28. Kapitel ☾

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Der zweite Gefährte

┌── 𑁍*̥˚── ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

Behutsam ließ ich meinen Blick durch den Wald streifen und bewunderte dabei mal wieder die wunderschönen Flammenbäume aus Phoenixia. Sie waren wirklich ein wahres Spektakel. Je tiefer wir den Wald betraten, umso schöner wurde mir die Natur vor Augen geführt. Es war einfach so ungewohnt über das nachzudenken, was die Erde uns Menschen schon zu Anbeginn der Zeit bot: Die Schönheit der Natur. Wenn wir mal ehrlich waren, wer dachte schon intensiv über unsere Umwelt nach? Wen interessierte schon das natürliche Ereignis, wie zum Beispiel den Klimawandel? Genau, nur sehr wenige Menschen. Das Traurige an der ganzen Sache war jedoch, dass wir die Natur darunter leiden ließen. Kaum jemand kümmerte sich darum, wieso auch? Die meisten redeten sich ein das es nicht ihr Problem war, das sich die tolle Regierung doch lieber darum kümmern sollte. Es war erschreckend, wirklich sehr erschreckend. Am liebsten würde ich etwas dagegen tun, aber was? Ich gehörte leider auch zu diesen Menschen, die sich innerlich erhofften das irgendjemand irgendetwas gegen den Klimawandel unternahm. Was sollte denn auch schon ein einziger Mensch auf der ganzen Welt dagegen ausrichten können? Wenig bis gar nichts. Traurig aber wahr...

Seufzend schüttelte ich den Kopf und versuchte  die ernüchternden Gedanken loszuwerden.
Am besten klappte es ja, wenn ich mich endlich mal fragte, wo zum Henker Lucien mich hinbrachte? Schon seit etlichen Minuten fragte ich ihn, doch er gab mir keine gescheite Antwort. Argh.

„Lucien, wo bringst du mich hin?", fragte ich ihn bestimmt schon zum fünfzigsten Mal, allerdings erhielt ich, wie davor auch schon, keine Antwort.

Langsam machte es mich wirklich rasend, weshalb ich meine Hände zu Fäusten ballte und mir auf die Zunge biss, um nicht noch etwas Falsches von mir zu geben. Stattdessen schlich ich weiterhin leise den schmalen Pfad entlang und überlegte, wie ich ihn am besten zum Reden brachte.

[...]

„Wir sind da", durchbrach Luciens monotone Stimme die Stille, welche sich seit geraumer Zeit über uns gelegt hatte.

Ich hob meinen Blick, welchen ich beim Gehen auf den Boden gerichtet hatte und schaute mich skeptisch um. Wir standen vor einer kleinen Holzhütte, welche mitten im Wald ihren Platz fand. Doch was wollten wir hier? War gar nicht gruselig oder so. Nein, überhaupt nicht.

Als hätte Lucien meine Gedanken gelesen, beantwortete er mir endlich meine Frage.
„Wir sind hier im Wald, um dich für einige Stunden vor deinem reichen Bastard zu verstecken. Nur hier kann ich in Ruhe mit dir reden, ohne das dein geliebter Freund mir erneut welche rüberzieht. Noch Fragen?", wollte er genervt wissen und zog gespannt eine Augenbraue in die Höhe.
Zu meiner Überraschung blieb ich jedoch still und bekam keinen Ton aus mir heraus. Ich musste zugeben das mich seine Ausdrucksweise über Cyrian überraschte.
Kritisch musterte er mich, bis er sich nach einigen Sekunden dazu entschied sich der Holztür zuzuwenden und diese ohne jeglichen Schlüssel zu öffnen. Perplex stand ich immer noch an Ort und Stelle, denn irgendwas gefiel mir überhaupt nicht an seinem harschen Ton. Erst recht nicht, wie herablassend er über Cyrian sprach! Eine bebende Wut bannte sich ihren Weg durch meine pumpenden Adern. Am liebsten würde ich Lucien in seine Schranken weisen, doch zum Glück konnte ich meine Gefühle noch in letzter Sekunde gut unterdrücken. Ich musste erst herausfinden, was er mir zu sagen hatte und dann durfte ich ihn vermöbeln. Perfekt.

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