Wer bist du wirklich

Besser geht nicht

Ich starrte mit weit aufgerissenenden Augen auf das, was vor mir stand. Mir klappte der Mund auf und ich konnte immer noch keinen mucks raus bringen .

"Was starrst du mich so an?", fragte mich das Wesen vor mir. "Du ... Du bist ein ... ein ... ", stotterte ich.

"Ja, ja das passiert meistens bei neuen, aber ich sag dir, du musst nicht ausflippen. Ich wurde hergeschickt um dich noch rechtzeitig zum Unterricht zu bringen. Also komm schon, fragen kannst du später. ", nörgelte er herum.

"Klar.", antwortete ich schnell. Ich glaub das nicht, nach allem was passiert war bin ich sprachlos bei so etwas?

Ich hatte mit Drachen gesprochen, mit einem Kristall, komische Stimmen haben mich gerufen und ich fasse nicht das vor mir ein Einhorn mit Flügeln steht!

Ok! Es stimmt hier was gewaltig nicht!

"Na los!", rief das Einhorn, drehte sich im Kreis und breitete die Flügel aus.

Ich ging auf das Einhorn zu und stieg auf. "Du solltest dich besser festhalten.", warnte mich das Einhorn und stieß sich vom Boden ab.

Ich hätte besser auf ihn hören sollen! Ich fiel fast vom Einhorn beim Start und konnte mich nur mit Mühe an seiner weisen Mähne fest klammern.

"Nicht so ziehen!", schimpfte er. "Tut mir leid, aber du hast ja keinen Sattel oder etwas anderes.", beschwerte ich mich.

"Sattel! Pah, Sättel sind für Pferde, aber ich bin ein Pagasus und habe dazu noch ein Horn!", rechtfertigte er sich.

"Ist ja schon gut.", schlichtere ich das Gespräch. "Warum wusstest du das ich zu spät zum Unterricht kommen würde?", fragte ich ihn um das Thema zu wechseln.

"Weißt du, niemand ist in dieser Welt alleine. Wir haben Spione und aufpasser die Bescheid geben wenn die Person, die beschattet wird, Hilfe brauchen oder etwas anderes. So wie bei dir.", erklärte er mir.

Mir lief ein Schauer den Nacken runter. Wer beschattet mich denn?

Die warme Morgensonne schien in mein Gesicht und die kühle Luft blies mir um meinen Körper, als wir durch die Wolken flogen.

Eigentlich war das hier ein sehr schöner Augenblick, wenn man bedachte das man auf einem fliegendem Pferd, Sorry, fliegendem Einhorn befand.

Es ist zwar kein Problem, aber wenn man bedachte, dass es Einhörner und so was gar Nicht gibt ist das doch ganz schön angsteinflösend.

"Woher kommst du?", fragte ich ihn deshalb. "Ich komme von Dacramia. Einer anderen Welt.", beantwortete mir das Einhorn als sei es das normalste der Welt.

"Äm. Ok, und dürfte ich auch deinen Namen wissen?", ich war gespannt auf seinen Namen. Wie sollte man sich ein Einhorn nennen? Butterblume, Regenbogen oder Silber Stern?

"Mein Name ist Blaze.", verkündete er stolz. Ich zog nur eine Augenbraue hoch und versuchte mir das lachen zu verkneifen.

"Du bist aber ganz schön selbst begeistert.", witzelte ich. "Ein Einhorn mit sehr viel selbstbewusstsein kommt besser bei den Mädchen an.", antwortete er mir trotzig.

Ich grinste in mich hinein und genoss den Flug noch ein wenig bevor wir ein paar Sekunden später auch schon wieder zur Landung ansetzten.

"Warte du willst einfach mitten auf dem Schulhof landen?", fragte ich ihn schockiert.

"Nein natürlich nicht, sonst würde ja jeder auf mir reiten wollen und das hält mein Rücken und meine gut trainierte Ausdauer nicht stand.", erklärte mir Blaze mit einer Arroganz die ich fast mit der von Victoria vergleichen könnte.

Nur war Blaze nett zu mir und Victoria Ehe nicht.

Also landeten wir ein bisschen abseits hinter Ein paar Bäumen.

"Danke das du mich gebracht hast.", bedankte ich mich noch schnell, bevor ich Richtung Schuleinang sprintete.

Ich schaffte es fünf Minuten vor Unterrichts Beginn in der Schule zu sein. Das war Rekort leistig, im Gegensatz zu den letzten drei Jahren Schule.

Bevor ich die Klasse betretten konnte fing mich Jessica ab. "Du warst nicht im Bus?", fragte sie verwirrt. "Ja tut mir leid das ich mich nicht gemeldet habe. Ich habe verschlafen und meine Mutter hatte mich mit dem Auto gebracht.", sagte ich ihr und versicherte ihr das alles gut sei.

Dann ging ich in die Klasse, um die zweite Überraschung an diesem Tag zu erleben.

An den Tisch wo ich saß, war nicht nur Paul, sondern auch Chris der sich einen Stuhl rübergezogen hatte und mit Paul redete.

Ich ging zu denn beiden hin und setze mich neben Paul der den Satz mit Chris beendete und mich angrinste.

"Ich muss einmal kurz zu Ben, ihr könnte ja noch reden.", er zwinkerte mir zu und stand auf um zu Ben zu gehen, der am anderen Ende des Raums stand.

Ich schaute ihn verwirrt hinterher bis ich Begriff was er getan hatte. Ich erstarrte und versuchte nicht rot zu werden.

Paul hatte es Also geschafft mich mit Chris alleine sprechen zu lassen, ohne das es jemanden groß interessiert.

"Äm, keine Ahnung was das sollte.", ich zuckte verlegen mit den Schultern.

"Eigentlich ist das genau passend, ich wollte eh mal mit dir sprechen.", erklärte er mir.

Oh man! "Also wenn es wegen der Sache ist das ich ... du weißt ja was Victoria halt gesagt hat. Also das stimmt nicht.", versicherte ich im.

"Weiß ich doch.", versicherte er mir mit einem Handwischen. "Aber ich würd mich freuen, wenn wir uns mal treffen würden. Vielleicht ins Kino? Morgen?", fragte er mich.

Ich war sprachlos. Das war ja noch besser als das Pegasus mit Horn!

"Ich ... ja gerne, ich würde mich freuen." Oh mein Gott! Das ist wie Geburtstag und Weihnachten zusammen!

"Cool, ich seh dich nach der Schule. Wir können nach Schulschluss mit dem Bus zum Kino fahren.", er schaute mich fragend an.

Ich könnte mich in diesen Augen verlieren. Sie waren blau, grün, grau und hatten so ein funkeln! Wie der Wald der sich im Wind wiegt. Einfach himmlisch.

"Klingt gut.", brachte ich heraus, bevor er Aufstand und zu seinen Freunden rüber schlenderte.

Ich war baff. Er hatte mich ins Kino eingeladen! Mich! Mein Herz raste so schnell, das ich dachte es würde gleich zerspringen.

"Und?", fragte mich Paul, der von Ben zurückkam, immer noch mit einem Grinsen.

Ich schlug ihn mal wieder gegen die Schulter. "Er hat mich nur gefragt ob wir mal zusammen ins Kino gehen.", sagte ich ihm, konnte aber das Lächeln auf meinem Gesicht nicht verbergen.

Paul grinste mich an. "Das hab ich ja super hinbekommen.", lobte er sich selbst. Ich verdrehte nur die Augen.

"Super hast Du das hinbekommen.", sagte ich ironisch. Paul grinste nur noch breiter.

Denn restlichen Tag konnte ich nur noch lächelnt durch die Schule gehen.

Als wir in der letzten Stunde in Englisch saßen, würde mein Lächeln schlagartig aus dem Gesicht gefegt.

"Ronja Jackson aus der 8.d soll bitte ins Sekretariat gehen. Ronja Jackson ins Sekretariat.", rief die die Stimme aus den Lautsprechern.

Ich schaute verwirrt drein. "Hast du etwa was angestellt und es mir nicht gesagt?", fragte Paul, gespielt beleidigt.

"Nein? Nicht das ich wüsste.", ich stand auf.