Focused [Nathan Prescott FF]

9. Kapitel

"Aaaalso", fragte Max, "was ist passiert?" Das Powercouple hatte sich wieder in eine ruhigere Ecke des Campus verzogen. Während Sam sich umsah, auf der Suche nach einem Motiv für ihre Zeichnung, holte sie vorsichtig das Handy aus ihrer Jackentasche.

"Das ist passiert." Verwirrt musterte Max das Handy. Es sah ganz normal aus, wenn man von dem Sprung im Display mal absah. Das Handy hatte keine Hülle, weswegen man einen guten Blick auf das Logo irgendeiner teuren Marke auf der Rückseite hatte.

"Ist das... Nathans?" Sam nickte. Ihre Freundin fing an zu grinsen. "Kaum lässt man dich einmal alleine, du Kleptomanin..." Die Rothaarige kicherte. "Aber jetzt mal ernsthaft: wie, wann, wo und warum?" Sie lehnte sich an den Baum, an dem sie sich niedergelassen hatte, und schaute zu Max.

"Naja... Ich bin ja Nathan gefolgt, wie du weißt. Allerdings habe ich ihn nicht gefunden, und wollte schon wieder zurückgehen." Ihre beste Freundin nickte verstehend. "Und plötzlich... er war einfach da, kam auf mich zu, und dann hatte ich irgendwie Panik bekommen."

Sam grinste, als sie sich daran erinnerte, wie sie hinter das Auto gekrochen war. Vor nichtmal einer halben Stunde hatte sie das noch als eine gute Idee angesehen. Ihr Puls beschleunigte sich, als sie sich wieder an Nathans Wutausbruch erinnerte.

"Ich habe mich versteckt. Nathan hatte in diesem Moment mit seinem Dad telefoniert, so viel habe ich mitbekommen. Er ist wegen irgendetwas ausgerastet, und hat das Handy gegen die Wand geworfen." Die Rothaarige musterte Max. Das Grinsen der beiden Mädchen war verschwunden.

"Mit seinem Vater?", fragte Max leise nach. Sammy nickte. "Ja, er hat zumindest mehrmals Dad gesagt." "Weißt du denn worüber sie sich unterhalten haben?" Sie schüttlete den Kopf. "Nathan hat nie eine klare Antwort gegeben. Immer nur so etwas wie 'ich versuche es' oder 'ich schaffe es nicht'", erklärte sie. Max schüttelte den Kopf.

"Hör zu Sath", sagte sie mit ungewohnt dringlicher stimme. "Sean Prescott ist kein guter Mensch. Im Gegensatz zu ihm ist Nathan gar nichts, verstehst du? Es gibt Gerüchte, schlechte Gerüchte. Und wenn Nathan wirklich so etwas gesagt hat... Ich will mir gar nicht ausmalen worum es in diesem Gespräch ging."

Die Zeichnerin nickte. Auch sie hatte schon so einiges über die Prescotts gehört. Wieder einmal war sie froh, nicht aus so einer Familie zu kommen.

Natürlich, ihre beiden Brüder nervten manchmal, und ihre Mutter behandelte sie immer noch wie ein Kleinkind, während ihr Vater so tat, als müsse er sie auf einen Krieg vorbereiten, doch Sam wusste, dass sie sie liebten. Und das zeigten sie auch. Sie war die älteste des Geschwistertrios, weswegen sie oft auf Chris und Daniel aufpassen musste.

Früher hatte sie oft Zuhause bleiben müssen um Babyzusitten, während ihre Freunde ins Kino gegangen waren. Dann hatte sie sich mit ihren Brüdern verkleidet. Daniel wollte ein Zombie sein, währwnd Chris lieber ein Superheld war. Sam war immer eine Prinzessin, die von einem Zauberer (oder manchmal auch einem Drachen) gefangen gehalten wurde. Doch mit vereinten Kräften konnte sie jedes mal befreit werden.

Sie lächelte bei der Erinnerung. Manchmal vermisste sie ihre Familie sehr. Dann wünschte sie sich, wieder zurück in Seattle bei ihrer Familie zu sein. Nathan hatte so eine Kindheit mit sicherheit nicht gehabt. Sie blickte bedrückt zu Boden. Ihre Famile hatte nie viel Geld gehabt, aber dafür etwas besseres. Liebe. Etwas, was Nathan wahrscheinlich nie kennengeletnt hatte.

Sam schüttelte den Kopf. Sie musste damit aufhören. Sie wusste praktisch nichts über ihn. Er konnte ebenfalls eine schöne Kindheit gehabt haben. Sie durfte sich nicht einfach so in etwas hineinsteigern. "Fakt ist", machte Sam weiter um sich abzulenken, "ich habe Nathans Handy und keine Ahnung was ich damit machen soll."

Max legte den Kopf leicht schief. Auch sie schien in Gedanken gewesen zu sein. "Ja, das könnte womöglich zu einem problem werden." "Noch eine halbe Stunde", hallte die Stimme von Mrs. Diaz über den Campus. Sam verdrehte die Augen. "Hast du schon etwas?", ftagte sie ihre bessere Hälfte. Max nickte, holte ein Foto uas ihrer Tasche, und reichte es an Sammy weiter.

Auf dem Bild sah man eine Wand, auf der 'hole to another universe' stand. Neben der Schrift war ein Pfeil, der auf einen schwarzen Kreis zeigte. Der Kamerawinkel war gut gewählt, und verlieh dem schlichten Motiv das gewisse Etwas. "Jetzt müssen wir nur noch etwas für dich finden", meinte Max, ohne auf sams Feedback zu warten.

"Und ich glaube, ich habe da schon etwas gefunden." Sie legte den Kopf schief, und blickte sich um. Sie konnte kein besonders großartiges Motiv finden. "Komm mit", Max war aufgestanden und zog Samantha mit hoch. "Du hast einen Wettbewerb zu gewinnen." "Ich?" Sam ließ sich von ihrer Freundin über dem Campus navigieren. "Warum ich?"

"Weil ich ehrlich gesagt recht wenig Lust darauf habe, und dann musst du halt gewinnen." Sam zog eine Augenbraue nach oben, und das nicht nur wegen der absolut grauenvollen Begründung. Max war sehr schüchtern, stand nicht gerne im Mittelpunkt... was auch der grund war, warum sie niemals an irgenwelchen Wettbewerben teilnahm. Aus Angst, sie könnte womöglich gewinnen.

Samantha hatte schon oft versucht, Max zu überzeugen, doch bis jetzt waren ihre Versuche ohne Erfolg geblieben. "Hier", riss die Fotografin sie aus ihren Gedanken. Sam klappte fast die Kinnlade herunter. Das Wasser des Springbrunnens, der das Herzstück des Campus bildete, glänzte in wunderschönen Goldtönen, was an der untergehenden Sonne lag.

"Oh Gott das ist perfekt." Kaum eine Minute später saß sie auf dem Boden, und begann eifrig die Kulisse zu malen. Max hatte sich neben ihr niedergelassen, und betrachtete fasziniert, wie schnell sich Sams Stift über das Blatt Papier bewegte. Mittlerweile hatte sie die gröbsten Umrisse gemalt, und konzentrierte sich nun auf die Feinheiten.

Als sie das kleine Messingschild am unteren Teil des Springbrunnens erblickte, stoppte sie. Gesponsert von der Prescott-Stiftung. Sam drehte ihren Kopf zu Max.

"Was ist", fing sie an, "wenn Nathan gar nichts für sein Verhalten kann?"

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Argh... Eigentlich wollte ich erstmal nichts schreiben, um erst wieder richtig gesund zu werden. Aber egal, wer braucht schon Ruhe und Gesundheit (Kamillentee hilft übrigens sehr gut, auch wenn er ekelhaft schmeckt, danke für den Tipp.)
Bitte bringt mich nicht um für die ganzen Eastereggs. Ich kann wirklich nichts dafür. Life is strange 2 ist schuld!
Das nächste Kapitel wird übrigens aua Nathans Sicht sein, weswegen es etwas länger brauchen wird (ich muss mir noch überlegen wie ich Nathan darstellen möchte, und vor allem wie zerbrochen er an diesem Punkt ist)

Habt ihr eigentlich Chloe oder Arcadia Bay geopfert?