30. Kapitel ☾

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Die nackte Wahrheit

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E l i a n a
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Was zur... Verdammt. Was machte er denn auf einmal hier? Wie konnte er uns so schnell finden? Hatte Lucien denn nicht gesagt das es eine Weile dauern würde, bis Cyrian uns auffinden würde? Ganz langsam drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und blickte ihm verunsichert in seine glühenden, gelben Augen.

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Zum einen war er gerade total wütend und zum anderen hatte er jetzt auch noch mein Geheimnis erfahren. Warum tauchte er eigentlich immer in den ungünstigsten Momenten auf? Vor nicht mal zwanzig Minuten hatte ich erfahren, dass ich einen Zwillingsbruder hatte und wollte ihn daraufhin nur näher kennenlernen, aber nein, der liebe Cyrian musste uns ja mit seiner Gegenwart beglücken. Wie hat er uns gefunden?

„Liegt am Werwolf-Gen, denke ich mal", äußerte Sia ihre Gedanken.

»Stimmt, da war ja was...«, murmelte ich ihr entgegen.

Seufzend blickte ich ihm weiterhin in die Augen und hob abwehrend die Hände, als er knurrend feststellte, dass ich eine Hand an Luciens Wange gelegt hatte.

„Beruhige dich, Cyrian", versuchte ich ihn sanft zu stimmen, doch seinerseits erklang nur wieder ein tiefes Knurren, welches selbst die kleine Hütte zum Beben brachte.

„Runter.Von.Ihm.", betonte er wütend jedes einzelne Wort und zitterte am ganzen Körper.

Und genau dann schien mir ein Licht aufzugehen. Man ich bin aber auch dumm! Am liebsten würde ich mir gerade selbst gegen die Stirn klatschen. Ich dummes Etwas saß auf Luciens Schoß, was ich total vergessen hatte. Außerdem verweilte meine Hand vorher noch an seiner warmen Wange. Ja, das musste ein sehr falsches Bild von uns abgeben. Verdammt, was Cyrian jetzt wohl dachte? So leicht würde ich ihn nicht mehr beruhigen können, was ich aber zu hundert Prozent auch nachvollziehen konnte. Ich hätte nicht anders reagiert als er.

Wie als hätte ich Hummeln im Hintern, sprang ich hastig auf die Beine und entfernte mich von meinem Zwilling, welcher nur genervt die Augen verdrehte.

„Cyrian, ich kann dir das erklären", stammelte ich ängstlich und verzweifelt zugleich. Ich hatte Angst, weil er jeden Moment wieder ausrasten könnte und zu großer Wahrscheinlichkeit dann Lucien mal wieder der Leidende unter sein würde. Zweifel hatte ich, weil ich einfach nicht wusste was ich jetzt tun sollte. Mehr als es ihm erklären konnte ich auch nicht tun, oder?
Die Angst, dass er Lucien erneut verletzte, war einfach viel zu groß...

„Was kannst du erklären, hm?", zischte er aufgebracht und wollte sich auch schon auf Lucien stürzen, doch ich stellte mich gerade noch rechtzeitig vor ihn und drückte ihn an seiner harten Brust zurück. Zumindest so gut wie es mir eben gelang.

„Lass mich los, oder ich bringe euch beide auf der Stelle um! Kaum bist du mich los, schmeißt du dich direkt an diesen elenden Bastard ran? Ich bin dein Gefährte und nicht er", knurrte er bestimmend und man konnte ganz klar sehen, dass er stark mit sich selbst rang, sich zu beherrschen.

Gerade als ich ihm antworten wollte, mischte Lucien sich ein.  „Nun, so gesehen ist sie auch meine Gefährtin", grinste er provokant und verschränkte die Arme vor der Brust.

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