5. Kapitel

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Am nächsten Tag blickte Sam betrübt aus ihrem Wohnheimzimmer. Das Wetter hatte sich nicht im Vergleich zu gestern kein bisschen geändert. Der Himmel war noch genauso wolkenverhangen, und die Sonne sah man immer noch nicht.

Sam seufzte. Wenigstens regnete es nicht. Nachdem sie einen Blick auf die Uhr geworfen hatte, sie hätte schon vor 10 Minuten aufstehen sollen, nahm sie ihre Waschtasche und ging zu den Waschräumen. Da sie bereits gestern schon geduscht hatte, konnte sie heute darauf verzichten.

Schnell putzte sie sich die Zähne, und machte eine Katzenwäsche. Dann kämmte sie noch ihre Haare. Sam blieb nie besonders lange in den Waschräumen.

Da es dort keine Fenster gab, waren die einzigen Lichtquellen die alten Lampen an der Decke, welche aber nur schummriges Licht erzeugten. Die Graffitis an den Wänden verliehen dem Raum ebenfalls eine etwas düstere Atmosphäre.

Nicht wirklich angenehm. Deswegen verließ sie auch keine 10 Minuten später den Raum wieder, um sich in ihrem Zimmer dann vollends für den Unterricht fertig zu machen.

Ihr erster Kurs an diesem Morgen war Kunst und Fotografie, die einzige Stunde in der Woche, in der der Zeichen- und Fotografiekurs zusammen Unterricht hatten.

Dort arbeiteten sie meistens an besonderen Projekten, oder besprachen Dinge, die sowohl für die Malerei, als auch für die Fotografie nützlich und wichtig waren. Es war ebenfalls die einzige Stunde, die sie mit Max zusammenhatte.... und Nathan.

Laut Max war dieser nämlich mitten im Schuljahr der Fotografiegruppe beigetreten, was eigentlich nicht erlaubt war. Wahrscheinlich sah die ganze Sache aber schon anders aus, wenn man mit Nachnamen Prescott hieß.

Soweit Sam wusste, gabe es diese neuen Kurse wie zum Beispiel Computer design, Fotografie oder eben Malerei nur dank einer großzügigen und ehrenvolle Spende der Prescottstiftung.

Sam verdrehte die Augen. Jedenfalls war das normalerweise der einzige Kurs, den sie mit Max zusammen hatte, außer es gab Kursumlegungen weil ein Lehrer kurzfristig ausfiel.

Schon alleine deswegen würde der Tag gut werden. Sie zog sich eines ihrer Lieblingsshirts, ein Firewalk shirt (eine echt geniale Band), und eine schwarze Strickjacke an.

Sie würde den gleichen Fehler nicht nochmal machen, und ohne Jacke losziehen. Auch einen Schirm steckte sie in ihren Rucksack. Ein weiterer Blick auf die Uhr verriet Sam, dass sie bereits vor fünf Minuten hätte losgehen sollen.

Das war fast schon zur Gewohnheit geworden. Doch sie weigerte sich partout, den Wecker einfach fünf Minuten früher zu stellen. Und so kam es dazu, dass sie -wie fast jeden Morgen- die letzten Meter rennen musste, um nicht zu spät zu kommen.

Sam schaffte es sogar noch kurz vor der Lehrerin, Mrs. Diaz, welche gleichzeitig noch Spanischlehrerin war, in das Klassenzimmer. Seufzend ließ sie sich auf ihren Platz neben Max fallen. "Hey Sath", begrüßte Max sie. Sam verzog das Gesicht. Sie hasste diesen Spitznamen abgrundtief.

"Hey Maxime", antwortete sie deswegen. "Touché." Sam grinste. Irgendwie ergänzten sie sich ganz wunderbar. "Alle mal herhören", Mrs. Diaz klatschte vorne am Lehrerpult in die Hände. Die Lehrerin, welche Sam ebenfalls in spanisch hatte, war immer recht nett -außer, wenn man ihr nicht zuhörte-.

Deswegen drehte sich Sammy sofort nach vorne. "Heute werden wir die Dinge, die wir in den letzten Wochen gelernt haben, in die Tat umsetzen." Sie horchte auf. Was schwebte Mrs. Diaz vor. "Ihr werdet-" Die Lehrerin wurde unterbrochen, als sich die Tür ruckartig öffnete.

Nathan, natürlich. Sam zuckte beinahe zusammen. Mein Gott, dachte sie. Schlimm genug, dass er sich wie der Herrscher über die gottverdammte Welt hält, ich verhalte mich auch noch so unterwürfig wie er es von jedem erwartet.

Focused          [Nathan Prescott FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt