Das Ziel im Blick

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Ich beobachte die Prüflinge von meinem Platz auf einem nahe gelegenem Baum aus, die Arme hinter meinem Kopf verschränkt und die Haare im Nacken zusammen gebunden. "Hm, sehen ja nicht sehr viel versprechend aus." murmle ich vor mich hin, worauf Raven ein zustimmendes Krächzen von sich gibt und sich dann wieder seiner Federpflege zuwendet.

Während die ersten zwei Prüfungsrunden an auf einander folgenden Tagen stattfinden, wird die dritte Runde erst einige Monate später veranstaltet. Dieser Zeitraum ist wichtig für mich. Die nächsten Prüfungstage dienen lediglich zum Auskundschaften und Beobachten. Der Zeitraum zwischen den Prüfungen, da werde ich versuchen das Vertrauen der Sandbestie zu gewinnen, das wird spaßig. Bis jetzt habe ich ihn nur einmal von weitem Gesehen, da er durch seine roten Haare ein ziemliches Leuchtfeuer ist, doch das Verlangen mich ihm zu nähern hatte ich eigentlich nicht. Mag zwar manchmal anders scheinen, aber eigentlich hatte ich keine Sehnsucht nach einem schnellen und schmerzhaften Tod. Aus diesem Grund werde ich wohl auch überlegen müssen, wie ich mich um den Sand kümmere.

"Kannst du was erkennen?" krächzt Raven ungeduldig. "Ich hab zwar ein Sharingan, aber durch Wände kann ich nicht gucken. Wir müssen wohl abwarten. Ich hab mir aber schon einen Kandidaten zum ausquetschen ausgesucht." gebe ich nur gelangweilt zurück und gähne. "Ich mach jetzt ein Schläfchen, weck mich falls was sein sollte." Raven krächzt und ich schließe die Augen. Die Sonne scheint mir ins Gesicht und zu sehen ist gerade eh nichts.

Am Abend spaziere ich durch die Straße, auf der Suche nach meinem Zielobjekt. Mein Schleier streift sanft um mein Gesicht und verbirgt meine Augen, sowie meine gradlinigen Gesichtszüge, sorgfältig. Ich schleiche mich an den ausgesuchten Prüfling heran. Er hatte vor der Prüfung nicht unbedingt Sicherheit oder Willensstärke ausgestrahlt, weshalb ich mir sicher war, dass er ein leichtes Opfer für mich werden würde. "Hm, wie vermutet nicht sehr stark." Ich enthülle meine Augen kurz  und stelle sicher, dass er in einem Genjutsu landet. Ich stelle die richtige Fragen und er liefert die richtigen Antworten, weshalb ich ihn wieder aus dem Jutsu befreie.

Nachdem ich nun meine Informationen habe, will ich meinen Weg fortsetzen, doch Raven warnt mich mit einem leisen Krächzen. Wir werden beobachtet. Mein Blick wandert über die Dächer und bleibt an einer schmalen Gestalt hängen. Im Mondschein wirken seine Augen dunkel, während seine Haare in einem fahlen rot funkeln. "Der Abend wird ja immer besser." stelle ich laut fest und wende mich zum Gehen.

Langsam und bedacht, so dass er mir folgen kann, gehe ich durch die Straßen Konohas. Ich kann seinen Blutdurst spüren und auch noch etwas anderes. Ich spüre diese unendliche Sehnsucht nach Nähe und Liebe, die mein Herz fast zerspringen lässt, doch ich ermahne mich zur Ruhe. Ich muss einen Auftrag erfüllen. Ich trete durchs Stadttor und verschwinde im Wald vor Konoha. Er folgt mir nicht, vermutlich hat auch er Befehle. Ich seufze und lehne mich gegen einen Baum.

Was tue ich hier? Spionieren, aber wofür. Würde die Welt die Pain errichten will wirklich eine bessere sein. Bis sich mir kein anderer Weg zeigt, werde ich wohl oder übel daran glauben müssen.

Diese kleine Interaktion hat mich vollkommen durcheinander gebracht, als habe der Junge einen Punkt in mir berührt, etwas von dem ich noch nicht wusste, dass ich es fühlen kann. Er verunsichert mich und deshalb verdränge ich, was ich gefühlt habe und konzentriere mich auf den morgigen Tag.

Am nächsten Tag werden die Schüler in einem kleinen Waldstück einem Kampf auf Leben oder Niederlage ausgesetzt. Hätten wir solche Trainingsmethoden auch, wären sie garantiert schon längst als barbarisch verboten worden, aber so sind sie sehr ehrenvoll. Naja, aber es ist ja nicht meine Aufgabe ihre Prüfung zu beurteilen. Nein, ich soll beobachten und potentielle Gefahrenquellen entdecken und analysieren.

Und potentielle Gefahrenquellen für uns gibt es genug hier in Konoha, die neue Generation ist sehr stark.

"Da wären zum einen Shikamaru Nara, ein Faulpelz, aber würde er sein Potential ausschöpfen, wären seine Strategien unschlagbar oder Ino Yamanaka, würde sie sich weniger auf ihr Aussehen konzentrieren und mehr auf ihre Fähigkeiten, könnte ich sie jetzt nicht so entspannt beobachten. Couji Akamichi, wenn er seine Angst besiegt, könnte ihm in Stärke niemand nacheifern.

Neji Hyuga, sobald er eine Gefühlswelt hinter dem Hass entdeckt, werden seine unschlagbaren Techniken, vielleicht sogar noch besser. Tenten, eine Waffenspezialistin mit hohem Potential. Rock Lee, seine Taijutsus sind der Hammer, auch wenn seine Fähigkeiten sonst etwas eingeschränkt sind, fehlt es ihm nicht an Kampfgeist.

Naruto Uzumaki, in ihm schlummert nicht nur der Fuchsgeist, sondern auch viel Talent und Kampfgeist, wenn er sich darauf besinnt. Mein Bruder Sasuke Uchiha, außerordentlich begabt, doch ich kann seine dunkle Aura spüren, er wird für uns vermutlich ein geringeres Problem werden Neben dem Fakt, dass ich ihn vermutlich mit verbundenen Augen ausschalten könnte. Sakura Haruno, auch wenn dieses Mädchen bis jetzt noch keine besonderen Fähigkeiten aufweist, bin ich mir sich, dass sie großes Leisten wird, ich kann es spüren.

Auch die Senseis dieser Teams sind nicht zu unterschätzen Sensei Gai, wie sein Schüler Lee, ein überragender Taijutsu Anwender und äußerst willensstark, Sensei Kakashi, ein Kopierninja, der meinen höchsten Respekt besitzt und Sensei Asuma, auch er fähig und treu.

Aber nicht nur in Konoha gibt es fähige Leute, sondern auch in Suna, doch diese Stellen für uns keine große Gefahr dar, da wir sie gerne als Verbündete hätten, aber man sollte auch über seine Verbündeten so viel wie möglich wissen und das beeindruckteste Team aus Sunagakure, ist wohl das Kagegeschwistertrio. Der Puppenspieler Kankuro und die Kunoichi Temari haben beide herausragende Fähigkeiten, doch der am gefährlichsten hier, im ganzen Feld, ist das Sandmonster. Gaara."

Ich verstaue meinen Bericht in meiner Tasche. "Komm es ist Zeit zu gehen Raven. Wir haben noch einen langen Rückweg vor uns und nachdem wir Pain Bericht erstattet haben, müssen wir uns eine Strategie überlegen, wie wir an Gaara herankommen." "Was willst du Pain sagen?" "Es gab keine potentiellen Bedrohungen, außer die durch den Sanddämon." antworte ich ihm, womit mein Bericht kaum der ganzen Wahrheit entspricht. Doch ich bin viel zu interessiert, an all ihren Entwicklungen, dass ich Pain unbedingt auf falsche Bedrohungen hinweisen will, die ja noch nicht mal greifbar wären.

Überarbeitung: April 2021

Die Uchiha Kunoichi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt