14. Kapitel ☾

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Botschafterin des Mondes

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E l i a n a
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Ich freue mich auch, dich zu sehen Elle", kicherte sie frech und hielt sich dabei ihre zierliche Hand vor den Mund.

Das war Sia? Das war wirklich meine kleine, nervige innere Stimme Sia? Kaum zu glauben!
Meine Augen wurden von Sekunde zu Sekunde immer größer. Die Tatsache das ich meiner inneren Stimme gegenüberstand, war einfach eigenartig und unglaubwürdig.
Das konnte doch nicht wahr sein! Träumte ich schon wieder?

„Nein, du träumst nicht. Das, was du siehst oder spürst ist die Realität — Ich bin die Realität", gab sie lächelnd von sich und strich dabei ihr dünnes Kleidchen glatt.

An meinem Verstand zweifelnd, kniff ich die Augen zusammen.

„Ich verstehe es nicht ganz, ich meine, wie ist das möglich?" Verzweifelt schnappte ich nach ihren samtigen Händen.

„Es gibt so vieles, wovon du noch nicht weißt. Auf dieser Welt existiert so einiges was noch unentdeckt geblieben ist und es auch im besten Fall bleiben sollte. Ich erzähle dir davon, aber vorerst sag mir, vertraust du mir?", fragte sie seelenruhig an mich gewandt, als ob es ihr überhaupt nichts ausmachte, dass wir uns gegenüberstanden. Fand sie es denn kein bisschen eigenartig?

Perplex blickte ich ihr in die Augen, welche sich auf einmal komplett schwarz verfärbten, sodass ihre Iris nicht mal mehr zu erkennen war. Es sah ziemlich erschreckend aus und eigentlich sollte ich genau jetzt Angst haben, aber aus einem unergründlichen Grund hatte ich keine. Schluckend dachte ich nach.

Vertraute ich ihr? Immerhin war es Sia und niemand anderes. Die Jahre zuvor hatte ich ihr auch vertraut. Bloß mit dem Unterschied, dass sie nun in menschlicher Gestalt vor mir stand. Aber genau dieser Aspekt verunsicherte mich ja: Sie stand direkt vor mir! Die Stimme aus meinem Kopf stand einfach seelenruhig vor mir. Dennoch war es Sia und selbst wenn sie es nicht war und ich gerade in eine Falle getappt war, so hatte ich ja eigentlich nicht wirklich etwas zu verlieren. Zögernd nickte ich. Es war meine Sia, da war ich mir sehr sicher. Also ja, ich vertraute ihr. Auch, wenn sie mich im Regen stehen ließ als es hart auf hart gekommen war, aber dies hatte ich ihr unbewusst schon verziehen. Oder lag es nur an dem Alkohol, welcher immer noch durch mein Blut floss? Dabei wollte ich doch eigentlich noch länger wütend auf sie sein! Sie musste eigentlich nicht wissen, dass ich ihr verziehen hatte. Ich würde einfach so tun, als ob ich immer noch wütend war. Guter Plan.

„Setz dich", befahl sie und ließ gleichzeitig von meinen Händen ab, um es sich auf dem Boden gemütlich zu machen.

Ich tat es ihr gleich und machte es mir im Schneidersitz vor ihr gemütlich.

„Dann beginne ich mal. Und ich bitte dich, lass mich aussprechen", entgegnete sie gelassen und strich sich ihre silbernen Haare hinter's Ohr, bevor sie ihren Blick gen Himmel hob.

„Vor vielen Jahrtausenden von Jahren schlossen zwei verfeindete Königreiche Frieden miteinander. Nord und Süd taten sich zusammen und gründeten ein gemeinsames KönigreichDas Reich des roten Phoenix. Das Nordreich namens ,Phyin' hatte ein Abkommen mit dem Südreich, Nicia' erschaffen. In diesem Abkommen wurde festgelegt, dass die Erstgeborenen der Lordschaften ab ihrem 14. Lebensjahr verlobt werden würden und ab deren 16. Lebensjahr heiraten müssten. Dies sollte den Frieden zwischen Phyin und Nicia für immer wahren.

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