3. Kapitel ☾

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Rotkäppchen

┌── 𑁍*̥˚──     ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

»«

Eliana...", vernahm ich eine flüsternde Stimme hinter mir.

Ängstlich drehte ich mich um, doch nichts und niemand war zu sehen. Verwirrt drehte ich mich noch ein Mal um meine eigene Achse, doch wie zuvor auch schon, erblickte ich nichts — rein gar nichts.

Befand ich mich gerade in einem Traum?

Mit zusammengekniffenen Augen analysierte ich die Umgebung, welche von einem auf den anderen Moment immer heller erstrahlte. Zischend schloss ich die Augen, da die Helligkeit unerträglich wurde.

Was geschah hier gerade nur?

„Öffne deine Augen...", flüsterte erneut jemand. Ganz langsam kam ich dieser Aufforderung nach und öffnete die Augen, um direkt in ein Staunen zu verfallen.

Große, dichte rote Bäume standen um mich herum aneinander gereiht und ergaben, wenn man von oben herab schauen würde, einen Kreis. In diesem Kreis befanden sich haufenweise Blumen. Lilane Zierläuche, rote Rittersterne, pinke Windröschen und orange-rote Mohnblumen schmiegten sich aneinander und ließen diesen Ort magisch wirken.

„Wunderschön", hauchte ich vor mich hin, bis mich auf einmal die herzliche Erkenntnis traf: Ich befand mich bei der Blumenwiese, welche ich schon mal in einen meiner Träume besucht hatte!

Wie... wie war das möglich? Wieso war ich hier? Oh Herr Himmel, ich konnte es kaum glauben, dass ich tatsächlich wieder hier war!

Hastig rieb ich mir über die Augen, da das alles für mich so ziemlich unmöglich war. Doch als ich die Augen wieder aufschlug, erblickte ich immer noch ein und dasselbe: Die Blumenwiese. Tatsächlich, es war die einzigartige Blumenwiese. Wie lange ich doch darauf gewartet hatte, genau hierher zurückzukommen. So komisch es auch klingen mochte, es fühlte sich so an, wie zu Hause. Mein Zuhause. Ich fühlte mich hier wirklich wohl und-

„Oh, Chérie...", kam ein sanfter Windhauch von meiner rechten Seite und unterbrach somit meine Gedankengänge. Eine unwiderrufliche Gänsehaut breitete sich prompt von oben bis unten auf meinem gesamten Körper aus. Es war diese Stimme, die Stimme des Fremden. „Finde mich...", kam es nun von der linken Seite. Immer und immer wieder wiederholten sich diese Worte. Es war so, als ob mehrere Stimmen durcheinander sprachen. Sie überschlugen sich und wurden immer lauter, sodass ich mir die Ohren zuhalten musste.

„Finde mich!"

„Finde mich!"

„Finde mich!"

Es war so laut, wieso hörte es denn nicht auf? Was ging hier nur vor sich? Dieses Mal schien es hier nicht so friedlich zu sein, wie bei meinem letzten Besuch.

Ganz plötzlich ergriff die Ruhe wieder Besitz und alles um mich herum wurde schwarz. Mein letzter Gedanke war:

Wen oder was sollte ich finden?

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