{Yoongi POV}
Jimin stand vor mir, die Finger an meinem Kinn und ein drittes Mal seit ich ihn kannte, hatte ich das durchdringende Bedürfnis ihn zu küssen. Und man hatte mir mal gesagt, dass alle guten Dinge drei waren. Doch ich hatte Angst. Angst vor diesem doch irgendwie nicht ganz so fremden jungen Mann. Angst vor mir. Aber vor allem Angst davor, wie es danach sein würde. Würde er mich hassen, weil er nicht das Gleiche fühlte? Aber was fühlte ich überhaupt? Ich wusste es nicht, aber ich wusste, dass, wenn ich noch länger warten würde, die Situation unangenehm werden würde. Meine Fresse, ich saß in Jimins Klamotten hier und überlegte ernsthaft, ob ich ihn küssen sollte. Beziehungsweise machte ich mir einen Kopf darum, warum ich es nicht tun sollte.
„Was denkst du gerade?", fragte Jimin, der mir immer noch in die Augen schaute, dabei aber mittlerweile die Finger unter meinem Kinn weggenommen hatte. Ich hatte meinen Blick aber immer noch in seinen gehakt; ich konnte einfach nicht loslassen.
„Vielleicht das Gleiche wie du?", stellte ich die für mich einziglogische Gegenfrage in diesem Moment.
„Meinst du, dass wir es herausfinden sollten?"
„Ich habe Angst, Jimin"
„Ich weiß, Hyung. Ich weiß"
„Aber ich verstehe nicht, wie du so unglaublich stark sein kannst, um das hier alles durchzustehen. Ich meine, ist es nicht viel zu gefährlich, was ich dir antue? Dich aus deinem Job reißen? Dich von deinem Zuhause entfernen? Warum, Jimin, und sei ehrlich, machst du das hier und warum munterst du mich immer wieder auf, obwohl du dich eigentlich doch nicht auskennst?"Ich hatte geahnt, dass ich keine wörtliche Antwort bekommen würde, war dann doch unglaublich überwältigt, als Jimin und ich uns instinktiv zueinander lehnten und sich auf einmal unsere Lippen berührten.
Hattet ihr schon euren ersten Kuss? Ich meine, nicht nur den ersten Kuss, der noch so mit Getuschel und hihihi seitens der Mädchen und einen auf Cool-machen bei den Jungs zusammen hängt, sondern vielleicht auch den ersten Kuss, der euch sagt, dass ihr euren Seelenverwandten, eure bessere Hälfte gefunden habt? Erinnert ihr euch an das Gefühl dieses Kusses? Ich tue es, jeden Tag.
Jimin sank auf meinen Schoß und wir hielten unsere Gesichter geschützt in den Händen des jeweils anderen. Wir verloren uns vollkommen in diesem Kuss und mich durchfluteten Hitzewellen, als Jimins Zunge an meiner Lippe um Einlass bat. Auch Jimins Haut war heiß, wie er so auf meinem Schoß saß und mich mit seinem Gewicht an die Wand hinter dem durchgesessenen Sessel drückte. Ich liebte es. Liebte ich ihn?
Leider konnten wir das Atmen nicht einfach gegen die Küsse eintauschen und so trennten sich unsere Lippen wehleidig voneinander. Jimin legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und wir versuchten beide mit rasendem Herzen wieder zu Atem zu kommen. Ich schlang meine Arme um den Jüngeren und drückte ihn näher an mich.***
„Jimin, du musst aufstehen", weckte ich den orangehaarigen Jungen, der einmal über das komplette Bett wie ein Seestern ausgebreitet schlief. Ich hingegen stand schon im Anzug und komplett ausgehfertig - also vollkommen Fehl am Platz - in dem Hotelraum. Er bewegte sich keinen Zentimeter, und das, obwohl ich ihn nicht das erste Mal angesprochen hatte. Heute war Samstag und damit der Tag, an dem ich meinem Bruder nach sehr langer Zeit wieder unter die Augen treten würde. Oder umgekehrt. Ach, keine Ahnung. Und waren es schon zehn Jahre, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte? Locker. Ich hatte gerade keine Lust zum Rechnen. Lieber beschäftigte ich mich mit dem schlafenden Seestern. Vorsichtig rüttelte ich an seiner Schulter.
„Jimin. Aufwachen. Wir haben heute eine Mission"
„Lass mich in Ruhe, Eomma", murmelte Jimin in sein Kissen, ohne auch nur ein Auge aufzutun. Ich musste mir mein Lachen doch der verkneifen.
Vorsichtig küsste ich seinen Hals und fragte mit leiser Stimme: „Macht deine Eomma so etwas?"
Jimin schlug, auf einmal hellwach, beide Augen auf und schüttelte entrüstet den Kopf.
„Das darf sie gar nicht", stellte er klar und strich sich über die Stelle, an der meine Lippen seine empfindliche Haut berührt hatten. Ich hatte das die letzte Nacht über auch öfter gemacht; meine Lippen berührt. In meinem Bett, in meinem Hotelzimmer. Man brauchte uns nichts unterstellen.
„Wir müssen los", erklärte ich dann mit einem Blick auf die Uhr. Es war mittlerweile nach zehn Uhr und wir brauchten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nochmal eine Stunde bis zum Haus meines Bruders. „Machst du dich fertig? Ich bestelle Frühstück - auf mein Zimmer"
Jimin nickte und wischte sich den Schlaf aus den Augen.***
Wir stiegen aus der Straßenbahn und ich schaltete die Kartenfunktion meines Handys ein, welches uns zu Yoon Hans Haus führen sollte. Als wir vor der Tür standen, holte ich tief Luft und drehte mich zu Jimin um, der hinter mir in der Auffahrt stand.
„Ich kann das nicht", brachte ich hervor.
„Natürlich kannst du das. Wir sind schließlich nicht hierher gekommen, um dann einen auf Schlappschwanz zu machen und so kurz davor wieder herumzudrehen. Du musst die Geschichte mit Yoon Han endlich abhaken können", munterte mich der Kleinere auf und klopfte mir vorsichtig auf die Schulter, bevor er mich sanft zurück so drehte, sodass ich die Tür anschaute.
Ich steckte meinen Finger nach der Klingel aus, doch zögerte, drehte mich wieder um, doch bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte, um zu wiederholen, dass ich das nicht konnte, hatte Jimin mit eigener Hand auf die Klingel gedrückt. Erschrocken schaute ich ihn an und strich mir dann aus Reflex den Anzug glatt. Warum hatte ich heute morgen einen angezogen? Ach so. Ich hatte meine normale Kleidung ja in dem Koffer, der auf der kurzen Distanz doch tatsächlich verloren gegangen war. Er sollte aber in den nächsten Tagen endlich wieder da sein.
Als ich von meinem Anzug aufsah, öffnete sich gerade die weiße Eingangstür und ein Mann, den ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, blickte uns verwirrt entgegen.
„Entschuldigung?", fragte er verwirrt.
Ich bekam kein Wort heraus, meine Lunge und mein Mund waren beide ausgetrocknet und Luftleer.
„Entschuldigen Sie das Stören um diese Uhrzeit", bekam ich dann doch heraus und verbeugte mich tief. Was für eine Blamage.
„Ich wollte eigentlich nur meinen Bruder, Min Yoon Han, besuchen kommen...", wagte ich mich dann nach vorn.
Der Mann im Türrahmen schien zu überlegen. Dann schüttelte er leicht den Kopf und rief über seine Schulter: „Namjoon-ah, Schatz, kennst du einen Min Yoon Han?!"
Eben benannter Namjoon erschien nun ebenfalls in der Tür und musterte uns neugierig.
„Wer ist das, Seokjinnie?", fragte der Riese, denn meine Güte, war dieser Namjoon groß.
Angesprochener zuckte nur kurz mit den Schultern.
„Der im Anzug ist angeblich der Bruder von einem Min Yoon Han"
„Ah, der Vormieter", nickte Namjoon wissend.
„Der Vormieter?!", platzte es da Jimin hinter mir heraus. Sofort entschuldigte er sich für seinen Ton.
„Ye, der Vormieter. Komischer Kauz, hat total für seinen Vorgarten und sein Haus hier gelebt, aber dann wollte seine Frau mal wieder etwas anderes sehen. Wenn Sie mich fragen; die sah mir nicht nach jemanden aus, die lange sesshaft sein konnte, trotz des kleinen Kindes. Der Kleine war ja höchstens drei... Aber was meinten Sie? Min-ssi sei Ihr Bruder?"
Ich nickte nur, perplex von dieser Flut an Informationen über meinen Bruder. Er liebte seinen Garten? Er hatte ein Kind? Um Himmels Willen war viel passiert...
„Ja, ist er. Wir haben nur nicht das beste Verhältnis... Ich wollte ihn nach dreizehn Jahren endlich einmal wieder sehen..."
„Oh okay, ich verstehe. Ich bin Namjoon und das ist mein Mann Seokjin, kommt doch rein. Bei einer Tasse Tee lässt es sich viel besser reden"
Kaum saßen wir in der gemütlichen Küche der Kims, wie die beiden sich vorgestellt hatten, begann Seokjin herumzuwirbeln und Wasser aufzusetzen, während Namjoon uns Plätze an dem Esstisch anbot, der eher einer langen Tafel glich.
„Die Familie Min ist vor knapp zwei Wochen verreist und haben in ihrer Abwesenheit vermieten sie das Haus hier zu einem unglaublich guten Preis - Osaka ist nunmal nicht wirklich günstig. Jin und ich sind beide erst vor kurzem zusammen nach Japan gekommen, weil ich hier ein gutes Jobangebot bekommen habe"
„Wohin sind sie denn verreist?", fragte Jimin neugierig und bedankte sich bei Jin für den Tee. Ich neigte meinen Kopf auch.
„Südkorea, dachte ich", meldete sich Seokjin zu Wort und sein Mann nickte zustimmend.
„Min-ssi wollte mit seiner Familie in Kontakt treten. Deswegen wundert mich Ihre Anwesenheit..."———
안녕
ich hab ferien und sehe morgen atc wieder i'm screaming. also; this is the chap you've wanted for i guess haha
ich hoffe, ich hab die szene ganz gut hinbekommen :3wie steht ihr eigentlich zu smut? lest ihr sowas gerne oder scrollt ihr dadrüber?
~nel
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we're young & free | yoonmin
Fanfiction,,we are young, wild & free." So hieß es zumindestens in dem einen Songtext. In welcher Jimins Leben sich durch einen Werbespot und ein Familiendrama grundlegend verändert. -- boyxboy don't like it? don't read it! started: 01.06.2018 finished: 01...