8. Kapitel ☾

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Persönlicher Babysitter [Party 1.1]

┌── 𑁍*̥˚── ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

Olivia und ich saßen gemeinsam im Wohnzimmer auf dem großen, weißen Lederdiwan und unterhielten uns mit einigen Leuten. Na gut, nein — Olivia unterhielt sich mit ihnen und ich saß einfach nur still daneben und hörte zu oder schaute mir die verschiedenen Gemälde an, welche an den hohen Wänden hingen. Das Familienhaus der O'Conner's war unglaublich schön. Es war nicht allzu luxuriös wie es auf den ersten Blick ausgesehen hatte, aber dennoch schwebte da ein kleiner Hauch von Luxus mittendrin. Ach, was redete ich da? Das Haus protzte nur so vor Luxus, aber in einem anderen Sinne. Es war nicht zu modern, sondern eher familienfreundlich gehalten und dennoch kosteten die Möbel wahrscheinlich das Dreifache. Wie sie sich das alles wohl leisten konnten?

Sie waren Adlige — Das war wohl Grund genug. Vielleicht hatten sie ja sehr viel von ihren Vorfahren geerbt.

Die Musik dröhnte und der Geruch nach Alkohol und Schweiß trieben mich in den Wahnsinn. Jetzt wusste ich, weshalb ich Partys überhaupt nicht leiden konnte. Schon alleine der Geruch war ein Grund für mich um zu Hause zu bleiben und die Zeit friedlich zu genießen, aber da hatte ich heute die Rechnung nicht ohne meine anhängliche Cousine machen dürfen.

Ich nahm einen Schluck von dem süßlichen Getränk, welches in einem roten Pappbecher gefüllt war und fixierte meinen Blick dabei auf die tanzenden Menschen um mich herum.

„Hey", vernahm ich plötzlich eine tiefe Bassstimme dicht neben mir.

Perplex drehte ich meinen Kopf in diese Richtung, aus der die Stimme gekommen war und blickte in zwei dunkle Augen. Ein gutaussehender, junger Mann hatte sich neben mich auf den Diwan gepflanzt und schaute mir freundlich entgegen. Anstatt ihm zu antworten, ließ ich meinen Blick über sein Gesicht wandern und musterte ihn dabei ausgiebig.

Seine kurzen braunen Haare standen in alle Richtungen, während seine Kinnpartie von einem Drei-Tage-Bart geschmückt wurde. Die etwas schmaleren Lippen waren zu einem spitzbübischen Lächeln verzogen und entblößten dabei seine weißen Zähne. Langsam glitt mein Blick an seinem gutgebauten Körper hinab: Ein enges, weißes Poloshirt mit V-Ausschnitt umhüllte seinen trainierten Oberkörper, während sein Unterkörper von einer schwarzen Jeans umschmeichelt wurde. Dieser Mann strahlte eine unsagbare Autorität aus und wenn er mich nicht so anlächeln würde, dann hätte ich wahrscheinlich schon längst das Weite gesucht.

„Hi", gab ich knapp von mir und ließ meine Augen zurück zu den Seinen wandern.

Schelmisch verzog er seine Lippen zu einem breiten Grinsen, was wohl hieß, dass er ganz klar mitbekommen hatte wie ich ihn innig studiert hatte. Ich spürte die unangenehme Hitze in meinem Gesicht aufkommen, was Wohl oder Übel die Röte andeutete, die sich auf meinen Wangen ausgebreitet hatte. Zum Glück war es hier drin dunkel, sodass er es so gut wie gar nicht mitbekommen sollte.

„Du bist Eliana, oder?", fragte er und rückte etwas näher an mich heran, damit wir uns auch ja verstehen konnten, was dank der Musik nicht so leicht war und das, obwohl wir uns bereits in die ruhigste Ecke verkrochen hatten.

Ja, die war ich. Aber woher kannte er meinen Namen? Bitte lasse es kein Ekelpaket sein, der sich auf diese Party geschlichen hatte und nun nach jungen Mädchen Ausschau hielt.

Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen. „Genau die bin ich, aber woher kennst du meinen Namen?", wollte ich wissen und kam direkt auf den Punkt. Hoffentlich bereute ich es nicht, dass ich ihm einfach so meinen Namen preisgegeben habe.

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