Freitagabend, eine SMS von Julie: Hey, heute Abend spielt wieder eine Indie-Band und rate wer am Einlass sitzt. Habt ihr Bock?
Und schon war der Test gekommen.
Nathan war an diesem Abend erstaunlich gut drauf und sagte sofort zu. Ich ließ mir meine Nervosität nicht anmerken und versuchte mich auf den Abend zu freuen. Ich werde einfach mit Nathan heim gehen, wenn er los macht. Ben wird mich auch nicht ansprechen, so lange ich bei Nathan bleibe. Ansonsten hänge ich mich an Julie, da wird er auch nichts sagen. Das war ein guter Plan, um Ben nicht sprechen zu müssen. Nun galt es ihn in die Tat umzusetzen.
Im Club angekommen, gab es eine ausführliche Begrüßung von Julie.
„Man haben wir uns lange nicht gesehen. Wo warst du?"
Sie verteilt Stempel an uns und ich fasse schnell die letzten vier Wochen zusammen. Dorf, Familie, Arbeit und so weiter. Nathan will zur Bar, ich folge ihm.
Und zack, da sind sie, die blauesten Augen, die ich vier Wochen nicht gesehen habe. Ich bleibe abrupt stehen und bin wie festgenagelt. Ben läuft an uns vorbei, schaut mir direkt in die Augen und wirft uns nur ein flüchtiges „Hallo." zu. Ein wolliger Schauer läuft mir über den Rücken und mir fallen sofort die weichen Lippen und der verführerische Duft von ihm ein. Ich schau ihm nach, was ich ja eigentlich nicht tun sollte.
„Kommst du, Träumerin?", höre ich Nathan. Ich schieße den Kopf rum, lächle ihn an und: „Ja, ich komm. Sorry. War abgelenkt. Wollen wir was trinken?".
„Gern. Ich lad dich heute mal ein. Ich habe Durst.", sagt er mit einem schelmischen Grinsen.
Nathan hat Durst heißt: zwei Sturzbier, ein normales, ab nach Hause. Mein Kopf sagt: Geh mit Nathan. Mein Herz sagt: bleibe hier. Dann wieder mein Kopf. Und wieder mein Herz. So lange Nathan neben mir stand, war ich hin und her gerissen. Herz oder Kopf?
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Auf der anderen Seite des Glücks
RomanceEs gibt Situationen im Leben, die erwartet man nie und überraschen einen so sehr, dass man wie gelähmt mit dem Strom mitschwimmt. Clara erlebt an einem Abend im Frühling ein sinnliches Abenteuer, und was sich daraus entwickelt, hätte sie im Traum ni...