Kapitel 1*

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Einen Letzten Blick werfe ich auf all das, was ich die letzten 17 Jahre vor mir hatte. Es ist Zeit mein Leben neu zu beginnen und mich weiter zu entwickeln. nicht mehr lange und ich werde in Sydney sein und ein ganzes Jahr auf mich allein gestellt sein. Naja ich werde bei einer Gastfamilie leben, aber bis ich mich ihnen öffnen kann, da ich sehr schüchtern bin, wird es noch eine weile dauern. Ich meine, erst nach einem halben Jahr fing ich an mit meinem Sitznachbarn aus dem Matheunterricht zu sprechen.

„Süsse hast du alles gepackt?", fragte mich meine Mutter und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich drehe mich zu ihr um und geh die Liste in meinem Kopf nochmals durch.

Nickend bestätige ich ihr: „Sollte alles da sein."

„Genügend Sonnencreme, Shampoo, Kleid-„

„Ich hab alles Mom, keine Sorge und wenn ich's vergessen hab, kauf ich mir einfach etwas neues", falle ich ihr ins Wort und versuche sie somit zu beruhigen. Nickend atmet sie tief durch. Es scheint als währe sie schon fast aufgeregter als ich. Mütter.

Wieder wendete ich mich der Aussicht zu, die ich für das nächste Jahr wahrscheinlich nicht mehr sehen werde. So genau wie möglich versuche ich mir die Umgebung zu speichern. All die Berge, die Wälder, die Spielplätze auf denen ich als Kind täglich Stunden verbracht hatte. Einfach alles.

„Mann werde ich das alles hier vermissen. Meine Ganze Kindheit habe ich hier verbracht. Gute und schlechte Erinnerungen habe ich gesammelt, wie Sammler Briefmarken sammeln oder sowas." Ich fuhr mit meiner Hand durch meine langen blonden Haare. Diese ganze Situation ist so neu für mich, doch ich bin sowas von bereit endlich abzuhauen. In meinem letzten Schuljahr bin ich durch die Hölle und wieder zurück und ich brauche wirklich eine Auszeit von den Arschlöchern, die mich ein ganzes verdammtes Jahr benutzten, verachteten, peinigten und noch viel mehr. Es war zwar schon eine Weile her, aber Wunden wie diese, seelische Wunden, heilen nicht so einfach. Immer noch quäle ich mich jede Nacht mit der Frage „Wieso ich?" die Antwort dazu ist so simpel wie bescheuert. Weil ich nicht wie sie bin, weil ich's nie war. Aus früheren Freunden wurden meine Feinde, einfach weil sie mich nicht mehr so angenommen haben wie ich war. Anders. Ich war weder besser noch schlechter als sie. Das war einfach ich.

„Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich zugeben muss, aber ich werde dich wirklich vermissen kleine Schwester." Die Schritte meiner älteren Schwester sagten mir, dass sie auf mich zu kam. Wir verstanden uns meistens gut. Wie Schwester nun mal sind, haben wir uns manchmal gezankt, doch wir konnten auch nicht ohne einander. Sie stand neben mich ans Geländer und stupste mich mit ihrer Schulter an.

„Jetzt wird bitte nicht sentimental, Maya", meinte ich und versuchte mein Schmunzeln zu verbergen.

„Halt die Klappe du stück Käse und lass dich umarmen." Ich lachte leicht und umarmte meine Schwester, diejenige, die immer hinter mir stand. Diejenige, die versuchte mich von den Arschgeigen zu beschützen. Diejenige, die trotz der vielen Meinungsverschiedenheiten für mich da war als ich sie am meisten brauchte. In der dunkelsten Zeit meines noch so kurzen Lebens.

„Habt ihr da noch Platz für ein zweites Stück Käse?", fragte meine kleine Schwester Lea. Sie war diejenige, die mir immer ein Lächeln auf die Lippen zauberte, wenn ich fix und fertig von der Schule nachhause kam. Obwohl ich genau betrachtet die mittlere von drei Mädchen war, fühlte ich mich immer wie die Jüngste.

„Komm her." Wir drei umarmten uns für eine gefühlte Ewigkeit. Ich hätte nie gedacht, dass ich meine beiden Schwester so sehr vermissen werde. Dazu kommt, dass ich noch nicht einmal weg bin.

Es war Zeit für mich zu gehen und mich endgültig von meiner Familie zu verabschieden. Meine Mutter holte das Gepäck und ich drückte alle nochmals ganz fest. Danach kniete ich mich zu meinem Hund herunter und drückte ihr einen Schmatzer auf die Stirn. Mann, sie werde ich wohl am meisten vermissen. Klingt wahrscheinlich verrückt, doch sie war der ruhige Pol, den ich brauchte. Mein Fels in der Brandung. Mein Ritter, der mich vor den Drachen und Dämonen beschützte, die mich so sehr quälten. Ihre schokoladenbraunen Augen gaben mir halt und werden es immer geben.

„Ich schreib euch, wenn ich in Australien W-lan hab, versprochen." Ein letztes mal winkte ich ihnen zu, bevor ich zusammen mit meiner Mutter ins Auto stieg und nach Zürich an den Flughafen fuhr. Wir waren früh dran, doch wie immer rechneten wir mit Stau auf der Autobahn nach Zürich, obwohl es 2:00 Uhr nachmittags war. Es waren Sommerferien, was heissen soll dass es erstrecht Stau Richtung Flughafen haben sollte. Zu unserem Erstaunen war die Schlange von Autos nicht so lang und schon nach kurzer Zeit waren wir da.

„Geh noch was zum Lesen holen ich bestell dir schon mal was zum knabbern." Im nächst besten Kiosk schnappte ich mir ein paar Zeitschriften und bezahlte diese. Natürlich musste ich die Klatsch und Tratsch Hefter über meine Lieblingsband 5 Seconds of Summer kaufen. Sie sind zwar noch nicht so bekannt aber ein zwei Artikel über sie gibt es hin und wieder und wie es der Zufall will fand ich genau an dem Tag, an dem ich auf dem Weg in ihr Heimatland bin, einen dieser Artikel.

Der Abschied von meiner Mutter war auch nicht leicht. Sie war immer so verständnisvoll. Vielleicht habe ich es in den Momenten meiner Sturheit nicht erkannt, aber rückblickend. Ja rückblickend war sie einer der verständnisvollsten Menschen die ich je kennenlernen durfte.

„Vermiss mich nicht zu sehr okay mom", schluchzte ich und drückte sie näher an mich. Genau so schluchzend meinte sie: „Verlass mich nicht. Ich weiss du bist für ein Jahr weg aber bitte Verlass mich nicht oder zumindest vergiss mich nicht. Das wäre das schlimmste was man einer Mutter antun kann. Ich liebe dich mein Spatz." Sie presste ihre Lippen auf meine Stirn und liess mich danach los. Ohne sie nochmals anzublicken ging ich. Durch die Sicherheitskontrolle, danach zu meinem Gate, bis ich endlich ins Flugzeug steigen konnte. Ich setze mich an den Platz, der für mich gebucht war und packte meine Kopfhörer aus. Damit ich nicht wieder an meine Familie denken musste, spielte ich Musik, die mir immer ein Lächeln heran zauberte.

„Within a minute I was all packed up I've got a ticket to another world"

Eine andere Welt, genau das brauchte ich jetzt. Um neu anzufangen und wenn es nur für ein Jahr ist. Einfach mal davon zu kommen und sich wieder mal frei zu fühlen.

„I don't wanna go I don't wanna go some words are hard to speak when your thoughts are all I see don't ever leave, she said to me"

Ich wollte gehen, aber irgendwie auch nicht und als meine Mutter mich darum bat sie nicht zu vergessen, da brach es mir das Herz. Ich weiss dieser Song ist eigentlich von einem Jungen für ein Mädchen, aber in diesem Moment interpretierte ich den Song so, das er genau auf meine Situation abstimmte. Ich werde meine Familie vermissen, werde sie für eine lange Zeit nicht mehr sehen und genau das fühlte ich. Genau das verstand ich in diesem Song. Das Gefühl zu vermissen. Wer oder was ist doch total gleichgültig.

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Hey Leute :)

Nach langer Zeit bearbeite ich endlich diese Geschichte die ich als "cringe worthy" empfinde :'D

Nun ich versuche sie jetzt mal zu verbessern und das kindliche Schreiben, mit meinen fatalen Fehlern wieder gut zumachen und eine Geschichte zu kreieren, für die ich mich nicht schämen muss. Keine Sorge ich werde das Fundament der Geschichte nicht verändern, doch es wird enorme Änderungen haben also wäre das Beste die Geschichte von Grund auf nochmals zu lesen (falls ihr überhaupt noch daran interessiert seid) Ich werde die bearbeiteten Kapitel mit einem Sternchen markieren, damit man deutlich sieht welche Kapitel schon überarbeitet sind ^^

Liebe Grüsse

Diana 

It's not just an English Love Affair {Calum Hood}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt