Kapitel 4. Leerhausparty.

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Ich erkenne ihr Lächeln, dieses scharfe und schneidende Lächeln schnürt mir die Kehle zu welche staubtrocken ist.

,,Ms. Lorem", stammel ich während sie langsam aus dem Schatten kommt und hastig nach meinem Arm schnappt, für ihr Alter und Gewicht ist sie ganzschön schnell.
Nein.
Bitte.
Ich bin doch noch ein Kind mit was habe ich das ganze nur verdient?

,,Schon wieder, du kleines Höllengör. Was fällt dir eigentlich ein?", schreit sie mir entgegen als sie mich aus dem Zimmer zerrt und die Treppen hinauf  geht, ich flehe nicht das habe ich noch nie getan und möchte es auch nicht, warum auch?
Zeige ich Schwäche werde ich verletzt oder nicht ernst genommen, also bringt mir das nichts.

,,Leider ist der Keller besetzt aber der Dachboden ist genauso mit Ratten ausgestattet", hämisch grinst sie und zerrt mich weiter bis sie mich auf den Dachboden stößt und hinter sich die Türe verschließt. Hier obene ist es um zehn Grad wärmer als im Keller und ich bin froh hier oben zu sein obwohl es hier oben kein Bett gibt und es genauso dunkel ist, aber hier ist es nur staubig, es gibt keine eisige Kälte, keine durchnässte Matratze oder feuchte Wände, es gibt keine Fesseln und keinen Schimmel.

Vor fünf Jahren habe ich in einem großen Haus mit Garten gelebt, meine Eltern haben mich geliebt und mein Baby Husky ebenso, ich hatte ein wunderschönes Kinderzimmer mit Himmelbett und überall Posters von Miley Cyrus und weiteren Musikern sowie Schauspielern in meinem Zimmer hängen.
Meine Mutter hat jeden Tag gekocht dazu zählt Frühstück, Mittagessen, Snacks und Abendessen.
Ich durfte Freunde mit nach Hause nehmen und meine Freundschaftlichen Kreise waren um einiges behutsamer als nun. Ich war so glücklich jeden Abend mit meiner Familie und dem Husky auf der Couch zu sitzen und irgendwelche Filme anzusehen, meiner Vater hat immer Witze über einen Schauspieler in den Filmen gemacht und Mama und ich haben uns tot gelacht darüber, fast jeden Tag habe ich im Garten gespielt, gelesen und oder mit meinen Eltern geredet oder gegessen.

Das Haus in dem wir lebten würde weiter verkauft, mein geliebter Husky wurde hergeschenkt und all das was ich hatte ist verloren gegangen, ich bin alleine. Der unglücksbringer der ganzen toten Familie.

Wütend bleibe ich wach und kann kein Auge zu machen bis die Türe geöffnet wird und ich mich für die Schule fertig machen soll, wie immer gehe ich morgens in der Schimmligen Dusche duschen und mache mich fertig, ich ziehe mir eine schwarze durchlöcherte Hose sowie ein dunkelgrünes Oberteil an, meine Mittellangen Haare Binde ich zu einem Pferdeschwanz und schon renne ich aus dem Bad, schnappe mir meinen roten Rucksack und atme den ranzigen Duft der Bewohner hier ein bis ich das Haus verlasse und zur Schule gehe.

Die letzten fünf Stunden lassen Mia und ich ausfallen, wir treffen uns mit Willy und Jonny im Park und reden, lachen, lassen sorgen vergessen. Erst gegen Abend als der Wind auffrischt und es dunkler wird stehen wir auf und wollen gehen jedoch hält Willy uns zurück,
,,Heute findet eine Party im verlassenen Haus Stadt", redet er ruhig und lächelt uns an, seine bleiche Haut, die roten Haare und die Sommersprossen lassen ihn jung und süß wirken jedoch ist er keines von beiden.
Das Mädchen mit den Neon grünen Haaren sieht mit funkelnden braunen Augen mich an und erwartet eine Antwort,
,,Meinet wegen."

Ms. Lorem würde mich so oder so im Keller einsperren, diese Frau hasst mich seit dem ich aus versehen mal eine Tür aus der Angel gerissen habe, was bei so einem alten Haus wirklich kein Wunder war.

Die Jungs gehen Bier und Vodka einkaufen während wir Joints drehen und vor uns auf den Fluss sehen,
,,Na alles fit im Waisenhaus ?", fragt sie lachend und sieht mich an,
,,Klar, Ms. Lorem ist wie immer die beste", gebe ich lachen zurück. Mia war auch für zwei Jahre dort aber sie wurde schnell Adoptiert sie ist halt nicht das Kind welche Familie völlig ausgelöscht wurde.
,,Ja ich vermisse diese Frau und den Keller", gibt sie lachend von sich aber erschaudert dann.
,,Ist der noch immer so wie früher?"
,,Jap, wenn nicht noch verfallener."
Sie nickt und dann setzt die Stille ein bis die Jungs wiederkommen und wir uns auf den Weg zu dem verlassenen Haus in Richtung des Stadtrands  machen.
ist wunderschön, auf den ersten Blick, den in jeder Stadt gibt es den Untergrund.

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