Kapitel 19 (Ana)
Nachdem ich aufgewacht bin, tut mir alles schrecklich weh und ich entwinde mich Christians festem Griff, da dieser meine Schmerzen nicht gerade begünstigt, und er mich wie eine Würgepflanze umschlungen hat. Er wacht sofort auf und lächelt mich an. „Guten Morgen"
„Guten Morgen" antworte ich.
„Hast du gut geschlafen?"
„Ja, du?"
„Wie ein Stein."
„Christian, warum haben wir uns vor dem Unfall gestritten?"
„Müssen wir unbedingt jetzt darüber reden? Es tut mir furchtbar leid, Baby, und ich weiß dass ich überreagiert habe. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun, aber müssen wir das unbedingt besprechen?"
„Ja. Also Christian, warum haben wir uns gestritten?"
„Ich musste kurz ein wichtiges Telefonat mit Ros führen und bin in mein Arbeitszimmer gegangen. Als ich wieder zurück in den Wohnbereich gekommen bin, hast du dich mit Taylor unterhalten. Ich dachte du flirtest mit ihm, da du so etwas wie „Das müssen wir tun, wenn Christian nicht Zuhause ist" zu ihm gesagt hast. Davor hast du ihm Komplimente gemacht, aber als du ersteres gesagt hast, sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt. Wir haben uns angeschrien und vor lauter Zorn, habe ich dich auf die Couch geworfen und dich mit dem Gürtel geschlagen. Als ich fertig war, hast du mir eine schallende Ohrfeige verpasst und bist aus dem Gebäude gestürmt. Ich bin dir nach gerannt, aber du bist nicht stehen geblieben, sondern immer schneller gelaufen. Als ich das Auto auf dich zu kommen sah, bin ich gerannt was das Zeug hält, aber es war zu spät. Das Auto hat dich erfasst und du wurdest zuerst in die Windschutzscheibe und dann auf den Boden geknallt. Nachdem du mit einem Helikopter hierher geflogen wurdest, wurdest du ca 7 Stunde operiert. Du bist einmal auf dem OP Tisch kollabiert. Sie haben dich ins künstliche Koma versetzt. Mitten in der Nacht rief das Krankenhaus an, da sich dein Zustand massiv verschlechtert hat.
Du hattest erneut innere Blutungen, als sie die Blutungen gestoppt hatten, hattest du erneut einen Herzstillstand. In den nächsten Tagen verbesserte sich dein Zustand und die Ärzte verringerten die Dosis des Narkosemittels. Ich war jeden Tag bei Teddy, habe ihn gefüttert, bin mit ihm spazieren gegangen und habe ihn zu Bett gebracht. Meine Mom, Kate und Ray waren da."„Du hast mich mit einem Gürtel geschlagen?! Aber wieso, verdammt?!"
Ich werde wütend auf ihn. Was fällt ihm denn ein?
„Ana, es tut mir schrecklich leid. Ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hat, dass ich so ausgeflippt bin."
„Ich denke es wäre besser, du gehst jetzt. Ich brauche Zeit, um darüber nach zu denken."
„Du verlässt mich?" er fährt sich dabei aufgebracht durch die Haare.
„Habe ich das denn gesagt?"
„Nein, aber ich habe das Gefühl, dass du es tun wirst."
„Bitte geh, Christian."
Er wendet sich von mir ab, um zu gehen, dreht sich allerdings noch einmal um, um etwas zu sagen.
„Es tut mir wirklich leid, Ana"
Sobald die Tür zu gefallen ist, beginne ich haltlos zu weinen.
Wie soll ich mich bitte um ein Kind kümmern, wenn ich nicht einmal mehr laufen kann? Wieso habe ich denn nur nicht aufgepasst, als ich die Straße überkreuzt habe. Und wieso verdammt nochmal, ist Christian so ausgerastet? Meine Gefühle fahren Achterbahn. Einerseits liebe ich ihn und kann ihm nicht böse sein, andererseits hat er mich mit dem Gürtel geschlagen und ist vollkommen ausgerastet, wodurch er mein Vertrauen zu ihm vollkommen zunichte gemacht hat.
Nachdem ich meine Gefühle und Gedanken wieder unter Kontrolle gebracht habe, habe ich fest gestellt, dass ich doch ziemlich müde bin und bin eingeschlafen.
Als ich am Abend wieder aufwache, steht Christian in einer Ecke des Zimmers und wickelt Ted. Ted scheint sichtlich amüsiert zu sein, als sein Vater ein kleines Problem damit hat, die Windel zu schließen.
„Er scheint es ziemlich amüsant zu finden, dass du die Windel nicht zu bekommst" sage ich amüsiert und verkneife mir ein Lachen.
„Ja, er schon. Ich eher weniger." antwortet er mit einem kalten Ton.
„Christian, ich habe nachgedacht."
„Das habe ich mir fast gedacht." antwortet er schroff.
„Verdammt, warum verhälst du dich so abwehrend mir gegenüber?"
„Warum ich mich abwehrend dir gegenüber verhalte? Naja, vielleicht deswegen, weil du mich heute aus deinem Zimmer geschmissen hast und ich mir den ganzen Nachmittag Sorgen gemacht habe, dass du mich verlässt. Vielleicht deswegen. Vielleicht aber auch , weil ich weiß, dass du mich nun hasst. Ich weiß es nicht, Anastasia. Vielleicht aber auch deswegen, weil ich ein abgefucktes Monster bin, welches seine Frau mit dem Gürtel verprügelt hat, nur weil diese sich mit dem Personal unterhalten hat."
„Christian, nur um das mal klar zu stellen: Ich hasse dich nicht, und ich werde dich auch niemals hassen. Ich liebe dich, und ich möchte dir so gern verzeihen, allerdings fällt es mir sehr schwer. Du hast mit dieser Aktion mein ganzes Vertrauen zu dir zerstört. Christian, auch wenn Ich dich liebe, ich brauche Zeit um darüber nach zu denken, was aus uns wird."
„Aber wer kümmert sich um Teddy, wenn ich jetzt gehe?! Du darfst bzw kannst dein Bett nicht verlassen, und Teddy wird nachts aufwachen, weil er Hunger hat."
„Bleib bei mir, aber gib mir ein bisschen Zeit für mich. Ich weis es sehr zu schätzen, dass du all die Tage bei mir warst, aber ich brauche nun ein bisschen Abstand um einen klaren Gedanken fassen zu können."
„Willst du ihn nehmen?" fragt er mich, nun mit einem etwas versöhnlicheren Ton.
„Ja, bitte"
Er nimmt Ted und legt ihn in den nicht eingegipsten Arm. Ted starrt mich mit großen Augen an und zappelt ein bisschen, bevor er anfängt leise zu quängeln.
Ich habe Tränen - vor Freude - in den Augen und Streiche mit meinen Fingern über seine Haare. Er schließt seine Augen und schläft friedlich in meinen Armen ein.
Nach einer Weile steht Christian auf und kommt zu mir. Er kniet sich neben mein Bett und legt seine Hand auf die meine.
„Ich liebe dich Ana. Und glaub mir, es tut mir leid, dass ich dir so weh getan habe. Bitte gib mir noch eine Chance."
„Verdammt Christian, ich liebe dich auch." schluchze ich. „Aber wie soll ich dir je wieder vertrauen?!"
Die Tränen laufen ungehindert an meinen Wangen hinab und ich ziehe den Schnodder ziemlich undamenhaft hoch. Christian kommt zu mir und zieht mich vorsichtig in seine starken Arme. Ich lasse es ohne Widerspruch zu.
„Ana, was haben wir uns mit unserem Ehegelübte versprochen? Wir sind für einander da, egal ob in guten oder schlechten Zeiten."
Während ich ich so vor mich hinschluchze, streicht Christian immer wieder beruhigend über meinen Rücken.
Plötzlich fühlen sich meine Lider ziemlich schwer an und ich schlafe ein.
Kapitel 19 Ende
Hallöchen :D,
nach fast vier Wochen hab ich es auch mal wieder geschafft ein ordentliches Kapitel zu schreiben. Und da ich es euch nicht mehr länger vorenthalten wollte, lade ich es heute - und nicht erst am Sonntag - schon hoch:D
Wie immer würde ich mich sehr über ein feedback freuen :)
Lg Candysfluff
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Fifty Shades of Grey- bittere Wahrheit
FanficIn dieser Geschichte geht es um Anastasia, Christian und Teddy. Ana und Christian sind glücklich verheiratet, Ana ist mit Teddy schwanger. Die beiden könnten nicht glücklicher sein, doch ein alter bekannter macht ihnen das Leben zur Hölle. Dazu ko...