Kapitel 2

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Kapitel 2 (Ana) 

Als ich aufwache liegt Christian nicht mehr neben mir. Ich ziehe mir Christians T-Shirt an und gehe hinunter in die Küche um mir Frühstück zu machen. Dort sehe ich Christian, der an der Frühstückstheke sitzt, Zeitung liest und Kaffee trinkt. Ich setze mich neben ihn und er küsst mich zärtlich. Bei dem Gedanken, dass Mrs. Jones in der Küche steht und Christian's  Frühstück zubereitet, werde ich rot. „Hey, schämst du dich etwa vor Mrs Jones?"  „Naja, ein klein wenig. Ich vergesse immer, dass du so gut wie nie allein bist."  „Anastasia, glaub  mir, du brauchst dich nicht schämen. Gail hat schon viel schlimmere Dinge gesehen."  Sofort muss ich an Leila und ihre Vorgängerinnen denken. Was ist wohl aus Leila geworden? Das muss ich Christian später fragen. Gail kommt zu mir und bringt mir mein, frisch zubereitetes, Lieblingsfrühstück. Griechischer Joghurt mit Früchten und Müsli. Ich bedanke mich dafür und mache mich darüber her. Christian sieht mir grinsend zu. „Was ist so komisch?" „Nichts, ich finde es nur so schön dich essen zu sehen."  Ich werde rot und er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was ist eigentlich aus Leila geworden?" frage ich ihn. „Sie ist bei ihrer Mutter in Connecticut. Wie kommst du darauf?" fragt er mich. „Ich habe mich vorhin gewundert, was wohl aus ihr geworden ist. Sie tat mir damals so leid"  „Ana, es geht ihr mittlerweile viel besser. Dr. Flynn und sein Team haben ihr sehr geholfen. Sie wird bald ihren Abschluss an der  Kunsthochschule machen und sie sieht viel  glücklicher aus."  Das freut mich zu hören. Auch wenn sie mich damals sehr erschrocken hat, und mir eine Waffe an den Kopf gehalten hat, tat sie mir sehr leid. Sie liebt ihn. So wie ich. So wie alle. „Schluss mit diesen traurigen Gedanken" denke ich mir. Ich muss mich noch fertig machen, da ich heute wieder arbeiten muss. Als Cheflektorin sollte ich schließlich nicht zu spät kommen. Nach der Arbeit muss ich zu Jack Hyde's Gerichtsverhandlung. Davor graust mir schon das ganze Wochenende. Ich erinnere mich an seinen Gesichtsausdruck. Bei dem Gedanken wird mir ganz schlecht. „Ana, was ist los? Du siehst ja ganz blass aus" Christian reist mich aus meinen Gedanken. „Ich habe nur daran Gedacht, dass ich heute nach der Arbeit zu Jack's Gerichtsverhandlung muss."  „Ach Ana, er kann dir nichts anhaben. Er sitzt im Knast  und so wie es aussieht wird er nicht so schnell  rauskommen." Dieser Gedanke beruhigt mich etwas und ich esse meinen Joghurt noch auf, bevor ich ins Bad gehe und mich fertig mache. Ich dusche mich und spüre wie Junior in meinem Bauch strampelt. „Da ist aber heute schon jemand munter, nicht wahr Junior" Sage ich und schaue an meinem Bauch hinunter. Anschließend  föhne ich mir die Haare und versuche dann meine unzähmbaren Mähne  zu einem Pferdeschwanz zusammen zu binden. Als ich gerade dabei bin ins Schlafzimmer zu gehen, um mich anzuziehen sehe ich Christian der in seinem Arbeitszimmer steht und in das Telefon hinein bellt „Was soll das heißen er kommt auf Kaution raus? Wir haben doch alles in Bewegung gesetzt, dass genau das nicht passiert! Nein, versuchen sie irgendetwas zu finden! Er  darf nicht aus dem Knast kommen! Er ist unberechenbar!" mit diesen Worten legt er auf und knallt sein Handy auf den Tisch. Er fährt sich aufgewühlt durch die Haare. Ich gehe zu ihm und umarme ihn von hinten. Er fährt erschrocken herum und sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Ana" Er klingt, als wäre ich gerade von den Toten auferstanden. „Christian, was ist los?"  „Ana..." „Christian, was war das eben? Was ist passiert?"  „Jack. Jack Hyde. Sie wollen ihn auf Kaution entlassen."  Ich werde aschfahl. Nein! Das darf nicht schon wieder passieren! „Aber.. wie?"  „Jemand hat die Kaution hinterlegt. Wir wissen allerdings nicht wer. Es scheint als bräuchtest du heute nicht mehr zur Gerichtsverhandlung" Ich merke, dass er es Sarkastisch meint, aber mir ist momentan nicht zum lachen zumute. „Entschuldige Anastasia." „ Christian, was wenn er noch einmal so etwas macht? Was, wenn dieses mal etwas schlimmeres passiert? Wenn du nicht so viel Glück hast und den Helikopter Notlanden kannst?! Wenn er mich nicht nur in den Bauch tritt, sondern mit einer Waffe auf uns losgeht?!" „Ana, so etwas wird nicht mehr passieren. Wir tun alles um zu verhindern, dass er aus dem Knast kommt." „Ach Christian.." Ich spüre wie sich in meinen Augen die Tränen ansammeln und ich beginne zu weinen. Er nimmt mich in den Arm und streicht mir sanft über den Rücken. „Schhh Ana, nicht weinen. Ich ertrage es nicht, wenn du weinst. Alles wird gut. Er kann uns nichts anhaben." Ein trockener Schluchzer erschüttert mich und ich ziehe den Schnodder ziemlich undamenhaft hoch. Er hält mich immer noch fest in seinen Armen. „Christian, ich muss noch einmal ins Bad um mich zu schminken, könntest du Sawyer bitten mich in zehn Minuten zu SIP zu fahren? Ich bin schon sehr spät dran." „Ana, du weißt, dass du nicht arbeiten musst." „Christian, bitte. Du weißt, dass ich meinen Job liebe und arbeiten möchte. Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten..." „Ich werde Sawyer Bescheid geben."  „Danke Schatz." sage ich mit einem frechen Grinsen. Er wirkt belustigt, allerdings kann ich seine Laune momentan schlecht einschätzen. Ich mache mich auf den Weg ins Badezimmer um mich erneut zu schminken. Als ich in den Spiegel blickte sehe ich eine blasse Frau. Ich bin immer blass. Aber, was war das? Ich fahre herum und blicke mich geschockt im Badezimmer um. Als ich gerade in den Spiegel gesehen habe, habe ich einen Schatten hinter mir gesehen. Wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet, aber ich laufe schnell aus dem Badezimmer ins Schlafzimmer und setze mich aufs Bett. Ich lasse das Schminken heute lieber sein. Ich stehe auf und ziehe mir schnell meine Klamotten an und laufe anschließend zu Christian. „ Christian! Christian!" schreie ich. Er kommt aus seinem Arbeitszimmer herausgestürmt. „Um Gotteswillen, Ana! Was ist passiert?!"  „Ich wollte mich schminken und als ich in den Spiegel gesehen habe, habe ich einen Schatten wahrgenommen. Ich  habe mich umgedreht, habe allerdings nichts mehr gesehen. Wahrscheinlich habe ich es mir nur einegbildet, aber ich habe schreckliche Angst." Er packt mich am Arm und wir rennen gemeinsam in sein Arbeitszimmer, wo er anschließend die Türe verschließt und Taylor anruft. „Taylor, Anastasia hat gerade im Badezimmer jemanden hinter ihr gesehen. Als sie sich umgedreht hat, war er allerdings verschwunden. Wo ist Leila Williams? Gut. Und Jack Hyde? Also immer noch in Gewahrsam? Wer könnte es sonst gewe-" wir werden von einem Lauten Knall unterbrochen. Es hört sich an, als ob jemand einen Schuss mit einer Pistole abgefeuert hätte. Christian reist die Türe auf und stürmt hinaus „Christian!" schreie ich und folge ihm. Christian hebt die Hand um mir zu signalisieren, dass ich stehen bleiben soll. Ich tue, was er mir befiehlt und bleibe neben ihm stehen. Als ich auf den Boden blicke, sehe ich viele kleine Scherben und  die Farbe der Wand. Als ich nach oben zur Decke blicke, sehe ich, dass der Verputz der Decke herunter gebröckelt, und ein Loch in der Decke ist. Wir blicken uns beide, ich vor Angst zitternd, im Zimmer um, als wir Taylor von der Treppe herunter eilend sehen. Er sieht genauso geschockt aus wie ich und Christian. Christian lässt mich los (mir ist gar nicht aufgefallen, dass er mich am Handgelenk festgehalten hat) und geht zu Taylor. Kaum lässt Christian mich los, wird mir schwumrig und dann komplett schwarz vor Augen. „Junior" schießt mir durch den Kopf. Das einzige, was ich noch spüre ist ein starker Schmerz, der meinen Kopf durchfährt. Bevor ich schließlich komplett das Bewusstsein verliere, höre ich Christian schreien. „ANAAA!!"

Kapitel 2 Ende

Fifty Shades of Grey- bittere WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt