Kapitel 24. Unerwartet

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Alenia:

Zitternd sehe ich ihn an, er trägt eine schwarze Jogginghose die tief an seinen Hüften hängt. Seine Haare sind zerzaust und er sieht verschlafen aus.

,,W-Wenn d-du b-beschäftigt b-bist, d-dann k-kann i-ich g-gehen."
Stotter ich fröstelnd, und schäme mich so vor ihm zu stehen aber ich habe es nicht mehr ausgehalten.

Er mustert mich geschockt und sieht mich an, ich bin von Mia zu schnell entflohen so das ich barfuß und nur mit einer kurzen Hose und einem fast durchsichtigen Oberteil vor ihm stehe, gepeinigt lege ich meine Arme um meinen Körper und atme die kalte Luft von hier draußen ein.

Als ich nun zu ihn hoch blicke ist seine Miene finster,
,,Was suchst du hier?", faucht er eiskalt und völlig monoton,

,,Ich weiß das du mir das nicht verzeihen kannst, ich kann es mir selber nicht verzeihen denn der alkohol hat zwar eine Mitschuld aber ich habe jemanden gebraucht der mir ablenkung und trost gespendet hat und dies war der Weg den ich dafür benutz habe und ich verstehe das du mir nicht verzeihen kannst, aber was ich nicht verstehe ist wieso du dich so benimmst wenn doch du mein Erziehungsberechtigter bist, wenn zwischen uns doch nichts war."

Ich atme durch während sein Blick Licht in sich lässt.
,,Alenia du hast doch genauso gefühlt und als du mich anscheinend mit dieser anderen im Bett erwischt hast wolltest du ausziehen, doch das war nicht real. Real war das du mit dem Typen Sex hattest der dich im Keller mit sich eingesperrt hat, der Typ war eine Bedrohung und du hast mit ihm gevögelt als gebe es kein Morgen mehr."

,,Ich weiß und es war falsch, so falsch."

Howlan sieht mich an und nimmt meine Hand in seine, eine Hitze überkommt mich und er zieht mich mit sich ins Haus.
,,Ja das war es", haucht er und lässt meine Hand im Gang los, er schließt die Türe und geht an mir vorbei. Als er wiederkommt hält er Klamotten in seiner Hand, ich starre ihn an während seine Augen dunkler werden scheint er sich an etwas zu erinnern und ich weiß auch an was, enttäuscht senke ich meinen Kopf und höre wie er wispert
,,Warum läufst du so bei dieser Kälte raus?"

,,Ich wollte Klarheit...ich wollte mich entschuldigen und sagen das ich dich voll und ganz verstehen kann."
Somit legt er mir die Sachen in die Hand, einen schwarzen Pulli und meine zerrissene Jeans, beides habe ich hier gelassen, als ich meine Vans im Gang stehen sehe schlüpfe ich rein und fühle mich wieder wie zuvor, vor Howlan.

,,Bitte, das Emogirl ist wieder da!" Gibt er verächtlich von sich und dreht sich um. Als hätte ihn jemand gestochen fährt er herum und schüttelt seinen Kopf
,,Nein, so kann ich dich nicht mehr sehen!"
Und schon zieht er mir den Pulli sowie die Hose aus, ich bleibe stumm vor ihn stehen denn das hatten wir in der Umkleidekabine schon einmal.
Er dreht sich um und kommt nach ein paar Minuten wieder wo er mir wieder Klamotten hinhält.
Diesmal ist es ein Pulli von ihm und eine alte blaue Jeans von mir.
Ich ziehe es also an und weiß das er mich wegschicken wird.

,,Ich sollte gehen",murmel ich und öffne die Türe, eine eisige Kälte kommt mir entgegen und ich fange an zu frösteln, es ist komplett dunkel draußen nur Laternenlich schimmert durch die Straßen.
,,Ja das solltest du."
Gibt er zurück aber nimmt seine Schlüssel aus der Kommode,
,,Aber ich fahre dich, sicher ist sicher."
Damit setzen wir uns in seinen Wagen und ich atme seinen Duft ein immer und immer wieder bis mir ganz schwindelig wird, nach Minuten des Schweigens stehen wir vor dem Wohnblock,
,,Danke."
Und schon steige ich aus und gehe, ich habe alles gesagt was ich sagen wollte.
Ich habe ihn verloren, habe all das schöne zwischen uns in den Müll getreten und nun steigen mir auch noch die Tränen in die Augen, so ein Mist.
,,Warte, Alenia."
Ich spüre seine warme Hand auf meiner Schulter und zucke zusammen. Mein Herz wird schneller und ich spüre wie mein Atem sich beschleunigt,
,,Hm?"
Ich drehe mich zu ihn um und auf einmal finde ich mich in seinen armen wieder,
,,Ich kann dich nicht gehen lassen ohne zu wissen das es dir gut geht."
Ich atme seinen Duft von Wald tief ein und lege meine Arme um seine breiten Schultern.
,,Ich will das du zur Schule gehst, dich benimmst und auf dich aufpasst, falls du Unterschriften brauchst oder Hilfe dann melde dich bei mir. Versprichst du mir das?"

,,Nein."

,,Nein?"

Ich atme durch und stelle mich etwas von ihm weg,
,,Nein bedeutet das ich nicht immer zu dir kommen kann wenn ich etwas brauche, das ist es mir dann auch nicht wert. Deine Unterschrift kann ich fälschen und dich kann ich am Telefon gut nachahmen."
Er scheint kurz erstaunt und sieht mich länger an.
,,Alenia!", droht er knurrend.

,,Manchmal machst du mich echt rasend vor Wut!"

,,Und? Du musst mich nicht mehr aushalten."

Seine feste Miene scheint sich zu besänftigen genauso wie sein Gemüt. Er atmet die Luft tief aus und legt seine Hand in meine dann massiert er meinen Handrücken und lächelt sacht,
,,Ich will es aber aushalten."
Mir stellen sich die Nackenhaare auf und ich atme tief durch,
,,Das bedeutet?"
Er atmet die Luft tief aus und beobachtet jedes Detail in meinem Gesicht.
,,Das bedeutet wohl das du deine Sachen von deiner Freundin holst und wieder zu mir kommst."
Ich reiße vor staunen meine Augen auf und habe Angst das es nicht der Wahrheit entspricht,
,,Wirklich."
Er schluckt schwer und atmet durch dann nickt er.
,,Ich will aber nicht das es komisch wird zwischen uns..."

,,Das Risiko musst du eingehen."

Will ich dieses Risiko eingehen?
Ja.
Aber ihn unter die Augen treten nachdem was er gesehen hat wird komisch sein.
Ich atme durch und lächle ihn an, somit hole ich meine Sachen von Mia und wir fahren zu ihm.

,,Danke das du mich hier wohnen lässt."
,,Ich will nur keinen Ärger mit Leuten die du verärgert hast." Abwesend sieht er auf die Straße und macht das Radio lauter, das war wohl ein Versuch mir zu sagen das ich die Klappe halten soll.
Die ersten beiden Wochen vergingen, wie soll ich das schon nennen?
Sie vergingen sehr bescheiden, er hat mich meistens nicht beachtet und ich habe meist gelernt. Ich habe mich benommen habe und ihm meine beste Seite gezeigt und mich angestrengt und ja nun scheint es so als würde er mir langsam aber sicher verzeihen.

,,Hey."
Fröhlich gehe ich zu Maximilian und setze mich zu Mia, er setzt sich leicht auf unseren Tisch und wirft mir mein Mathebuch vor die Nase.
,,Hast du gestern vergessen, heute nach der Schule wie Immer?"

,,Danke und ja wie immer."
Somit steht er auf und geht zu seinem Tisch, Mia grinst mich an und schlägt mir leicht in die Seite,
,,Miaaa", stöhne ich
,,Er wäre doch eher etwas für dich."

Auf einmal fängt sie laut das lachen an und schüttelt ihren Kopf,
,,Vergiss es."

Somit fängt der Unterricht und der Schulalltag an.
Mit einer belegten Semmel lehne ich am Pausenhof und warte darauf das Mia kommt, Howlan hat heute kein Frühstück gemacht sondern ich. Natürlich möchte ich mich etwas einschleimen aber das ist auch gut so denn nur so kann ich beweisen das es mir leid tut.
Auf einmal wird mir die Semmel aus der Hand geschlagen und Fünf Typen stehen direkt vor mir,

,,Das kleine Layo Mädchen, wie einsam und schlampig."
Dieses Arschlochgrinsen macht mich etwas wütend.
,,Tust auf Taff aber bist ein zerbrechliches Kleinkind das ihre Eltern tot vor sich liegen gesehen hat. Warum ist eigentlich deine Familie ausgelöscht worden nur du nicht?"

Jetzt platzt mir der Kragen, jedoch scheint er sich da immer mehr rein zu steigen.
,,Hast du eigentlich mitbekommen das du nicht der Mittelpunkt der gesamten Schule bist? Was denkst du wer du bist?"
Er brüllt so laut das viele schon zu uns sehen, geschockt will ich zurück schrecken aber es nützt nichts mehr, er schlägt mir mit der Faust direkt ins Gesicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2019 ⏰

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