chap 60

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{Yoongi POV}

Nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten, musste ich lachen.
„Solange haben wir uns doch gar nicht nicht gesehen" Jimin musste auch lächeln. „Ich vermisse dich aber, egal, wie lange wir uns nicht gesehen haben"
„Naww, mein Süßer", ich stupste mit meiner Nase gegen seine und er küsste mich nochmals. „Wieso bist du hier? Und wieso sehe ich dich heute das erste Mal mit einer Brille?", fragte er dann und griff nach meiner Hand, während wir zur Cafeteria der Tanzschule schlenderten. Ich kannte mich hier noch aus, nachdem ich einen Monat lang hier täglich ein und aus gegangen war.
„Ich musste dich einfach sehen, die Luft im Hause Min ist derzeit etwas dick und definitiv zu Testosteron-lastig. Und entweder hast du nie aufgepasst oder ich hatte sie tatsächlich nicht mit auf der Reise; aber eigentlich trage ich gerne und oft meine Brille", erklärte ich.
„Dicke Luft? Ist noch etwas passiert oder habt ihr nochmal gestritten oder so? Und ich wusste nicht einmal, dass du eine Brille brauchst!", er schmollte und ich musste grinsen. Dann dachte ich an all unsere geschäftlichen Treffen und überlegte, ob ich vor ihm wirklich noch nie eine Brille getragen hatte.
„Yoon Han war der Meinung, mir seine Version von Normal aufzwingen zu wollen. Hat nur leider nicht geklappt und jetzt ist er etwas klüger als vorher - wenn er es nicht wieder vedrängt" Jimin weitete erst seine Augen, musste dann aber wegen meines Tons grinsen. „Hast du ihm erzählt, dass der G-Punkt des Mannes im Arsch ist?", fragte er und ich fragte mich, ob wir uns eine Gehirnzelle teilten, dass er tatsächlich auch als erstes darauf gekommen war. Ich nickte als einfach nur und Jimin prustete los.
„Seinen Blick hätte ich gerne gesehen", lachte er und ich konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. So scheiße es eigentlich war, dass mein Bruder mich nicht so anerkannte wie ich war, Jimin lachen zu sehen, machte mich glücklich. Ich hielt meinem Freund die Tür zur Cafeteria auf.
„Musst du nicht gleich wieder in deine Klasse?", fragte ich, um die grauen Wolken, die meine Gedanken bildeten, zu verdrängen. Er zuckte mit den Schultern, tippte dann kurz auf seinem Handy rum und schüttelte dann den Kopf. „Dahyun schafft das allein - und sie hatte sowieso noch was gut bei mir, weil ich ihr mal eine komplette Choreographie spendiert habe, als sie eine kreative Blockade hatte" Ich nickte und tat so, als ob ich das gut nachvollziehen könne. Was ich nicht konnte, da ich prinzipiell nicht wirklich kreativ war.
Wir kauften uns beide einen Salat mit Croutons und setzten uns dann einen Ecktisch am Fenster.

***

Jimin hatte dann doch eine Klasse übernehmen müssen, weil ein anderer Kollege ausgefallen war. Wir hatten uns verabschiedet und waren beide in unsere Richtungen gegangen. Ich setzte mich wieder in mein Auto und fuhr in die kleine Boutique in einer Nebenstraße einer Einkaufsmeile. Beziehungsweise fuhr ich in ein Parkhaus in der Nähe und lief den Rest des Weges. Das Glöckchen über der Tür klingelte, als ich eintrat und mich umsah. An der Kasse stand ein junges Mädchen, dessen Namensschild sie als Kim Doyoung bezeichnete. Ich lächelte ihr zu und schaute mich ein wenig um. Das hatte ich lange nicht mehr getan, weil ich Hoseok sonst eigentlich immer nur schnell abgeholt hatte oder im Hinterzimmer gesessen und Kaffee getrunken hatte. Ich sah einen blassroten Wollschal und musste sofort an Jimin denken. Es war Herbst, er konnte ihn sicherlich gebrauchen. Ich griff danach und ging damit zur Kasse.
„Hi", sagte ich zu Doyoung.
„Guten Tag", antwortete sie und neigte ihren Kopf respektvoll, während sie den Schal entgegennahm und über den Scanner zog.
„Du bist neu hier", stellte ich fest, denn eigentlich kannte ich alle Mitarbeiter in diesem Laden. Es gab nur drei. Hoseok, Jungkook und Taehyung. Die beiden, die Hoseok schmunzelt immer nur Taekook nannte, da sie immer, zu jeder Tages- und Nachtzeit zusammenklebten, arbeiten beide nur Teilzeit un verdienten sich auch eigentlich nur etwas zu ihrem Studium dazu. Hobi gehörte der Laden nicht, aber der eigentliche Besitzer managte die Boutique von zuhause aus, da er sich bei einem Unfall so verletzt hatte, dass er im Rollstuhl saß. Hoseok scherzte immer, er würde das immer nur vorschieben, um nicht mit Menschen reden zu müssen, aber ihm war es nur Recht, denn sein Chef war perfektionistisch. Immer, wenn er doch mal da war, wäre die Arbeit anstrengend.
„Ja, Großvater meinte, es wäre gut für mich, praktische Erfahrung zu sammeln und zu lernen, nicht mehr so viel herumzuplappern. Oh, ich tue es schon wieder. Entschuldigen Sie bitte"
„Ach, mach dir keinen Kopf. Ich höre Menschen gerne zu. Und ich bin Yoongi", erklärte ich und Doyoung ließ vor Schreck fast den Schal fallen, den sie gerade zusammengefaltet hatte.
„Aber...", begann sie, doch ich winkte ab. „Jedes Du ist mir lieber als ein gestelztes Sie. Außerdem bin ich noch nicht so alt, als dass das wirklich nötig wäre. Aber Doyoung, sag mal, wo ist Hoseok?" Sie schien sich immer noch nicht sicher zu sein, ob ich sie nicht auf den Arm nahm, antwortete aber: „Hoseok-ssi hat erst in einer halben Stunde Schicht und bis dahin bin ich hier alleine. Woher kennen... Woher kennst du Hoseok-ssi?"
„Hobi ist mein bester Freund, weißt du? Deswegen wusste ich auch, dass du hier neu bist" Sie nickte und nahm das Geld, welches ich ihr hinhielt, entgegen.
„Hallo Doyoung, wie läuft's Leben?", erklang da die Stimme meines besten Freundes im gleichen Moment, in dem das Glöckchen über der Tür läutete.
„Wenn man vom Teufel spricht", lachte ich und umarmte Hoseok fest.
„Lange nicht gesehen, Mann", grinste dieser und wackelte mit den Augenbrauen. „Hast du so ein Verlangen nach mir, dass du es keinen Tag ohne mich aushälst?", fragte er und hielt sich dramatisch die Hand an die Stirn. Amüsiert verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Natürlich nicht, Schwachkopf. Außerdem habe ich noch einen Hintern zu versohlen." „Ah ja, richtig", Hoseok nickte und zog seine Jacke aus. Erstaunt sah er zu, wie ich eine kleine Papiertüte von Doyoung entgegennahm und mich lächelnd bedankte. Das Mädchen hätte heute sicherlich viel ihren Freundinnen zu erzählen. „Seit wann kaufst du denn hier ein?" Ich zuckte mit den Schultern. „Der Schal ist wie gemacht für Jimin"
„Daher weht also der Wind", Hoseoks Lippen lächelten, doch seine Augen spiegelten Verletzung und Trauer wider. „Doyoung, du darfst für heute aufhören, ich bin ja jetzt da"
„Aber...", begann die Arme wieder, doch auch Hoseok ließ sie nicht ausreden. „Ich sage es deinem Großvater auch nicht. Ich weiß doch, dass du sonst heute zu spät zum Schlittschuhlaufen kommst" Doyoung verbeugte sich tief und sammelte in Rekordzeit ihre Habseligkeiten ein.
„Bis morgen, Hoseok und Yoongi-ssi!", rief sie noch, dann war sie weg.
„Er ist mir fremdgegangen. Eigentlich ist es viel zu basic oder?", verbissen lachte mein bester Freund, während ich noch verarbeitete, was er gerade gesagt hatte.
„Er ist dir fremdgegangen? Ich dachte, er hat Schluss gemacht?"
„Ach, beides. Nachdem er Schluss gemacht hat, eröffnete er mir, dass er sich schon seit drei Wochen mit einem anderen trifft - Hanbin heißt der Dreckskerl. Soonyoung hat mir sogar ein Bild von den beiden gezeigt, als wären wir immer nur gut befreundet gewesen und als ob ich mich jetzt darüber freuen sollte, dass er frisch verliebt ist. Am liebsten hätte ich diesem Hanbin-Deppen gesucht und gesagt, was für ein hinterfotziges Arschloch sein neuer Freund ist", kochte Hoseok, auch, wenn seine Haltung nichts verriet, sondern einzig seine Stimme bebte und seine Augen vor Trauer und Wut glänzten.
„Ich..."
„Sag nichts, ich komm schon klar"
„Mein armer kleiner Schwachkopf", flüsterte ich und umarmte Hoseok ganz fest.
„Ich bin größer als du", scherzte er, doch dann begann er, herzzerreißend zu schluchzen.

***

love <3

jimin, tu mir den gefallen und tritt
soonyoung das nächste mal, wenn du
ihn siehst, ordentlich in den arsch.

lass ihn feuern oder so

so ein hinterhältiges stück scheiße
ist mir auch noch nie untergekommen

———
annyeong~
ich hab jetzt gleich noch tanzstunde und dann firmkurs ich freu mich lol
geben eure lehrer euch zur zeit auch so viele arbeiten auf? i'm drowning in'em

~nel

we're young & free | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt