesigen Fernseher, der in dem offenen Wohnzimmer stand, zeichnete sich ein durchgebranntes Loch ab. Die Couch davor wurde aufgerissen, man konnte noch deutlich die durchgezogenen Kratzspuren darauf sehen. Wieso waren hier nur spuren von Shego?

,, Was ist hier passiert?"

,, Ein kleiner Kampf", Shego schmunzelte kurz.

,, Mit wem?", harkte Kim nach.

,, Mit mir selbst", Shego schloss ihre Haustür und ließ den Schlüssel in das Schloss fallen, als sie sich grade zu Kim wandte, drückte diese sie direkt mit ihrem gesamten Körpergewicht und einem lauten "thump" gegen die Tür, nagelte ihre Schultern mit ihren Händen gegen die glatte Oberfläche fest. Shego zog erschrocken Luft ein und schaute der ehemaligen Heldin in die tränenden Augen.


,, Ich hasse dich", Kim versuchte verzweifelt einen stetigen Ton aus ihrer Stimme zu quälen, ohne dabei völlig in Tränen auszubrechen, Shego sah sie einfach nur an, sie sagte nichts und bewegte sich nicht.


,, Ich... ich ... ", die rothaarige suchte in ihren Gedanken nach Worten, sie wollte ihre gesamte Wut an ihr auslassen. All die Gefühle, die sie in den letzten Wochen durch sie angestaut hatte. So oft hatte sie sich diese Situation vorgestellt und das, was sie ihr sagen würde, wenn sie wieder einmal urplötzlich auftaucht, nur um dann wieder zu verschwinden. Doch ihre Gedanken wurden komplett durch ihr Empfinden ausgeschaltet, sie konnte an kein einziges Wort mehr denken. Sie schnappte nach Luft und versuchte sich zu beruhigen, doch vergeblich, sie winselte weiter vor sich hin.


,, Nein tust du nicht", Shego blieb noch immer ruhig und ließ sich von ihr an Ort und Stelle halten. Sie verstand die Wut der jüngeren und wusste das egal, was sie jetzt sagen oder tun würde, sie nicht erreichen könnte. Die dunkelhaarige konnte nichts anderes tun, außer den Zustand der rothaarigen zu ertragen, einen Zustand den sie angerichtet hatte. Vielleicht verdiente sie es einfach nur von ihr angeschrien zu werden, von ihr gehasst zu werden. Doch Shego wusste, dass sie das nicht tat, sonst wäre sie nicht bei ihr.


,, Doch! Ich ... ich", Kim versuchte weiterhin etwas aus ihrer Stimme und ihrem Kopf herauszubringen, doch alles, was sie aussprechen wollte, verschluckte sich an dem riesigen Kloß in ihrem Hals. Stattdessen haute sie immer schwach mit den Fäusten gegen die Brust der größeren Frau, um wenigstens so ihre Verzweiflung herauszulassen, doch schon nach ein paar Schlägen fasste Shego vorsichtig ihre Hände und zog die jüngere an sich heran um das letzte bisschen Platz das noch zwischen ihnen herrschte, zu schließen. Sie nahm Kim in ihre Arme und drücke sie an sich. Die ehemaligen Helden versuchte sich erst dagegen zu wehren und sich aus ihrem Griff zu befreien, doch schon nach kurzer Zeit sank sie einfach gegen die Andere. Das Geräusch von Kims weinen füllte das Haus, es war so als würde die gesamte Welt kein anderen Laut mehr von sich geben und nur noch sie würden existieren. Sie verlor immer wieder ihren stetigen Atem, als würde sie kurz vor dem Hyperventilieren stehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 17, 2021 ⏰

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Kigo - Zeit vergeht, Gefühle bleiben.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt