Kapitel 30*

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Es war früh morgens. Komplett erschöpft vom gestrigen Abend versuchte ich mich für die Schule bereit zu machen. Ich konnte kein Auge zu tun, die Erinnerungen schwirrten immer wieder in meinem Kopf herum.

Trotz den sehr schockierenden News entschloss ich mich trotzdem dazu in die Schule zu gehen. 

'Vielleicht tut mir die Ablenkung gut.'

Um mich etwas aufzuwecken, nahm ich eine kalte Dusche. Es half mir für ein paar Stunden im Unterricht, doch die Lektion vor der Mittagspause war die Hölle. Die Lehrerin dachte, dass es wegen meiner "Grippe" sei und liess mich passiv am Unterricht teilnehmen. 

In der Mittagspause stellte mich Julia zur rede. Ich war zwar immer etwas müde, doch ich musste noch nie so mit mir kämpfen, damit ich nicht einschlafe. Julia hatte einfach ein Gespür für solche Dinge. 

Ich erzählte ihr, dass ich einen Traum hatte, der anscheinend eine unterdrückte Erinnerung war. Ich erklärte ihr auch, dass ich die ganze Sache zuerst selbst verarbeiten musste bevor ich mit jemandem darüber sprechen würde. Glücklicherweise war sie sehr verständnisvoll. Danach sprachen wir so, als wäre nichts passiert. 

Ich war dankbar, dass Julia mich nicht dazu drängte es ihr zu erzählen, da ich zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht glauben konnte, dass diese Erinnerung Wirklichkeit war.

Nach der Schule ging ich wie gewohnt zurück zur Arbeit. Es war ein ruhiger Tag, wodurch ich mir die Zeit nehmen konnte meine Gedanken etwas zu richten. Ich machte mir eine Liste mit Dingen, die ich abklären oder nachfragen wollte. Ich entschloss mich nicht noch einmal an diesen Geschehnissen zu zerbrechen. Ich wollte daran wachsen. Ich erinnerte mich an die Arztbesuche, welche nun nach einer psychiatrischen Behandlung schienen. So gut es geht versuchte ich jeden Arztbesuch Revue passieren zu lassen und versuchte mir die Lehren des circa vierzig Jahre alten Mannes einzuprägen.

Als ich wieder zuhause angekommen war, rief ich wieder meiner Mutter an und befragte sie wegen dem Vorfall. Sie schien ungern darüber sprechen zu wollen, da sie selbst auch darunter litt, doch sie tat es dennoch. Von ihr erhielt ich auch die Telefonnummer des Arztes, welcher mich in dieser Zeit behandelte. Ich konnte eine Videokonferenz vereinbaren und auch ihn über das ganze befragen.

Es war erschöpfend, doch zugleich erleichternd. Endlich wusste ich, was mit mir los war und konnte aktiv an mir arbeiten. In dieser einstündigen Videokonferenz mit meinem Arzt konnte ich viele Behandlungsmethoden aufschreiben und wie ich das alles handhaben sollte, falls die Gedanken wieder in ein tief fallen würden.

"Ich bin sehr glücklich zu sehen, dass sie so stark geworden sind. Sie haben den willen zu kämpfen und Lösungen zu finden", meinte mein Arzt sehr zufrieden. 

It's not just an English Love Affair {Calum Hood}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt