25 - Bargespräche

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Ich versuchte mich nicht zu beeilen in den Club zu kommen. Ich war etwas aufgeregt. Was würde der Abend nach dem gestrigen für mich bereit halten?

Im Club angekommen, schlug mein Herz bis zum Hals. Ich ging in Richtung Bar und versuchte mich vorsichtig umzuschauen, ob ich Ben irgendwo sehen würde. Nichts. Sicher ist er im Büro.

„Hey Julie.", rief ich ihr entgegen, als ich sie an der Bar sah und öffnete meine Arme für eine Umarmung.

„Hey Herzl. Alles gut? Du siehst irgendwie verändert aus."

Was meint sie? Sieht man mir meine Affäre etwa an?

„Alles wie immer. Machst du mir eine Weinschorle?", versuchte ich so normal wie möglich und mit einer abwehrenden Handbewegung zu sagen.

„Klar. Setz dich doch. Es ist heute relativ ruhig, da habe ich etwas Zeit für dich."

Ich sah wie Julie Moppy einen Blick zu warf. Er saß neben mir. Etwas beunruhigte mich an diesem Blick und ich habe so einen Ausdruck auf dem Gesicht meiner Freundin noch nie gesehen.

Wir hielten etwas Smalltalk und machten einige Witze, als plötzlich Ben neben mir auftauchte und hinter die Bar ging. Er würdigte mich keines Blickes. Nicht einmal ein „Hallo" gab es. Was soll das? Er sprach kurz mit Julie und Rita, nahm eine Flasche Champagner aus dem Kühler und verschwand wieder in seinem Büro. Arsch dachte ich nur und drehte mich wieder zu Julie um.

„Redet ihr nicht mehr miteinander, Buster und du?", fragte sie mich plötzlich.

„Wie kommst du darauf, dass wir jemals geredet haben.", sagte ich und klang eingeschnappt, was ich eigentlich nicht wollte.

„Keine Ahnung. So dicke waren wir ja nie.", fügte ich noch hinzu.

„Die paar Mal, die wir uns gesehen haben."

Ich fing an mich rauszureden, also musste dringend ein Themenwechsel her.

„Was ist denn hier am Wochenende los? Ich habe ja Zeit.", fragte ich an Moppy und Julie gerichtet.

Nebenbei bemerkte ich, wie Ben aus seinem Büro ging und nach draußen ging.

„Am Samstag ist geschlossene Veranstaltung und am Freitag normal geöffnet.", sagte Julie und setzte sich jetzt auf meine andere Seite.

Es ärgerte mich so sehr, wie Ben war, dass ich nach Hause wollte. Ich überlegte, was ich anstellen kann, damit Julie keinen Verdacht schöpft.

„Wie läuft es denn bei dir und Nathan?", fragte Julie und sah mich auffordernd an.

„Alles ok. Er ist ja wie gesagt gerade in L.A. auf Dienstreise und kommt erst übernächste Woche wieder."

„Und was machst du so lange alleine?", schaltete sich Moppy ins Gespräch, wo ich mich echt fragte, was ihn das angeht.

„Arbeiten und vielleicht mal zu meinen Eltern fahren.", und da fiel mir ein ich habe ja morgen Urlaub.

„Julie, ich nehme noch eine Weinschorle und dann gehe ich nach Hause. Ich bin ganz schön müde."

„Kein Problem, Freunde verstehen das. Du musst ja früh raus. So ist das mit konservativen Jobs."

Sie brachte mir das gefüllte Glas und wir quatschten noch ein bisschen zu dritt. Wobei ich das Gefühl hatte ich saß nur daneben, denn so richtig wurde ich in das Gespräch nicht eingebunden. Ich sah mich noch mal nach Ben um, doch er war nirgends zu sehen.

Als ich ausgetrunken hatte, griff ich nach meiner Jacke und meiner Handtasche, verabschiedete mich von allen und drehte mich Richtung Ausgang.

Und da passierte es, ich stieß mit Ben zusammen. Er sah mich nervös an. Ich brachte nur ein. „Hi und Tschüss." raus und lief weiter. Ich drehte mich nicht um. Ich war sauer. Warum eigentlich? In einer Affäre gibt es keine Verpflichtungen. Egal. Ich war sauer. Ich wollte nur noch nach Hause in mein Bett. Ich hatte mir den Abend etwas anders vorgestellt. Aber so ist das nun mal mit Erwartungen.


Auf der anderen Seite des GlücksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt