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Panisch rannte sie, das Kleid mit der einen Hand zusammengerafft, mit der anderen immer an der Wand entlang fahrend, aus Angst zu fallen.

"LASS MICH LOS!!!"

Das Gebrüll des Fremden war sehr laut, so laut, dass sie dachte er sei hinter ihr. Erschrocken wand sie den Kopf, um nach ihrem Verfolger ausschau zu halten, wagte es aber nicht stehen zu bleiben. Plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen. Ihr Schrei hallte durch das Schloss und das Letzte woran sich Sonja erinnerte war der mörderische Schmerz in ihrem rechten Fußgelenk und wie sie hart und ungebremst mit dem Kopf gegen die steinharte Mauer stieß.

Ein Schrei war zu hören, ein Schrei der Überraschung, der Angst und ein Schrei der höllische Schmerzen verriet. Magda war die Erste, die reagierte und ohne zu zögern los rannte. Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, aber es klappte nicht, stattdessen rannte sie in die Richtung aus der der Schrei gekommen war. An der Treppe angekommen schaute sie erst die Stufen hinauf, dann erst ließ sie ihren Blick die Treppe hinunter wandern. In Horror riss sie die Augen auf. Ihre kleinen Hände flogen zu ihrem Gesicht, um sich die Augen zu zu halten, blieben aber auf höhe des Mundes stehen. Ihr Atem war schnell und flach, als sie einige Schritte zurück stolperte. Plötzlich fing ihr Kopf wieder an zu funktionieren und sie lief so schnell sie konnte zurück. Die Tränen, die sich in ihren Augen bildeten, nahmen ihr die Sicht, nur gut, dass sie sich hier so gut auskannte und sogar im Schlaf jeden Raum in diesem Schloss gefunden hätte. Wenige Sekunden später stand sie schwer atmend vor den immer noch ringenden Männern. Sie stammelte unzusammenhängende Worte, doch die Männer waren immer noch damit beschäftigt sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. 

"VERDAMMT NOCHMAL! SEID DOCH ENDLICH STILL! WAS IST DAS HIER FÜR EIN KINDERKRAM???" 

Alle drehten sich erstaunt zu dem kleinen Persönchen, mit den wütend funkelnden blauen Augen. Die Arme in die Seiten gestemmt und schwer atment zischte sie:" Gestandene Männer wollt ihr sein? Humbug! Nicht einmal vor einer Lady wüsstet ihr schäbiges Pack euch zu benehmen. Und ihr Mylord? Schämt ihr euch nicht? Euer Verhalten ist wirklich das Letzte! Was in drei Hughländers Namen ist in euch gefahren? Oh, ich verstehe...", die Wut war einem amüsierten Grinsen gewichen, als Magda Liroy böse vom Treppenabsatz gemustert hatte, und ihr die unübersehbare Beule im Milt des ehrenwerten Lord aufgefallen war. Etwa in Höhe der Lenden.

Liroy, sich seiner körperlichen Reaktion auf das prophezeite Mädchen nicht bewusst folgte nun mit hoch gezogenen Augenbrauen dem Blick der jungen Frau und erstarrte. Dort wo seine Leidenschaft verborgen sein sollte.... Schnell riss er sich los, bedeutete Raven mit einem tiefen Brummen, dass er nichts mehr tun würde und funkelte diesen böse an, bevor er sich wieder Magda zuwandte:"Was war das vorhin für ein Schrei..."

Weiter kam er nicht, denn nun war es an Magda die Augen weit auf zu reißen. Sie wurde kreidebleich und fing an etwas von der Treppe zu faseln . Die Männer lauschten den unzusammenhängenden Worten bis Magda schon am Weinen war, immer wieder den Gang hinunter zeigend. Raven löste sich, froh, dass er endlich mal den Helden spielen durfte, und wollte sie tröstend in den Arm nehmen. Magda, ihrerseits froh, dass es Raven war, der auf sie zukam, nutzte die Gelegenheit und packte ihn am Arm und versuchte ihn mit sich zu zerren.

Von Zeit zu Zeit ist doch die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt