Kapitel 2. undurchdringbare Dunkelheit.

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Musik: Plumb- Hang On

,,Wie heißt du?", möchte er ruhig wissen.
,,Leck mich doch einfach", fauche ich und bleibe standhaft mit dem Blick draußen hängen während wir langsam und doch viel zu schnell in die Stadt fahren.

,,Also Leck mich doch einfach, wieso bist du mitten auf der Straße gelegen?"
Kurz muss ich schmunzeln aber verliere es sofort wieder,
,,Geht dich nichts an."
Nach meiner Aussage liegt Stille im Raum, niemand sagt nur ein Wort bis wir vor dem großen alten Haus stehen bleiben, ich möchte schon aussteigen da hält mich der Kerl zurück und ich atme nochmals den Duft von Kiefernnadeln ein.
,,Was?", barsch sehe ich ihn an während er meine Hand los lässt und mit mir gemeinsam aussteigt.
,,Ich begleite dich lieber bevor du noch auf falsche Gedanken kommst."

Und somit klingelt er, nervös stehe ich vor der Türe und Wippe mit meinen Füßen vor und zurück.
Leicht ängstlich kaue ich auf meiner Unterlippe herum und starre auf die große schwere Holztüre.
Schon höre ich das laute Stampfen und wie jemand die Treppen hinunter kommt, das Licht vom Gang wird angemacht und in jeder Sekunde wächst meine Angst immer mehr, in der nächsten Sekunde wird die Türe aufgerissen.
,,Bitte?", bellt Ms. Lorem auf und als sie mich sieht klappt ihr Mund auf,
,,Ich habe ihren kleinen Ausreißer gefunden, sie sollten besser aufpassen." Lächelt der Fremde und sieht mich an, erst jetzt wo das Licht heller ist erkenne ich seine tiefblauen Augen, erstaunt weiten sich meine. Denn ich hätte niemals erwartet jemanden kennen zu lernen der schwarze Haare, ganz leicht gebräunte Haut und tiefblaue Augen dazu hat. Obwohl kennengelernt habe ich ihn ja nicht, er nickt mir noch einmal zu und will zum gehen anstreben.

,,Du Höllengör, das ist nun schon das dritte mal in dieser Woche!", schreit sie mich an und packt meinen Arm um mich ins Haus zu ziehen, mein Blick fällt noch einmal zurück zu dem Anzugtypen der mich verdutzt ansieht. Die Türe wird geschlossen und der Geruch von altem Holz umschlingt mich,
,,Was fällt dir ein?", brüllt sie und geht zum Ende des Gangs, mich im Schlepptau, dann öffnet sie die Holztüre des Kellers und macht das Licht an. Sie zerrt mich die knarzenden Treppen hinab und in einen weiteren Raum, den ich nur allzugut kenne.

Hinter mir sperrt sie den Raum zu, Schwärze nimmt den Raum komplett ein während ich mich auf das alte und ranzige Bett fallen lasse, die Fußkette erzittert dabei und ich atme laut die Luft aus.
Mein Magen knurrt und später ist Schule. Über mir ertönt ein knarren und dann wird alles ruhig, es ist zu dunkel als das meine Augen sich daran gewöhnen könnten und Licht gibt es in diesem Verlies nicht.
Später muss ich auch noch duschen gehen und sicher ist es nicht das ich in der früh auch Frühstück bekomme, ach das ganze ist wirklich beschissen.
Und wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, weshalb ich mich Frage wieso Ms. Lorem nur so streng ist.
,,Wach auf du kleines Balk." Ach wie schön so geweckt zu werden, die Dame mit schwarzen lockigen Haaren, bleicher und faltige Haut und einem langen schwarzen Kleid kommt in den Raum. Ich bin dankbar für das Licht welches hinein kriecht und ebenso als sie mit dir Eisen  Fußfessel abnimmt und die Kette zu rasseln beginnt, ich atme den ranzigen sowie Schimmligen Duft tief ein und sehe sie weiterhin an.
,,Geh duschen und zwar gut ich will kein Dreck mehr sehen und dann schminkst du dich wie eine Dame hast du mich verstanden?", ihr Knurren bringt mich zum Lächeln aber ich nicke nur und somit Folge ich ihr aus dem Keller.
Auf dem Weg zum Dachboden begegne ich vier der zwanzig Waisenkinder und wünsche Ihnen einen guten Morgen, insgesamt habe ich nichts mit denen zutun. Will ich auch nicht.
Vom Dachboden nehme ich mir meine Unterwäsche sowie die Klamotten welche ich heute tragen werde, mit hastigen Schritten trampel ich die Treppen hinab und in den ersten Stock wo ich im Badezimmer verschwinde und hastig in die Dusche steige. Schimmel ziert die Wände, Moos wächst zwischen einigen fließen und es ist vergilbt und alles unrein hier drinnen aber ich muss hier rein denn dreckig will ich nicht außer Haus. Nach nicht einmal fünf Minuten klopf jemand an die Türe und will rein, brüllend verneine ich und mache mich gelassen fertig.

Ruhig ziehe ich mir meine löchrige schwarze Strumpfhose an und den kurzen Schwarz-Weiß kartierten Rock. Dazu ein kurzes bauchfreies Oberteil in grau. Dann benutze ich noch etwas Makeup und gehe runter in die Küche wo schon alle fertig mit dem Frühstück sind. Wie erwartet verbietet Ms. Lorem mir das Frühstück, somit schnappe ich mir meinen saftig roten Rucksack und renne aus dem Haus, über die Straßen und Wiesen bis ich vor der Schule ankomme.

,,Alenia", ruft mich nur eine zu bekannte Stimme, lächelnd drehe ich mich um und sehe das Mädchen mit neon grünen Haaren an.

,,Na Mädl wie geht's?"
Sie kommt angelaufen und umarmt mich, lächelnd drücke ich sie an mich und erwähne das es mir super geht dann gehen wir in die Schule und führen uns auf wie zwei Chaoten, wir wurden aus mindestens drei Unterrichtsstunden geworfen und ja meine Eltern würde sich nicht freuen mich so zu sehen. Aber sie sind tot sowie all meine anderen Verwandten und ich bin bald die Nächste, von daher kann es mir gestohlen bleiben.

Lachend ziehe ich mir den nächsten Joint rein während Jonny, der mindestens fünf Jahre älter als ich ist, lachend auf dem Zaun sitzt und mich amüsiert mustert, Willy nimmt mir den Joint aus der Hand und beäugt mich während ich ihn schmollend ansehe. Im nächsten Moment springe ich auf sein Schoß um ihm das Ding aus der Hand zu reißen, er jedoch schüttelt nur grinsend seinen Kopf.

Plötzlich, ohne das er es erwarten konnte lege ich meinen Mund auf seinen, er ist sichtlich verwirrt und ich entreiße ihm den Joint, setze mich zurück zwischen die beiden und ziehe genüsslich daran.
,,Willst nen Kaugummi? Hab ihn von der Ecke aus dem Kiosk geklaut", lacht Jonny und reicht mir zwei, nickend nehme ich sie entgegen und packe sie aus dem Papier um sie in den Mund zu schieben.

Abends sitzen mindestens zehn Leute mit mir im Greis und trinken, reden und lachen während die Dämmerung Eintritt, ein Blick auf meine alte Uhr zeigt das ich in fünf Minuten zurück im Heim sein sollte, da ich dieses Weib nicht weiter verärgern möchte und auf wenigstens Abendessen hoffe verabschiede ich mich und renne vom Stadtpark aus zurück ins Waisenhaus. Ich renne als würde es um mein Leben gehen und dann schaffe ich es genau als es um zwanziguhr leutet die Türe auf zu sperren.
,,Komm!", faucht Ms. Lorem mir zu und ich lasse meinen knallroten Rucksack im Gang fallen und gehe in die Küche wo alle schon das Essen herrichten.
Diesmal darf ich sogar mit Essen, aber nicht so viel wie die anderen weil Ms. Lorem nicht zufrieden mit mir ist, wie immer.
Eigentlich liegt mein Zimmer sogar im zweiten Stock aber sie sperrt mich wieder im Keller ein, nachdem sie meinen linken Fuß an die Fußfessel bindet steckt sie den Schlüssel ein und die undurchdringbare Dunkelheit kehrt zurück.
Ich liebe diese Frau.

^^
Tut mir leid das dieses Kapitel fast eine halbe Stunde zu spät kommt aber heute ist der erste Schultag wieder gewesen und ja ich musste noch einige Sachen ordnen.

Falls du noch in die Schule gehst dann hoffe ich das du einen schönen ersten Schultag nach den Ferien hattest 😄.
Ebenso hoffe ich das dir dieses Kapitel gefallen hat und du morgen um 22.00 Uhr wieder dabei bist für das nächste Kapitel😉.

Ich wünsche dir noch eine gute Nacht und hoffentlich bis morgen ❤.

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