Raven war gerade dabei einige der Knappen zu trainieren, als er die panischen Rufe der Lady hörte. Gerade hatte er Magda im Kopf. Seine schöne, zarte Magda.
Dort schwebte sie vor ihm, kreidebleich umgeben von grünem Schimmer, aufrecht aber mit geschlossesen Augen und flüsterte seinen Namen. Wieder und wieder.Ganz in seine Gedanken versunken merkte er nicht, dass es um ihn herum still geworden war. Die Knappen hatten alle aufgehört zu trainieren und starrten stattdessen auf das leuchtende Abbild der Haushaltsvorsteherin.
Irritiert schaute er zwischen seinen Knappen und der Erscheinung vor ihm hin und her. Moment, war sie etwa gar nicht seiner Fantasie entsprungen? War das hier etwa IHRE Kraft???
Sofort war er wieder bei der Sache. Sein Kopf arbeitet auf Hochturen. Seine Sinne waren geschärft wie nie. Warum sah er seine Magda vor sich schweben? Warum sagte sie immer wieder seinen Namen???"HILFE!!! SO HILF MIR DOCH JEMAND!!! WO SEID IHR DENN ALLE!!!!HIIIIIIILFE!!!"
Das war doch die Stimme der Lady!?! Magda musste bei ihr sein! Sein Blick huschte über die Erscheinung, die ihm nun zuzunicken schien, als würde sie seinen Gedanken bestätigen.
"Holt Liroy!!!", befahl er und war verschwunden. Ohne auf seine Umgebung zu achten rannte er. Vorbei an den Stallburschen, den Mägden, die sich angstvoll über den Hof schlichen. Vorbei an den komisch dreinschauenden Wachen bis in den Rosengarten, denn Lady so liebte. Gefasst auf das Schlimmste was seiner Magda passiert sein könnte blieb er völlig außer Puste vor dem sich ihm seltsam bietenden Blick stehen. Verblüfft rang er nach Atem. Alles hatte er sich ausgemalt. Wie seine Magda leichenblaß oder zerstückelt, ermordet oder zerfetzt vor ihm lag, weil sie nicht auf ihn gehört hatte. Doch das hier hatte er nicht erwartet.
Magda schwebte auf einer schimmernden Wolke gebettet und unversehrt vor ihm in der Luft. Ihre Wangen, die von Sommersprossen geziert wurden waren von einem leichten Rot überzogen. Ihr Atem war ruhig und gleichmäßig.
Plötzlich hörte er ein Schluchzen..."hilfe....endlich....ist jemand da..."
Wo kam denn die Stimme her? Es klang wie die Stimme der Lady, aber er konnte sie nirgends sehen. Alarmiert zog er die Stirn kraus und schaute sich um. Überrascht stellte er fest, dass die Wolke auf der Magda schwebte nicht mehr vor ihm war, sondern gute 7 Fuß von ihm entfernt um einen Busch herumwiegelte. Sie wanderte...also war Magda wohl nicht hier gebettet worden. Aber wo dann? Fieberhaft dachte er nach, sich immer wieder umschauend, ob er vielleicht etwas sah.
"Die Bank!", erstaunt schaute er auf. Da war sie wieder, seine Magda. Immernoch waren ihre Augen geschlossen, doch seine Gedanken galten etwas anderem und wie ein Blitz einschlug wusste er welche Bank gemeint war. Die Bank in der Mitte des Rosengartens auf der Terrasse, auf der sie sich das erste Mal gesehen hatten. Wieder huschte sein Blick hoch zu Magdas Erscheinung, deren Lippen von einem zufriedenen Grinsen umspielt wurden. Ohne weiter zu zögern rannte er los.
"Raven'!!!! Was ist lo....ist das MAGDA???", Liroy war ihm gerade entgegengeeilt, als er sowohl die Wolke also auch die Erscheinung wahr nahm die hinter Raven her schwebte als wäre es das normalste der Welt. Ohne ihn anzuschauen rannte er weiter und rief ihm nur zu:" Etwas stimmt hier nicht! Der Lady muss etwas passiert sein!"
Liroy konnte sich nicht genau erklären warum, aber er spürte Panik in sich aufsteigen und einen Stich in der Brust. Dem Mädchen sollte etwas zugestoßen sein??? Aber der Heiler war doch bis gerade eben noch bei ihm gewesen! Er hatte doch behauptet, dass ihr Fuß unwahrscheinlich schnell abheilte und dass sie in ein paar Tagen wieder völlig gesund werden würde. Ohne ein Weiteres Wort zu wechseln rannte er Raven hinterher, der immer weiter in den Rosengarten hineinlief. Liroy ahnte, dass er zu der Terasse wollte, in der Mitte des Gartens. Dort angekommen blieb er abprupt stehen und sog erschrocken die Luft ein. Als Liroy neben ihn trat sah er sofort warum.
Umgeben von den sonst so friedlichen und beruhigend wirkenden Rosen lag die junge Frau auf dem Boden. Halb auf dem Bauch um genau zu sein. Einen Arm ausgestreckt und den Kopf darauf gelegt den anderen angewinkelt so dass ihre Wange auf dem Handrücken lag. Aber das eigentlich schockierende war das Flüstern:" Ihr habt sie gefunden...was ein Glück... sie ist nicht mehr in .... "
Der Rest ging in Schluchzen unter. Seltsam. Warum konnten sie das Flüstern hören, obwohl sie auf dem Boden lag? Noch dazu so nah, als würde sie es direkt an seinem Ohr flüstern?Raven wollte gerade auf die Frau zugehen als Liroy ihn zurückhielt und selbst auf sie zueilte. Erst jetzt bemerkte er, dass sie schon wieder in dieses magische Schimmern gehüllt war. Er hockte sich neben sie und schaute sie an. Doch sie rührte sich nicht. Nicht mal ihre Finger zuckten. Warum bewegte sie sich nicht? Er wollte sie fragen, doch dann blieb ihm der Mund offen stehen. Ihre Augen schauten ihn an. Eine Träne nach der nächsten rollte über ihr Gesicht. Ihr Blick sprach mehr als tausend Worte und für einen Moment war es als würde ihm bei dem Anblick ihrer nun smaragdgrünen Augen die Luft weg bleiben, doch dann riss er sich zusammen und hörte zu. Sein erstaunen wuchs mit jedem Wort dass ihm ihre Augen sagten und mit jedem Blick wurde ihm bewusster warum sie sich nicht bewegte.
Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Selbst wenn sie gewollt hätte. Die enorme Magie, die sie in sich trug hatte eine Blockade errichtet, die es ihr unmmöglich machte sich zu regen. Zwar zu ihrem Schutz, doch dass würde sie sicherlich nicht verstehen...
DU LIEST GERADE
Von Zeit zu Zeit ist doch die Liebe
Science FictionJemand stupste mich an und ich drehte meinen Kopf, um zu sehen, dass er mir eine Flasche Wasser geben wollte. Ich schluckte:,,Ist da was drin?" Sein nicken war Antwort genug. ,,K.O.-Tropfen," meine Stimme versagte fast und, auch dieses Mal, nickte e...