"Was willst du jetzt machen?", fragte Max interessiert. Samantha zuckte mit den Schultern, und seufzte. "Ich habe echt keine Ahnung. Einerseits... Es ist falsch, sein Handy zu durchsuchen, aber..."
"Aber andererseits ist es nunmal das Handy von Nathan Prescott. Die Informationen sind bestimmt top secret und super interessant", meinte Max grinsend. Die Rothaarige verdrehte die Augen, musste allerdings auch grinsen.
"Du sollst mir das doch ausreden!" Ihre beste Freundin grinste nur weiter, und gab sich nicht mal die Mühe um zu antworten. Sam fing an zu frösteln. Die beiden befanden sich gerade auf dem Rückweg zu den Mädchenschlafräumen.
Die Sonne war schon untergegangen. Man sah bereits die ersten Sterne am Himmelszelt glitzern, und die Straßenlaternen waren ebenfalls angesprungen. Nun warfen sie ein schönes, gelborangenes Licht auf die Wege, während Motten um die Lichter herumschwirrten.
Sam mochte die Abende in Arcadia Bay. Es war ruhig, aber nicht zu ruhig. Alle paar Minuten fuhren ein oder zwei Autos an ihnen vorbei. So störte der Verkehrslärm nicht, aber es war auch nicht unheimlich ruhig auf den Straßen.
Die Luft war angenehm kühl, auch wenn Sammy leicht fröstelte. "Wenn du willst, kannst du heute bei mir übernachten. Gesellschaft wäre mir heute irgendwie lieber."
Sam schaute verwirrt zu Max. Sie war in Gedanken gewesen, und hatte zwar wahrgenommen, dass ihre bessere Hälfte mit ihr sprach, wusste aber nicht über was.
"Ich hab gefragt ob du heute bei mir schlafen willst", lachte Max. Es kam öfter vor, dass Sam total weggetreten war. Die Rothaarige nickte begeistert. "Ouh ja... ich habe Lisa schon vermisst", erwiderte sie freudig und lächelte. Max lachte. "Du bist echt blöd, weißt du das?", fragte sie und knuffte Sammy, "du hast Lisa am Ende noch lieber als mich." Sams Lächeln verschwand schlagartig.
"Das ist der einzige Grund weswegen ich überhaupt noch mit dir rede. Ich bin eigentlich nur mit dir befreundet, um manchmal Lisa treffen zu können." Ihre Stimme war ruhig und ernst. Sie veränderte ihre Tonlage so schlagartig, dass man fast hätte glauben können, dass sie es ernst meinte. Doch Max kannte sie besser.
"Du solltest echt Schauspielerin werden. Ich hätte dir diese Show fast abgekauft, wäre da nicht die Tatsache, dass Lisa bereits anfängt zu welken." Die beiden Freundinnen fingen an zu lachen. Mittlerweile hatten sie die Schlafräume fast erreicht.
"Wenn hier nicht so viele Menschen wären, würde der Platz hier echt gruselig aussehen", merkte Max an, als sie den Vorplatz passierten. Samantha nickte zustimmend. Die Laternen warfen ein gruseliges, künstliches Licht auf die Steinwege.
Das Totem im hinteren Teil des Platzes lag halb im Schatten, was es irgendwie bedrohlich wirken ließ. "Hey ähm... Samantha." Sam drehte sich überrascht um, um zu sehen wer sie angesprochen hatte.
"Ähm hi, Zachary", antwortete sie etwas verwirrt, nachdem sie den Footballer erblickt hatte. "Ich ähm... ich wollte fragen..." Sie verstand nicht wirklich wad er fragen wollte. Waren Footballer immer so schüchtern? Sie hatte zumindest noch nie einen stammelnden Running Back erlebt.
"Naja... ich hab gehört, dass du ganu gut zeichnen kannst, und da woklte ich fragen..." Sie legte den Kopf schief, und sah zu Max. Doch auch diese zuckte nur hilflos mit den Schultern. "Also, Juliet hat bald Geburtstag, und da wollte ich fragen", sie wusste nich wie oft er schon da wollte ich fragen gesagt hatte, "ob du mir nicht e-ein Bild von ihr malen könntest, dass ich ihr ähm dann schenke."
Sam zog eine Augenbraue nach oben. Juliet Watson? Zach schien über beide Ohren verliebt. "Klar kein Problem. Ich brauche nur ein Bild als Grundlage." Einen Moment blickte der Footballer sie irritiert an, bis er verstand was sie wollte. Sam blickte nach links, wo Max stand.
"Geh schon mal vor, ich komme gleich nach", dagte sie, in dem Wissen, dass ihre Freundin es nicht mochte, neben sich unterhaltenden Personen zu stehen und nicht mitreden zu können. Die Braunhaarige nickte erleichtert, und verschwand in Richtung der Eingangstür. "Hier", meinte Zach, und reichte ihr ein leicht zerknittertes Foto.
"Soll ich es denn genau abzeichnen?" Sam musterte das Foto in ihrer Hand. "Oh-h nein, du kannst es etwas abändern wenn du willst. Da vertraue ich dir." Zach schenkte ihr ein unsicheres Lächeln. "Okay, kein Problem."
"Danke Samantha, du bist die beste", merkte der große Junge an. "Es müsste in spätestens zwei Wochen fertig sein, und du hast echt was gut bek mir dafür." Und bevor sie irgendwie reagieren konnte, hatte Zachary sie in eine feste Umarmung gezogen. Sam erwiderte sie lachend, unwissend, dass sie von zwei Personen beobachtet wurde.
"Bis dann, Samantha", verabschiedete der Footballer sich dann, um zu seinem Freund Hayden zurückzukehren. "Tschüss, und Zack?" Er drehte sich nochmals um. "Bitte nenn mich doch Sam." Er nickte lächelnd, ehe er sich in Bewegung setzte. Sam lächelte ebenfalls, während sie zur Eingangstüre lief. Zach stand also auf Juliet.
Da würde sich die angehende Reporterin aber freuen, denn zufällig wusste Sammy genau, dass sie interesse an dem Dootballer hatte. Ihr Lächeln verschwand, als sie Victoria und Nathan direkt neben dem Eingang stehen sah. Auf einmal fühlte sie sich unwohl, und wollze am liebsten wieder umdrehen.
Sie versuchte sich zu beruhigen, und widerstand dem Drang, ihre Hosentasche nach Nathans Handy abzutasten. "Ich weiß nicht wer es war", hörte sie Nathans schneidende Stimme. Sam wollte nicht lauschen, ehrlich, aber wenn er so laut redete war er selbst schuld. "Aber wer auch immer es war, hat einen Schlüssel für die Wohnräume. Oder besser gesagt hatte."
Sie riss geschockt die Augen auf, während sie versuchte ganz normal weiterzugehen. Was hatte Nathan da gesagt? Sie versuchte nicht auszurasten. Er sprach mit Sicherheit von etwas anderem. Das hoffte sie zumindest. Den Wohnheimschlüssel zu verlieren war das eine, Nathan als Finder zu haben etwas ganz anderes. Er würde wissen, dass sie es war. Er musste nur Schloss für Schloss ausprobieren.
Sie war geliefert. Sobald Sam drinnen war, würde sie nachsehen, ob ihr Schlüssel immernoch in ihrer Hosentasche war. Doch keinesfalls würde sie das nun tun. Sam wollte gerade den Eingang passieren, als jemand sie aufhielt.
"Warte doch einen Moment Samantha. Du hast doch bestimmt Zeit für ein kleines Gespräch, oder?"
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Focused [Nathan Prescott FF]
FanfictionSamantha besuchte die Blackwell Academy in Arcadia Bay schon seit langem. Auch sie hatte von Nathan Prescott gehört, von ihm und den Geschichten, die sich um ihn rankten. Und das waren keine guten. Bis jetzt hatte sie seine Nähe gemieden. Bis jetzt.