Anfall

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Etwas merkwürdig war die ganze Situation ja schon.

Hatte Ivy recht und J war jetzt wegen dem Kuss wütend?

Nein, das kann nicht sein.

Aber warum lächelte er trotzdem ein wenig?

Ich war komplett verwirrt.

Ivy zog mich an der Hand an J vorbei und drückte sie fest. Immernoch verwirrt lief ich ihr hinterher, unwissend wohin es ging. Sie blieb in einer Kleinen Kammer stehen wo sie mir neue Anziehsachen gab und sich umdrehte.

Während ich mich umzog redete ich mit ihr.

"Du Ivy, warum hast du das gemacht?" Sie kicherte.

"Dummerchen, J hat es nicht gefallen, also sind seine Gefühle irgendwie klar, oder nicht?"

Langsam nickte ich obwohl Ivy dies nicht sehen konnte.

"Aber ich bin verrückt. Er zwar auch, aber er sieht es nicht so. Meine Stimme macht es kaputt, oder?"

Ivy drehte sich zu mir um und hielt mir noch Halbfingerhandschuhe hin.

"Vielleicht, sie hilft dir in extremen Situationen aber, sie sorgt dafür das du tötest."

Wieder nickte ich und ging an Ivy vorbei.

"Ally, du musst mal mit ihm reden, es gibt doch vieles was du mir nicht erzählt hast. Das Bild was du in der Hosentasche hattest, gib es ihm."

Nachdem sie dies sagte ging sie den Gang entlang und verschwand in einem der vielen Zimmer.

Eine Zeit lang streifte ich durch die Gänge des Gebäudes und dachte nach. Über J, Johnny und Jonathan. Ob ich Johnny bald wiedersehen würde? Hoffentlich.

Mein Zeitgefühl war mir verloren gegangen und ich hätte schon Stunden durch die Flure streifen können.

Ich kam wieder in die Küche, in der ich einen Handlanger getötet hatte. Das Blut war schon weggewischt worden und ich ging schnell weiter, da der Tod immer wieder in meinem Kopf wiederholt wurde, ohne das ich es wollte.

Ein paar Zimmer weiter war das Esszimmer und nebenan ein Aufenthaltsähnlicher Raum.

Auf dem Sofa lag J und schlief. Langsam schlich ich mich näher an ihn heran und beobachtete ihn beim Schlafen.

Nachdem ich ihn gründlich gemustert hatte, wurde mir recht schnell langweilig. In dem Raum stand auch ein großer Tisch mit vielen Stühlen dran. Ich setzte mich und versuchte mir vorzustellen das mir gegenüber jemand saß, den ich mögen könnte.

Ich sah Ivy und Johnny die mich anlachten und fröhlich waren.

Ich sah J der mich sanft anlächelte und etwas sagte, was ich nicht hören konnte.

Und ich sah Jonathan. Er grinste mich fies an und schwenkte ein Glas mit einer Undefinierbaren Flüssigkeit in seiner Hand.

"Na mal probieren? Ein Medikamentencoktail, extra für dich gemischt."

Erschrocken zuckte ich wegen seinem Erscheinen zusammen und kniff instinktiv meine Augen zu.

"Na na na. Was soll das denn? Weigerst du dich etwa? Muss ich dir erst wieder wehtun bevor du es freiwillig trinkst?"

"Nein, du bist nicht real. Ich muss garnichts trinken."

Meine Stimme war nur ein flüstern und klang weinerlich.

"Doch wirst du! Ich bring dich dazu, egal wie!"

"Nein! Hör auf! Geh weg! Verschwinde! Verschwinde aus meinem Kopf!"

Plötzlich legte sich eine Hand auf meinen Mund und eine weitere hielt mich fest. Panisch schlug ich um mich und versuchte zu schreien. Nachdem ich verstand das das schlagen nichts brachte kippelte ich mit dem Stuhl und biss in die Hand die danach losließ. Ich hörte einen fluchenden J und sprang auf ehe ich vor ihm stand und versuchte ihm ins Gesicht zu schlagen.

Er hielt den Schlag ab und hielt meine Hände fest, bevor er mich in den Arm nahm.

Ich stand stumm da, bewegte mich nicht. Ich hatte meine ganze Wut auf ihn vergessen und meine Angst rausgelassen. Ich fühlte mich seltsam leer. So als ob ich hohl wäre, und kein Gefühl mehr da wäre.

Ich drückte J weg und gab ihm das Foto von ihm Johnny und mir.

"Wann holen wir Johnny endlich raus?"

Wieder flüsterte ich doch auch meine Stimme klang merkwürdig hohl, so als ob sie mein Inneres widerspiegelte.

J räusperte sich und antwortete: "Morgen früh, du bleibst hier. Deine Anfälle sind zu gefährlich und Risikolastig."

Danach ging er, doch an der Tür drehte er sich nochmal zu mir um.

"Hat Ivy dir gezeigt wo du schlafen kannst?"
Seine Stimme war ohne jegliche Gefühle.

Still schüttelte ich den Kopf und er zeigte aufs Sofa. "Dann schlaf heute hier, ich weiß nicht wo dein Raum ist."

Mit diesen Worten verschwand er und ließ mich wiedereinmal verwirrt stehen.

Er selbst hatte schon geschlafen also musste es schon dunkel sein. Vorsichtig legte ich mich aufs Sofa und dachte über J nach.

Ich kam zu dem Schluss, das er verrückt war, Ivy vielleicht und ich warscheinlich auch. Aber das erklärte nicht J's Reaktion grade eben.

Was wenn Ivy recht hatte?

Mit diesem Gedanken schlief ich schließlich ein.

Der Joker kam etwa eine Stunde später wieder und sah sie schlafend auf dem Sofa liegen. Er lächelte traurig, ehe er sich an den Tisch setzte und an einer Blaupause zeichnete. Nicht lange da er selbst die letzten Nächte zu viel nachgedacht hatte und somit zu wenig geschlafen hatte. Erschöpft schlief er über der Zeichnung ein und sank in seinen Albtraum.

Soo, melde mich auch mal wieder. Hab momentan viel zu tun deshalb kommt fast garnichts mehr, ich schreib weiter, brauch aber ewig für einen Teil.

Würde mich über Feedback aller Art freuen. ^^

Scarecrow's Schwester | Abgebrochen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt