Kapitel 21

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Elisabeth

Die Beziehung mit Alissa war aufregend. Ich war mir der Risiken, die diese Beziehung mit sich bringen würde, natürlich bewusst. Doch durch die Regeln, die ich aufgestellt hatte, fühlte ich mich etwas sicherer.
Alissa und ich mussten sehr vorsichtig sein. Was würden die Leute denken, wenn sie von meinen Zuneigungen dieser Frau gegenüber erfahren würden?... Ich würde ihre Gunst verlieren und das war das schlimmste was einem Monarchen widerfahren konnte.

Doch auch vor diesem Hintergrund, konnte ich meine Gefühle für Alissa nicht leugnen. Sie faszinierte mich, obwohl ich noch nicht recht verstand weshalb, doch sie hatte etwas besonderes an sich. Ihr Antlitz zog mich in ihren Bann, sobald sie den Raum betrat. Sie war intelligent und bescheiden. Doch mir lag ihr vorheriges Verhalten lag an... Warum war sie plötzlich so ungehalten geworden? Vielleicht war es auch völlig normal und ich empfand es nur als zu schnell, da ich vor wenigen Jahren von Thomas Seymour belästigt worden bin. Alissa schien meine Unsicherheit bemerkt zu haben. Sie nahm zärtlich meine Hand und legte sie in ihre. Nach einer Weile begann sie sanft mit ihrem Daumen über meine Hand zu streicheln, um mich zu besänftigen und es gelang ihr. Ich hatte mich bereits fast vollkommen beruhigt, als sie mir tief in die Augen blickte. Ihr Ausdruck schien ernster als je zuvor.

"Was lastet Eurer Hoheit auf dem Herzen? "

Ich warf ihr einen leicht verärgerten Blick zu. Sie schien zu erfassen was ich im Begriff war ihr mitzuteilen.

"E-Elisabeth, was bedrückt dich?"

Ich lächelte, da die Verwendung meines Namens, sie noch immer eine große Überwindung zu kosten schien.

"Es ist weniger eine Belastung, als eine einfache Frage. Ich war verwundert über die so schnelle Veränderung in deinem Verhalten, als du mich zuletzt geküsst hast."

Sie blickte beschämt zu Boden, als sei sie es nicht würdig mich anzublicken.

"Deute meine Worte nicht falsch, Alissa. Die geäußerte Frage war kein Vorwurf, sondern vielmehr meine Neugier. Ich wollte wissen, ob ich etwas dazu beigetragen hatte."

Sie wich meinem Blick aus.

"Alissa, ich bin zwar sehr von dir angetan, doch aus dieser Beziehung kann nichts werden, falls du nicht bereit bist mir dein Vertrauen zu schenken und dich mir zu öffnen. "

Nun wandte sie sich mir zu. In ihren Augen war ein Funken Freude zu erblicken. Manchmal war sie mir wirklich ein Rätsel. Vielleicht war es das, was mich so an ihr faszinierte. Die Berater und die Minister mit denen ich mich jeden Tag umgab, waren alles Männer, deren Motive und Handlungen ich nachvollziehen konnte. Doch Alissas Intentionen waren mir manchmal unbegreiflich.

"Eur... Elisabeth, du sagtest du seist von unserer Beziehung angetan. Diese Bestätigung lies meine anfänglichen Bedenken verblassen, da ich zuvor befürchtete du würdest meine Gefühle nicht auf gleiche Weise erwiedern, oder seist nicht gewillt ein so großes Risiko einzugehen. Ich hegte die Furcht, dass du dich eines besseren besinnen und diese Beziehung verhindern würdest, deshalb lies ich mich leider von meinen Gefühlen einnehmen und wollte dich für mich beanspruchen solange ich dessen noch vermag. Schließlich bin ich nur eine Frau und stamme vermutlich aus dem einfachen Volke. "

Ich sah, wie Alissa erneut beschämt zu Boden blickte und ich ergriff sanft ihr Kinn um ihren Blick auf mich zu richten.

"Auch ich bin 'nur' eine Frau und doch mächtiger als alle Männer in England. Es ist nicht das Geschlecht von dem wir abstammen das uns ausmacht, sondern der Mut, den wir in unserem Herzen tragen. Des Weiteren besinnen ich mich mehrmals betont zu haben, dass die Gunst des einfachen Volkes mir sehr am Herzen liegt. Also lass mich deine Gunst gewinnen."

Ich lächelte leicht, als Alissa mich verwirrt musterte. Ich küsste ihre Lippen. Sanft und doch voller Verlangen. Alissa sollte nie wieder an meiner Zuneigung Zweifel hegen müssen. Ich küsste sie erneut zärtlich und spürte, wie ihr steifer Körper plötzlich entspannte und sie lächelte. Das Gefühl ihres Lächelns gegen meine Lippen war bereits genug, um mich in Aufregung zu versetzen. Meine Zunge strich leicht über ihre Lippen, um Einlass zu ersuchen und Alissa gewährte ihn ihr. Meine Zungenspitze berührte die Ihre und meine Hand fand den Weg zu Alissas Taille. Ich zog sie näher an mich. Ich erkundete behutsam ihren Mund und umkreiste leicht und langsam Alissas Zunge. Sie tat mir gleich und einen Augenblick später lagen wir bereits erneut auf dem Himmelbett unsere Zungen noch immer in einen so unbeschwerten Tanz verwickelt und unser Herzschlag schnell und erregt.

Es schien, als sei eine Ewigkeit vergangen , als Alissa sich zurück zog, um ihren schneller werdenden Atem zur Ruhe zu bringen und doch war der Kuss für mich zu kurz gewesen. Ich hatte jede Berührung während des Kusses genossen und es erleichterte mich zu wissen, dass ich, trotz allem was in meiner Vergangenheit vorgefallen war, noch in der Lage war die Berührungen einer anderen Person zu genießen.



(Hey, sorry für das späte Update, aber besser spät als nie XD. Wie fandet ihr dieses Kapitel? Findet ihr die Beziehung der beiden geht zu schnell, oder im genau richtigen Tempo? Ich freue mich über jede Rückmeldung. ; ) )

Verpflichtungen oder Liebe? (Girl X Girl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt