"Habe ich etwas falsch gemacht?",fragte Sonja Magda fast panisch. Die grünen Irden immernoch auf den starken Rücken des Lords gerichtet, der sich noch immer von ihr entfernte.
Es tat Magda in der Seele weh die Dame des Hauses so zu sehen. Verloren und einsam, umgeben von den Steinen, die sie hoffentlich bald ihr zu Hause nennen würde. Doch, wie sollte sie es als solches akzeptieren, wenn der Herr des Hauses sie, trotz seiner wahren Gefühle für sie, behandelte, als wenn sie Abschaum wäre? Wie sollte das Alles ein gutes Ende nehmen?
Lächelnd schritt die Hauswirtschafterin auf die verunsicherte Lady zu und bot ihr ihre Hand dar. Der Lord würde sich ihr schon noch öffnen müssen um die Prophezeihung zu erfüllen. So oder so. Er hatte keine Wahl. Die hatte er von Anfang an nicht gehabt, was wahrscheinlich auch der Grund dafür war, dass er sich ihr gegenüber immer so kalt benahm.
Kommt Mylady. Ich möchte euch ein paar bedeutende Leute vorstellen", säuselte Magda.
Nicht sicher was sie jetzt tun sollte, oder was in dieser Situtation von ihr verlangt wurde, verließ sich Sonja auf den guten Willen ihrer, mittlerweile engsten, Vertrauten und legte, nicht ohne vorher noch einmal tief durch zu atmen und ihren Rücken zu straffen, ihre Hand auf die ihre. Anmutig machten sie Schritt um Schritt durch den riesigen Tronsaal des Lords, doch mit einer Genugtuung, die sich Magda nicht erklären konnte stellte sie fest, wie eben mit jedem der besagten Schritte die Presenz der Lady zu steigen schien. Es war, als würde sie an jedem Schritt wachsen und an jedem Schritt Mut gewinnen. An jedem Schritt Zuversicht aufbauen, an jedem Schritt munterer werden, an jedem Schritt zu sich selbst zurück finden, an jedem Schritt sich wohler fühlen, bis sie wieder voll da war. Stark, ungebrochen und wahnsinnig anziehend. Das merkte man nicht zuletzt an den vielen bewundernden Blicken die sie nicht nur von Seiten der Männer erntete. Letzteres erregte nun aber doch das sensible Gemüt des Lords und es schien ihm gar nicht zu passen.
Lächelnd, sich aber der Wirkung der Lady und der daraus resultierenden Kettenreaktion bewusst, schritt Magda weiter durch den Saal, direkt auf die Person zu, von der sie wusste, dass es Liroy gar nicht passen würde, wenn sie sie ihr vorstellte. Oh, sie würde ihn aus der Reserve locken, auch wenn es bedeutete eine unsichtbare, aber höchst gefährliche Grenze zu überschreiten. Es waren nur noch wenige Meter, die sie von ihrem Ziel trenten, die Lady war wieder völlig aufgeblüht und versprühte ganz ihren Gewändern zu Ehren ihren ganzen Charme. Sie strahlte wie der warme Strahl der Abendsonne, schwebte anmutig, wie eine Polle im sachten Tanz einer Brise durch den Raum und wirkte doch so stark, wie der Stamm eines tausende von Jahre alten Baumes, der schon vieles gesehen und noch mehr miterlebt hatte und dennoch, nach wie vor, tief in der Welt der Irden verankert war.Sie waren nun so nah, dass ein Ruf in normaler Lautstärke ausreichen würde um auf sich aufmerksam zu machen. Magda wusste, dass sie das wahrscheinlich niemals wieder gut machen konnte, doch sie musste es tun. Sie wusste, dass es falsch war, sie wusste aber auch, dass es der einzige Weg war. Nun war sie es, die noch einmal tief Luft holte und ihren Rücken strafte. Doch dann war ihr, als wenn eine eiskalte Hand von ihrem Herz besitz ergriffen hatte und es nun erbarmungslos zu zerquetschen drohte. Der neuerlich gefasste Mut, war mit einem Schlag Geschichte, wenn er alle Kriege doch nur so schnell beenden könnte, wie ihren Aufstand, dann würde es keine Toten mehr auf dieser Welt geben.
Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte tauchte Raven neben ihr auf, bot ihr eine Hand dar und umfasste mit der Anderen ihre Talie. "Magda, geleitet ihr mich bitte in den Speisesaal? Eure Mägde suchen euch schon...", lächelte er, doch seine Augen lächelten nicht mit und obwohl seine Mundwinkel hoch gezogen waren, wirkte es, als stände sein Kiefer unter enormer Anspannung. Er schien wütend und schon beim bloßen Anblick seines verärgerten Antlitz wurde Magda ganz anders. Ob gut oder schlecht vermochte sie nicht mehr zu sagen, denn es war als wäre eine Glocke um sie und ihn gelget worden, sie sah nichts außer ihm, hörte nichts außer ihm, spürte nichts außer ihm. Sie war auf Wolke sieben.
Mit einem Mal war die Lady vergessen und so wurde sie von ihr einfach, so mir nichts dir nichts, stehen gelassen. Sonja, etwas ratlos, wusste nicht ob sie jetzt darüber lachen oder weinen sollte. Lachen, weil es einfach zu lustig war, wie verschossen doch Magda in Raven war und sie so schnell vergass, wenn sie ihn erblickte. Weinen, weil sie jetzt wieder alleine, dumm in der Gegend rum stand und nichts mit sich oder diesem vermalledeiten Ball hier anzufangen wusste. Sie wusste nichts darüber. Nicht warum er gehalten wurde, nicht für wen genau oder zu welchem Anlass. Noch während sie mit sich selbst darum rang, was sie jetzt tun sollte, trat der Lord plötzlich an ihre Seite und löschte all ihre Gedanken, ersetzte sie durch nur einen.
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Von Zeit zu Zeit ist doch die Liebe
Fiksi IlmiahJemand stupste mich an und ich drehte meinen Kopf, um zu sehen, dass er mir eine Flasche Wasser geben wollte. Ich schluckte:,,Ist da was drin?" Sein nicken war Antwort genug. ,,K.O.-Tropfen," meine Stimme versagte fast und, auch dieses Mal, nickte e...