Epilog

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Epilog

„Ana, wow. Du siehst wunderschön aus!"

„Kate, ich sehe aus wie ein gestrandeter Wal! Ich bin im 9. Monat schwanger!"

Ich betrachte mich im Spiegel. Ich trage ein weißes, schlichtes Hochzeitskleid. An den Armen ist eine Spitzenborte und an der Taille sind kleine, fein gearbeitete Kristallsteinchen. Es zeigt Ausschnitt, aber doch nicht zu viel. Das Kleid ist wunderschön, wie ich finde. Meine Haare sind Hochgesteckt, um den Hals trage ich eine Kette mit kleinen, weißen Perlen.

Kate begleitet mich in den Garten der Grey's, wo ein riesiger Pavillion steht. Dieser ist wunderschön ausgestattet in Hellrosa-, Silber- und Cremetönen, die Seiten offen, so dass die Bucht zu sehen ist. Wir haben großes Glück mit dem Wetter; die spätnachmittagliche Sonne schimmert über dem Wasser. Vor uns liegt ein weißer Teppich, an dessen Ende bereits Reverend Walsh und Christian warten. Christian steht mit dem Rücken zu mir und wartet darauf, dass Ray mich zu ihm schiebt.

Ray tritt zu uns.

„Bereit, Annie?"

„Ja, Dad." Er lächelt mir aufmunternd zu und tritt hinter den Rollstuhl.

„Warte, Dad."

„Was ist denn? Fühlst du dich nicht gut?"

„Doch Dad. Ich fühle mich wunderbar."

Kate tritt zu mir, denn sie weiß was ich jetzt vorhabe.

Sie reicht mir ihre Hände und ich ergreife diese dankend. Ganz ohne Hilfe schaffe ich es doch nicht. Kate hilft mir auf und ich stehe.

Auf diesen Moment warte ich nun seit fast einem Jahr. Alle Ärzte sagten, ich werde nie wieder gehen können. Nur eine glaubte an mich und unterstützte mich.

Dr. Grace Trevelyan- Grey.

Ich bin ihr bis heute dankbar. Mit einem Physiotherapeuten – einer der besten des Landes – übte ich täglich, ohne irgendjemandem davon zu erzählen. Bis vor einem halben Jahr gab es keinerlei Fortschritte und ich wollte aufgeben. Doch Grace und Steven ermutigten mich immer wieder und ich machte weiter. Und dann, vor gut drei Monaten, stand ich das erste mal seit 2 Jahren wieder auf meinen Beinen. Steven musste mich Anfangs immer noch stützen aber nach kurzer Zeit stand ich alleine. Laufen kann und werde ich nur mit Krücken und einer speziellen Schiene an beiden Beinen können-und auch nur ca 20 Meter-, aber das ist mir egal. Letzte Woche habe ich Kate in meine Pläne eingeweiht und sie hatte Freudentränen in den Augen.

In Ray's Augen schimmern Tränen und er zieht mich in eine feste Umarmung.

„Annie, ich bin so stolz auf dich!" Schluchzt er.

Er ergreift meine Hand und Kate reicht mir eine meiner Krücken, die ich in die andere Hand nehme.

'Danke' forme ich lautlos mit meinen Lippen.

Als Antwort lächelt sie. Auch ihr schimmern Tränen in den Augen.

Jetzt bloß nicht weinen, Grey denke ich mir.

„Bereit?" fragt Ray.

„Bereit."

Im Schlepptau machen wir uns auf dem Weg zu dem kleinen, festlich geschmückten Altar. Durch die Menge geht ein Raunen und ich höre vereinzelt jemanden schluchzen.

Als wir beim Altar ankommen dreht Christian sich um und wird kalkweiß, ehe er leise schluchzt und mich stürmisch umarmt.

„Ana.. du... du kannst gehen?!"

„Ja Christian." Nun bin ich diejenige die schluchzt.

„Aber.. wie?"

„Ich werde dir alles nachher erzählen. Ich dachte du würdest dich freuen, wenn wir uns auf Augenhöhe das Ja-Wort geben."

„Das Tue ich Ana. Das ist mit Abstand das schönste Hochzeitsgeschenk, das du mir machen konntest."

Der Reverend räuspert sich und wir beide drehen uns um.



„Somit Frage ich sie Mr. Christian Trevelyan Grey, möchten sie die hier Anwesende Anastasia Rose Grey erneut zu ihrer Frau nehmen?"

„Ja, das will ich. Mehr als alles andere."

„Möchten Sie, Anastasia Rose Grey den hier Anwesenden Christian Trevelyan Grey zu ihrem Mann nehmen?"

„Ja, das will ich."

„Ich erkläre euch hiermit zu Mann und Frau. Mr. Grey, sie dürfen die Braut jetzt küssen"

Fifty Shades of Grey- bittere WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt