Erste Solomission

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Maies pov.

Ich rolle mich gähnend aus meinem Bett und tappe in die Küche. "Guten Morgen Kleine."  begrüßt mich Konan und lächelt mir über ihren Kaffee hinweg zu. Ich nicke ihr knapp zu, ohne zu kommentieren, dass ich mit dreizehn Jahren weder auf die ein oder andere Art und Weise klein sei. Dann schnappe mir einen Apfel aus der Obstschale auf dem Tisch.

"Pain möchte dich nachher sehen. Er meint, dass er einen Auftrag für dich habe." Ich nicke bemüht gelassen, auch wenn ich innerlich ziemlich aus dem Häuschen bin. Aufträge zu bekommen, heißt dass ich aus dem Hauptquartier raus kommen und dazu würde ich jede einzelne Gelegenheit nutzen, die sich mir bietet. Schließlich will ich etwas von der Welt sehen, auch wenn die mich nicht so unbedingt sehen will. Das Erbe einer Uchiha halt.

"Ich werde mal sehen was er will." murmle ich, als habe ich eine andere Wahl. Pain mag es nicht, wenn man ihn warten lässt, selbst wenn man nicht weiß, dass er einen erwartet. Da Konan in der Küche ist, mache ich mir nicht die Mühe anzuklopfen, sondern trete einfach ein. Pain sitzt hinter seinem Schreibtisch.

Er sieht auf, als ich eintrete und mustert mich aus seinen kalten Augen. "Ah, Maie. Du bist spät." stellt er fest, während ich mich mit einem leisen schnaufen auf einen der dunklen Holzstühle fallen lasse und den Blick des Anführers von Akazuki unverwandt ansehe. "Wir haben Informationen erhalten, dass bei den kommenden Chuninprüfungen zwei potentielle Bijuuträger sein sollen. Ich will, dass du sie beobachtest und dich mit diesem hier anfreundest." sagt er  gelassen und schiebt mir eine Akte über den Tisch. Meine Augenbraue schnellt misstrauisch in die Höhe. Ich mich mit einem von ihnen anfreunden? Egal, Hauptsache ich komme hier etwas raus. 

Ich öffne sie neugierig und ein schmaler rothaariger Junge starrt mich an. Ich nicke knapp. "Verstanden." sage ich. "Gut, du hast noch eine Woche Zeit dich vorzubereiten. Dann geht es für dich nach Konoha, du beobachtest nur und greifst nicht ein. Die ersten zwei Runden hältst du schön die Füße still. In der Pause zwischen der zweiten und dritten Runde hast du, dann Zeit dich um den Jungen zu kümmern. Sorg dafür, dass er dir vertraut, finde alles heraus was du kannst. Ich vertraue auf dich." sagt Pain Ich versuche mir mentale Notizen zu machen, was ich wann tun soll und ignoriere vollkommen, dass Pain meint, er vertraue auf mich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er andere Mittel und Wege fände. Ich stehe auf und verneige mich.

Doch sobald ich das Büro verlasse, breitet sich ein Grinsen auf meinen blassen Lippen aus. Nicht ganz, dass was ich mich so erhofft hatte, doch besser als nichts. "Yuppie, meine erste Solomission." rufe ich und mache einen Salto im Flur, was dank der hohen Decken auch ganz gut geht. Meine langen Haare wirbeln um mich herum. Ich lache fröhlich und eile davon, um meinem Bruder, die Neuigkeiten zu übermitteln.

Mein Bruder ist nicht ganz so begeistert wie ich, um nicht zu sagen, dass er außer sich vor Sorge ist. Er muss es nicht laut aussprechen, doch ich kann es an seinen Augen sehen, die nervös im Raum herum huschen. Seit wir aus Konoha weggegangen sind, ist das kein Thema, dass wir viel anschneiden, dass ich nun in unsere Heimat zurückkehre, scheint ihn zu beunruhigen. Doch er lässt zu, dass ich mich eine Woche später auf Ravens breiten Rücken schwinge.

"Hast du alles?" fragt er zum vierten Mal, als er mich auf die Stirn küsst. Eine Geste, die wohl ein Überbleibsel unserer vergangenen Kindertage ist. Wir sind keine Kinder mehr, doch diese Geste hat noch immer etwas beruhigendes.  Ich nicke und bejahe es auch zum vierten Mal. Ich weiß, dass es seine Art ist, sich um mich zu sorgen und dafür Sorge zu tragen, dass ich bestmöglich vorbereitet bin und deshalb beschwere ich mich nicht.

Ich schwinge mich auf den Vogel und schon heben wir ab, immer dem Himmel entgegen. Ich breite meine Arme aus und fühle wie die Luft an meinen Fingerspitzen entlang gleitet. Mein Bruder hat mir vor einigen Jahren erklärt, dass mein Sharingan seine Kräfte nicht aus Hass, sondern aus der Liebe bezieht und ich sehr stark bin, da ich viel Liebe in mir trage. Er meint, dass ich den Clan revolutionieren würde und eine neue Ära einberufen könnte. Ich lächle fröhlich und kuschle mich dichter ins Gefieder meines Raben, um etwas zu schlafen. So verbringt man nämliche Flüge auf meinem schweigsamen Freund am besten, in dem man sie einfach verschläft.

Am Abend landen wir vor den Toren von Konohagakure.

Morgen sollen die ersten Prüfungen stattfinden,was heißt, ich habe eine ganze Nacht Zeit für die Observation. "Mal sehen mit wem fangen wir an?" frage ich laut. "Ich wäre für den Jungen aus der Wüste, der ist doch schließlich unser Hauptziel." antwortet Raven, woraufhin ich fast von seinem Rücken gleite, da es nicht sehr häufig vorkommt, dass er sich dazu herablässt mit mir zu reden. Meistens sind unsere Gespräche endlose Monologe meinerseits oder ein beidseitiges schweigen. "Himmel, erschrick mich doch nicht immer so." "Bitte um Verzeihung Kleines, aber was hältst du von der Idee?" "Ja, deine Idee ist gut Raven, aber jetzt such uns erstmal einen Platz zum Landen und damit du dich verwandeln kannst. Deine Größe wäre nämlich ein bisschen auffällig, weißt du." gebe ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen zurück.

Der Rabe gibt ein Krächzen von sich und geht langsam kreisend im Wald vor Konoha runter.

Überarbeitung: April 2021

Die Uchiha Kunoichi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt