Ich kam in dieser Nacht nach Hause und fand Nathan zusammengerollt auf der Couch. Ich wusste es. Ich streichelte ihn sanft über die Wange und versuchte ihn zu wecken. Nach zehn Minuten gelang es mir und Nathan trottete in unser Bett. Als ich aus dem Badezimmer kam, schlief er schon wieder tief und fest.
Es war eine unruhige Nacht. Immer wieder wachte ich auf, drehte und wälzte mich hin und her, bis ich morgens um acht aufgab und aufstand. Viel Schlaf war das nicht, egal.
Was machte ich jetzt nur mit meiner Woche Urlaub. Am liebsten weit weg. Ich entschied mich zu meinen Eltern in meine Heimat zu fahren. Ein paar Tage weg von Jackson tat mir sicher gut. Gut, dass man seiner Mutter nichts verheimlichen kann. Am dritten Tag sprach sie mich an: „Was ist bloß los mit dir, Clara? Ist bei dir und Nathan alles ok?".
„Mama, es ist alles in Ordnung. Mich beschäftigen nur ein paar Dinge. Nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest."
„Du weißt, Mamas bekommen alles mit. Oder bekommen alles raus.", bemerkte sie.
Ja, das stimmt wirklich. Ich konnte meiner Mutter nie etwas verheimlichen oder verschweigen.
Ich traf ein paar Freunde und entspannte einfach. Es tat wirklich gut woanders zu sein. Und so startete ich an dem Montag danach wieder frisch und gestärkt in meine nächste Arbeitswoche. Nathan und ich verbrachten die Abende vor dem Fernseher oder auf dem Balkon. Ich meist länger als er, da er eher ins Bett ging. Tagsüber gingen wir unserem Alltag nach. An den Wochenenden waren wir bei seinen oder meinen Eltern und besuchten Freunde oder Veranstaltungen am Heimatort.
Ich hatte es wieder zur Normalität geschafft und wusste, selbst wenn ich Ben jetzt treffe, wird mir das nichts ausmachen. Ich habe von Tag zu Tag weniger an ihn gedacht. Bis ich mich dabei erwischte zu merken, dass ich gar nicht mehr an ihn dachte. Eigentlich totaler Blödsinn, dass weiß ich jetzt. Der Test, ob es mir wirklich nichts ausmachte, sollte schneller kommen, als ich erwartet hätte.
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Auf der anderen Seite des Glücks
RomanceEs gibt Situationen im Leben, die erwartet man nie und überraschen einen so sehr, dass man wie gelähmt mit dem Strom mitschwimmt. Clara erlebt an einem Abend im Frühling ein sinnliches Abenteuer, und was sich daraus entwickelt, hätte sie im Traum ni...