21. Kapitel ☾

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Red Sparrow Rudel

┌── 𑁍*̥˚── ──── 𑁍*̥˚─┐
C y r i a n
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

Lächelnd blickte ich auf meinen lieblichen Frechdachs herab, welcher es sich in meinen Armen gemütlich gemacht hatte. Dabei prägte ich mir jedes noch so kleinste Detail ihres Gesichtes ein. Angefangen von ihren wunderschönen dichten Wimpern, welche ihre geschlossenen Augen umrahmten bis hin zu ihren vollen, rosa Lippen. Es ärgerte mich schon ein bisschen, dass sie die Augen geschlossen hatte, denn es wäre mir viel lieber gewesen, wenn ich in ihre einzigartigen Augen blicken könnte, welche mich an die tiefe eines dunkelblauen Ozeans erinnerten. Dennoch gab ich mich damit zufrieden sie einfach in meinen Armen halten zu dürfen und ihre wohltuende Wärme zu spüren. Solange sie bei mir war, war mir alles recht. Ab und zu hauchte ich meiner zickigen Gefährtin sanfte Küsse auf ihre Stirn, ihre Wange oder auf ihre kleine Stupsnase. Sie war einfach zu bezaubernd, sowie sie da so seelenruhig in meinen Armen lag und sich regelrecht an mich kuschelte. Wer konnte es mir da denn schon verübeln?

„Ich auf jeden Fall nicht", schnurrte mein innerer Wolf zufrieden vor sich her.

Schnurrend drückte ich ihr einen weiteren Kuss auf die Schläfe und ließ meine Lippen länger als nötig an dieser Stelle verweilen. Dieses Prickeln, welches von dort ausging, war zu berauschend um es einfach zu beenden. Allgemein fand ich es erstaunlich wie ich mich verändert hatte. Seitdem ich mein Ein und Alles, mehr oder weniger unfreiwillig markiert hatte, war das Band zwischen uns fester geworden. Allerdings war sie noch nicht ganz meins. Zwar habe ich sie als die Meine markiert, aber so richtig verbunden waren wir noch nicht. Es fehlte nämlich noch ein ganz besonderer Schritt: Die Verschmelzung unserer Seelen. Dies geschah während einem sehr intimen Moment, während des Geschlechtsaktes. Schon seit dem Tag an, als ich Eliana zu dem Meinen machte, trichterte mir Levian immer wieder auf's Neue ein, dies endlich hinter uns zu bringen. Er konnte es kaum abwarten, doch ebenfalls verstand er die Situation nicht, in welcher wir uns nun mal befanden. Eliana würde sich nicht einfach unterwerfen, das hatte sie mir schon oft genug gezeigt. In diesem Fall sprachen Taten tatsächlich mehr als Worte. So oft, wie sie mir schon weggerannt war, wunderte es mich aber auch nicht. Ich war schlichtweg einfach ein Mistkerl, aber warum verstand sie denn nicht, dass ich keine bösen Absichten hegte?

„Das wird sie verstehen, nachdem wir sie endlich ins Bett gezerrt haben und ihr zeigen was es heißt geliebt zu werden", entgegnete Levian mit belegter Stimme.

Knurrend richtete ich mich auf, ohne dabei das schlafende Mädchen in meinen Armen zu wecken. „Du hast doch keine Ahnung!", zischte ich leise in den Raum herein.

„Ich habe mehr Ahnung als du, du Vollidiot. Wenn du einmal auf mich hören würdest, dann hätten wir die Katze schon längst im Sack, aber du entscheidest über meinen Kopf hinweg", brummte mein Wolf.

»Oh, ich bitte dich! Wenn ich das tun würde, was du verlangst, dann würde alles nach hinten losgehen«, sprach ich nun in Gedanken weiter, denn ich wollte mein Herzblatt ungerne aufwecken.

Mit diesen Worten beendete ich die unnötige Konversation und stand aufgebracht auf. Ich blickte auf die Wanduhr vor mir, welche mir zeigte, dass es kurz nach dreiundzwanzig Uhr war. Bedacht drehte ich mich um und gab meinem Engel einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mit zügigen Schritten auf das Fenster in ihrem Zimmer zuging, es öffnete und mit einem Ruck raussprang. Die Höhe konnte mir, einem Werwolf, nichts anhaben, weshalb ich im Stand auf dem Boden aufkam. Ein letztes Mal blickte ich zum Fenster hinauf, ehe ich auch schon in Richtung Wald rannte, wo ich mich anschließend verwandelte. Kurz knackten meine Knochen, da sie sich verschoben und neu bildeten und im nächsten Moment wuchsen mir dann auch schon die Klauen, sowie auch Haare an jeder erdenklichen Stelle meines Körpers. Als es dann endlich vollbracht war, lief ich in meiner Wolfsgestalt so schnell ich konnte durch mein Revier. Es war befreiend, sehr befreiend. Dass meine Klamotten zerrissen worden waren, interessierte mich nicht im Geringstem.
Mit meiner scharfen Sehkraft analysierte ich jeden kleinsten Millimeter um möglicherweise Eindringlinge ausfindig machen zu können. Auch wenn mir gerade absolut nicht danach war, nahm ich meine Aufgabe als Alpha verdammt Ernst. Als ich feststellte, dass alles im grünen Bereich war, ließ ich meine Gedanken freien Lauf und dachte über den Tag nach.

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