32. Kapitel ☾

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Wo die Liebe hinfällt...

┌── 𑁍*̥˚──     ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
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Miss, wissen Sie zufälligerweise wo sich Trakt C befindet?", ertönte eine geschmeidige Stimme aus der Nähe. Eine zierliche Frau mittleren Alters stand mit ratlosem Blick vor mir und hielt eine braune Lederaktentasche in der rechten Hand.

Freundlich lächelte ich. „Aber natürlich, ich bringe Sie gerne dahin", schlug ich vor, was ihr ein erleichtertes Nicken entlockte.

[...]

Nachdem ich die Frau zu Trakt C brachte, ging ich sofort zu meinem Schließfach und verstaute meine Bücher darin.

Es war nun schon eine ganze Woche her, seitdem ich meinen Bruder kennengelernt hatte. Es war unglaublich, wie gut wir uns auf Anhieb verstanden. Er war wirklich toll und brachte mich andauernd zum Lachen. Wir sahen uns so gut wie täglich und lernten uns immer näher kennen. Ehrlich gesagt, so viele Gemeinsamkeiten hatten wir gar nicht. Er zum Beispiel mochte viel lieber Pizza, als ich. Ich war eher der Burger-Mensch und das würde sich auch nicht ändern. Auch wenn Lucien der Meinung war, dass sich das noch ändern würde. Hach, das glaubte er doch selbst nicht, oder?

Mit einem kleinen Grinsen im Gesicht, schloss ich das Schließfach, drehte mich um und steuerte geradeaus auf den Ausgang zu.

Trotz der Tatsache, dass Lucien Pizza bevorzugte, war er dennoch ein toller Bruder. Er hörte mir aufmerksam zu, wenn mir etwas auf dem Herzen lag und gleichzeitig gab er mir Ratschläge bezüglich Cyrians und meiner Beziehung. Allerdings brachten diese sehr wenig, da ich im Endeffekt sowieso meinen eigenen Willen durchsetzte. Zwar gerieten Cyrian und ich dadurch immer wieder in knifflige Auseinandersetzungen, aber gleichzeitig versöhnten wir uns auch schon kurz darauf wieder miteinander. Meistens war Cyrian derjenige, der angekrochen kam. Und ich war diejenige, die ihn auch noch an sich ranließ. Dies endete dann immer in einem reinen Desaster: Cyrian und ich knutschend in der Küche; Cyrian und ich knutschend im Wohnzimmer; Cyrian und ich knutschend im Auto oder Cyrian und ich knutschend im Schlafzimmer. Hach ja, dies hätte ich auch nie von mir erwartet, aber ich konnte mich genauso wenig dagegen wehren wie er es tun konnte. Diese Anziehung zwischen uns war einfach gigantisch, erst recht seitdem wir unsere Gefühle zuließen. So gesehen wollte ich diese wundervollen Gefühle auch gar nicht mehr missen, welche ich in seiner Nähe verspürte.

„Wir sind schon ein niedliches Pärchen, findest du nicht?", kicherte Sia erfreut vor sich her.

Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe. »Ja, schon«, antwortete ich ihr.

„Ich bin der Meinung, dass wir es endlich tun sollten", gab sie auf einmal ernster von sich.

»Was tun?«, fragte ich verwirrt und strich mir eine meiner losen Haarsträhnen hinter das Ohr.

„Das Mating vollenden, du Dummerchen", kicherte sie mal wieder dümmlich vor sich her.

Was war 'Mating' ? Dies hörte ich gerade zum ersten Mal. »Also... das bedeutet genau was?«, fragte ich und umgriff meinen Rucksack fester.

„Mensch, Elle! Wir sollten endlich mal Sex miteinander haben", seufzte sie schlussendlich.

Mitten im Gang blieb ich abrupt stehen.
»Das kannst du dir getrost abschminken! Du spinnst doch...«, murmelte ich und spürte schon das aufregende Kribbeln in meinem Inneren. Wie kam sie nur auf solche Gedanken? Mein Gott, hatte sie wenig Verständnis.

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