17. Kapitel ☾

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Hundesohn

┌── 𑁍*̥˚── ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

Du Bastard wagst es, dich meinem Mädchen zu nähern?", schrie ein völlig wütender Cyrian den jungen Mann unter ihm an. Dabei schlug er immer wieder mit seiner geballten Faust in das mittlerweile demolierte Gesicht des Fremden. Der arme Kerl war kaum noch wiederzuerkennen! Und ich? Ich stand einfach nur da und wusste nicht was ich tun sollte. Weglaufen oder helfen? Eindeutig helfen. Das war ich ihm schuldig! Der kuriose Mann hatte mir ebenfalls geholfen Cyrian für einige Sekunden lang zu vergessen — Das rechnete ich ihm hoch an, denn er war der Erste, der das geschafft hatte, wenn auch nur für wenige Sekunden.

Aus irgendeinem unerklärlichen Grund schmerzte mein Gesicht plötzlich, weshalb ich mir mit der Hand darüber strich. An meiner Nase blieb ich allerdings stehen, da ich augenblicklich etwas Flüssiges an meinen Fingerkuppen fühlte. Verwirrt schaute ich auf meine zitternde Hand herab, wo ich im nächsten Moment Blut an meinen Fingern ausmachte. Was zur Hölle... Wieso blutete ich denn jetzt aus meiner Nase? Ein gequältes Stöhnen ließ mich aus meiner Starre erwachen.

Die Tatsache ignorierend, dass ich gerade grundlos aus der Nase blutete und mein gesamtes Gesicht unaufhörlich zu schmerzen begann, wischte ich mir eifrig mit zitternden Händen das Blut aus dem Gesicht und lief aufgebracht zu den beiden Männern hinüber.
Was ich dort entdeckte, versetzte mir einen noch schlimmeren Stich ins Herz, als zuerst angenommen. Der Fremde Mann sah so richtig demoliert aus. Die Augen hatte er geschlossen, überall klebte Blut in seinem Gesicht und seine Nase glich keiner menschlichen Nase mehr. Es tat mir innerlich sehr weh ihn so zu sehen. Ich wollte nicht, dass Cyrian ihm noch mehr wehtat! Oh Herr im Himmel, Cyrian konnte sich sowas von auf etwas gefasst machen.

Da mein Gesicht und vor allen Dingen meine Nase immer mehr schmerzten, biss ich die Zähne zusammen, bevor ich mich dem Geschehen näherte und an Cyrians schwarzem Mantel zog, um ihn von dem armen Kerl wegzuzerren. Allerdings ignorierte er mich und schlug weiterhin auf ihn ein. Um Gottes Willen!

„Nimm sofort deine dreckigen Pfoten von ihm Cyrian O'Conner oder ich verspreche dir bei Gott, dass ich dich bis an dein Lebensende quälen werde bis du um Gnade winseln wirst!", schrie ich nun mit solch einer Kraft, dass ich mir einbildete den Boden unter meinen Füßen vibrieren zu spüren. Das war sicher nur Einbildung.

Ich wusste mir nicht mehr weiterzuhelfen, als ihn einfach anzuschreien. Was sollte so jemand wie ich auch gegen einen Felsbrocken wie Cyrian unternehmen können?

Cyrian holte gerade zum nächsten Schlag aus, doch dann hielt er plötzlich in seiner rasanten Bewegung inne. Ganz langsam wandte er seinen Kopf in meine Richtung und bedachte mich mit einem undefinierbaren Blick.
Meine innere Göttin war gerade so stolz auf sich selbst, dass ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen konnte. Allerdings hielt das nicht lange an, weil meine Nase durch diese kleine Bewegung erneut unangenehm ziepte.

„Wie kannst du es wagen in solch einem Ton mit mir zu sprechen?", knurrte er dominant und ließ seinen Arm sinken. War das gerade sein Ernst?

„Bist du eigentlich komplett bescheuert? Du hast gerade eben einen Mann bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt! Was stimmt denn nicht mit dir?", fragte ich und fuchtelte aufgebracht mit den Händen umher.
Ich brodelte vor Wut. Hatte er denn überhaupt kein schlechtes Gewissen? Ich nämlich schon.

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