Kapitel 7*

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Es wurde immer und immer kälter und ich konnte nicht mehr aufhören zu zittern. Auch Calum schlotterte immer mehr. Der Regen wollte einfach keine Pause einlegen. Wenn wir noch geblieben währen, währen wir wahrscheinlich beide krank geworden. Calum schnappte sich wieder den Korb und ich die Decke und wir liefen, immer noch schlotternd, zu Ashtons Haus. Unter dem kleinen Dach über der Tür versuchte ich so viel Wasser wie möglich aus meinem Kleid heraus zu drehen, doch ich brachte nicht mal die Hälfte aus dem Kleid. Calum machte es ähnlich und zog sein Shirt aus. Wasser lief seinem Kopf herunter, über seine Brust und weiter zum Bauch, bis es von seinem Hosenbund verschlungen wurde. Ich konnte nicht anders und beobachtete, wie er sein Shirt ausdrehte. Wie sich sein Bizeps straffte und wieder entspannte.

„Kann ich dir dabei helfen die Decke etwas auszudrehen?", fragte mich Calum und legte sein Shirt auf den Korbe. Ich nickte und reichte ihm eine Seite. Wir beide drehten in eine andere Richtung und versuchten all das Wasser herauszudrücken. Ich musste schauen, dass mir die Decke nicht durch meine nassen Finger rutschte, genauso wie Calum. Als wir es nicht mehr weiter schafften, kam Calum auf mich zu und nahm sich auch meine Seite. Er drückte die Decke zu einem grossen Wollklumpen, schmiss sie auf den Korb und ging ins Haus hinein. Ich folgte ihm, nachdem ich draussen meine Schuhe ausgezogen hatte. Im Hausinnern atmeten wir beide zuerst mal tief durch. Calum verschwand in Ashtons Zimmer. Ich ging in mein Zimmer und versuchte mich, wie eine Schlange, die sich aus ihrer alten Haut schält, aus meinem nassen Kleid zu schälen. Meine zitternden Zähne konnte man wahrscheinlich in China hören. Um wieder etwas wärmer zu bekommen hüpfte ich kurz in die Dusche und schaltete das warme Wasser an. Nachdem ich wieder etwas aufgetaut war, trocknete ich mich ab und wechselte in ein paar leggins und ein Nirvana Shirt. Um meine nassen Haare, die mir im Gesicht klebten, aus dem weg zu bekommen, band ich sie zu einem Bun hoch und versuchte die verschmierte Schminke aus meinem Gesicht zu waschen. Die triefend nassen Kleider legte ich zum trocknen ins Badezimmer. Im Wohnzimmer wartete Calum, der sich ein paar Trainerhosen und ein Shirt von Ash geschnappt hatte, schon auf mich. Ich stieg die Treppen herunter und lief zu ihm rüber. Ganz verdutzt schaute er mich an.

„Was ist los? Stimmt was nicht?", erkundigte ich mich etwas besorgt. Ich ging eine Liste in meinem Kopf durch. Haare: Check, Kleider gewechselt: Check, Schminke: Check. Ich hatte nichts vergessen. Warum schaute mich Calum den so an?

„N-nein Milena es ist nur... du siehst wunderschön aus, sogar ohne Make-up." Ein Lächeln ging über seine Lippen. Ich spürte wie meine Wangen erröteten und senkte den Blick. So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt. Was soll ich jetzt tun?

„Wollen wir einen Film schauen?", fragte ich Calum, ging auf den Fernseher zu und öffnete die kleine Schranktüre, in welcher die DVD's verräumt sind. Calum folgte mir und setzt esich hinter mich auf den Boden. Er schielte mir über die Schulter, um die verschiedenen Filme zu sehen. Sein warmer Atem tanzte auf meiner Haut und zauberte mir ein Gefühl von Erfüllung durch den Körper. Ich nahm ein paar Filme raus, um die Beschreibung zu lesen, doch bevor ich das tat, reichte mir Calum einen hin.

„Wie wärs mit dem?", erkundigte sich Calum. Ich nahm mir die Hülle und las, worum es in diesem Film geht.

„Bist du dir sicher das du den sehen willst? Ich meine ich habe nichts dagegen der Film scheint wunderschön zu sein, aber nicht das du mir noch einschläfst." Er nickte nur und machte es sich schon mal auf der Couch gemütlich. Ich legte die DVD ein und setzte mich neben Calum hin. Doch vorher schnappte ich mir noch eine Decke, die neben mir lag und deckte mich zu.

„Möchtest du auch zugedeckt sein?" Ich reichte ihm die Decke hin und liess ihm keine andere Wahl. Wir sassen ganz dicht neben einander und ich kuschelte mich vorsichtig an ihn heran, in der Angst, dass er sich von mir weg stösst. Doch ihm schien es zu gefallen, denn er warf seinen rechten Arm um mich und ich könnte schwören, dass ich von meinen Augenwinkel aus ein leichtes Lächeln erkennen konnte. ‚Für immer Liebe' heisst der Film den Calum mit mir schaute. Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte die mir echt ans Herz ging.

Nachdem ich einen sanften Kuss auf meiner Stirn spürte, öffnete ich schläfrig die Augen und blickte in Calums schokoladenbraunen Augen. Ein Lächeln machte sich über seinen Lippen breit und ich konnte spüren, wie auch ich anfing zu lächeln.

„Milena der Film ist zu ende, ich denke du solltest ins Bett gehen. So wie es aussieht hat dich der Film nicht so interessiert", meinte er seine Augen immer noch an meine gefesselt.

„Ich bin zu müde lass uns einfach hier bleiben", murmelte ich vor mich hin und vergrub mein Gesicht in der Decke.

„Hör zu du wirst in deinem kuscheligen Bett schlafen, ob du willst oder nicht. Ich werde nicht zulassen, dass du auf dieser alten Couch schläfst." Nach diesem Satz spüre ich wie er seine starken Arme um mich klammerte und kurz darauf wurde ich von Calum in die Luft gehoben.

„Calum, nein, ich bin viel zu schwer für dich, hör auf du verletzt dich noch." Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien doch ich war zu schwach. Die Müdigkeit schwächte meine Muskeln. In meinem Zimmer legte er mich sanft auf mein Bett und deckte mich zu. Ich verdrehte die Augen und murmelte ein leises „Dankeschön", bevor ich wieder ins Land der Träume glitt.

„Wie kannst du mir das nur antun? Wie kannst du das deiner eigenen Mutter antun?", hörte ich meine Mutter schluchzen. Ich versuchte mich zu entschuldigen, versuchte ihr meine Entschuldigung zu zuschreien, doch sie hörte mich nicht. Wieso hörte sie mich nicht?

Schweiss gebadet wachte ich auf. Nachdem ich wieder etwas Luft zum atmen hatte, versuchte ich mich in der Dunkelheit zu orientieren. Ich ertastete eine Lampe auf dem Nachtisch und schaltete diese an. Das Licht blendete mich und ich musste mich zuerst an die Helligkeit gewöhnen, bevor ich etwas anderes tun konnte. Es war 2:00 Uhr morgens. Ich raffte mich auf und machte meinen Weg ins Badezimmer, wo ich mir das Gesicht wusch, um mich endgültig von meinem Albtraum zu lösen. Zurück in meinem Zimmer legte ich mich wieder ins Bett und wälzte mich zuerst führ eine gefühlte Ewigkeit, bevor ich wieder einschlafen konnte.

It's not just an English Love Affair {Calum Hood}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt