chap 41

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{Jimin POV}

Yoongi stoppte in seiner Bewegung und schnaubte einmal, ehe er ein ,,Das kann doch nicht wahr sein!" vor sich her murmelte. Alarmiert stand ich auf und ging ums Bett herum, um zu meinen Hyung zu gelangen.
,,Was ist los?" Anstatt einer Antwort, bekam ich einen fast schon genervten Blick und stumm hielt er mir sein Smartphone vor die Nase und ich begann die Nachricht zu lesen. Auch, wenn Yoongi diese Person nur als pisser eingespeichert hatte, konnte ich mir die dazugehörige Person vorstellen. Ich wusste nicht ganz, was ich mit diesem Text anfangen sollte und wie ich darauf zu reagieren hatte, aber zum Glück bemerkte der Ältere dies auch, und fing wieder an zu sprechen: ,,Weißt du, was ich nicht verstehe? Warum meldet er sich erst jetzt? Er hat sich Jahre nicht um mich gekümmert, ich bin ehrlich gesagt sogar überrascht, dass er überhaupt meine Nummer hat. Und dieser provokante Smiley dahinter. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Wa-", weiter kam er nicht, da ich meine Lippen plötzlich und ziemlich abrupt auf seine presste. Yoongi war gerade dabei gewesen sich in Rage zu reden und wahrscheinlich sogar in das Loch namens Verzweiflung zu fallen, weswegen ich keinen anderen Ausweg sah, als ihn in seiner kleinen Rede zu unterbrechen. Natürlich hätte ich es auch mit ein paar Worten hinbekommen, aber wie sagt man so schön? Taten sagen mehr als tausend Worte.

Verwundert guckte er mich an, als wir den Kuss gelöst hatten und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Trotzdem wurde ich wieder ernst und sah auf ihn herab. ,,Hör zu Yoongi, ich weiß nicht, was Yoon Han damit bezwecken möchte. Und ich kann dir auch keine Antworten auf deine weiteren Fragen geben. Aber ich möchte dich an deine Worte erinnern: 'was soll schon passieren?' Und vielleicht meinte er es auch gar nicht so provozierend, wie du gerade denkst. Vielleicht möchte er dir deine Freiheit ja auch zurückgeben! Immer positiv denken" Ich stupste mit meinem Zeigefinger gegen seine Nasenspitze um meinen letzten Satz noch mehr Ausdruck zu verleihen und der Dunkelblauhaarige verdrehte nur lächelnd seine Augen. ,,Wie machst du das?", fragte er nach einiger Zeit nach.
,,Was?"
,,Du hast immer die richtigen oder teilrichtigen Worte parat; wie machst du das?" Yoongi nahm meine Hände in seine und sofort bemerkte ich die altbekannte Kälte, die von seinen Händen ausging, jedoch wurde sie schnell dem Kribbeln, welches ich verspürte, vertrieben. Peinlich berüht zuckte ich mit den Schultern und war kurz unfähig ihm ins Gesicht zu gucken - ich war es definitiv noch nicht gewohnt solche Dinge aus Yoongis Mund zu hören.

***

,,Komm schon! Ich will endlich dein Gepäck abholen, schließlich können wir beide nicht ständig in meinen Klamotten rumlaufen.", drängelte ich meinen Hyung, der noch vor dem kleinen Spiegel des Hotelzimmers stand. Nachdem wir uns nämlich fertig gemacht hatten - und noch andere Dinge getan hatten -, hatte die Behörde, welche für das verschwundene Gepäck zuständig war, Yoongi kontaktiert und meinte, dass wir nun sein Koffer abholen könnten. Auch, wenn Yoongi nicht gerade schlecht in meinen Klamotten aussah, hätte es so definitiv nicht weiter gehen können; ich hatte kaum noch unbenutzte Wäsche und vielleicht war ich auch etwas zu geizig, aber ich sah es noch nicht ein, etwas für einen Waschsalon auszugeben.
,,Jaja", hörte ich nur und schmunzelte.
,,Weißt du, was jaja heißt?", antwortete ich frech und Yoongi lief in Richtung Tür, wo ich auch stand.
,,Ja, weiß ich" Damit öffnete er die Tür und bugsierte mich mit ihm in den schmalen Gang. Ich antwortete nichts mehr, er hatte mich sprichwörtlich sprachlos werden lassen und somit trottete ich hinter ihm her, bis wir in eins der vielen Taxen stiegen und zum besagten Flughafen fuhren.

***

Zurück im Hotelzimmer, schlug ich vor, dass ich doch schon einmal auschecken konnte, schließlich wussten wir beide, dass ich diese Nacht auch noch bei Yoongi verbringen würde. Zum Glück würde dies keine Herausforderung darstellen. Aber selbstverständlich konnte mein Hyung es nicht lassen und fragte extra noch einmal nach, wer es mir denn erlaubt hatte, nochmal in seinem Bett zu schlafen.
,,Du bist doch derjenige, der auf seinen guten Morgen- und auf seinen guten Abend-Kuss besteht", neckte ich ihn etwas und tatsächlich bekam ich darauf keine Antwort mehr. Anscheinend hatte ich endlich einen Schwachpunkt von ihm gefunden.
,,Grins nicht so blöd", ermahnte er mich und mein Grinsen ging ihn ein leises Lachen über.
,,Ich kann doch auch nichts dafür, wenn deine Lippen süchtig machen" Die Art, wie trocken er diesen Satz ausgesprochen hatte, ließ mich wieder verstummen. Warum musste er solche Sachen immer dann sagen, wenn ich gerade dabei war, die Oberhand zu gewinnen? Nicht, dass ich mich unter ihm einstufte, es war nur die letzte Zeit öfters so gewesen, dass es den Anschein hatte, dass er mich mehr im Griff hatte, als ich ihn.
,,Ich glaube, ich sollte dann mal in mein Zimmer gehen", räusperte ich mich und machte mich schon auf den Weg.
,,Warte! Ich komme mit"

,,Möchtest du mich jetzt wirklich die ganze Zeit über anstarren?", fragte ich, als ich ein weiteres Shirt von mir zusammenfaltete, an Yoongi gewandt.
,,Warum nicht? Immerhin habe ich somit die Aussicht auf etwas Schönes", antwortete er nur und bewegte sich noch einmal auf dem kleinen Sessel, um eine bequeme Position zu finden. Das tat er schon die ganze Zeit; ein Bein hoch, beide Beine doch wieder runter, eher nach rechts geneigt sitzen, und immer so weiter. Die aufkommende Röte auf meinen Wangen, versuchte ich zu ignorieren und beschloss das Spiel mitzuspielen. ,,Du bist auch hübsch, trotzdem starre ich dich nicht die ganze Zeit an. Und könntest du bitte aufhören den armen Sessel halb zu vergewaltigen?"
,,Neidisch?" Yoongi erwiderte meinen Blick und wackelte zusätzlich mit den Augenbrauen, weswegen ich laut auflachen musste.
,,Natürlich, wie könnte ich denn nicht?", lachte ich immer noch und fing, nachdem wir uns einigermaßen unter Kontrolle hatten, wieder mit dem zusammenpacken an.

***

Wir saßen wieder in Yoongis Hotelzimmer, da es mittlerweile schon relativ spät geworden war und wir sowieso keine Lust hatten, noch einmal raus zu gehen. Gegessen hatten wir schon und somit lagen wir gerade auf seinem Bett und guckten irgendeine Show im Fernsehen. Wirklich auf die Sendung achten, tat ich nicht. Ich machte mir mehr Gedanken darüber, was wohl passieren würde, wenn ich wieder zurück in Seoul war. Würde das zwischen mir und Yoongi - da war definitiv etwas - weiter so gehen oder wie würden wir uns verhalten? Ehrlich gesagt wollte ich nicht, dass das hier endete.
,,Worüber denkst du nach?", durchbrach der Blauhaarige die Stille zwischen uns. Ihm schien nicht entgangen zu sein, wie wenig ich mich doch auf das Geschehen im Fernseher konzentrierte.
,,Nichts, nichts", versuchte ich ihn abzuwimmeln, denn, auch wenn es komisch klang, wollte ich nicht zugeben, wie traurig mich das machte. Und ich hatte ja auch keinen blassen Schimmer darüber, ob es Yoongi genauso ging oder er sich darüber noch keine Gedanken machen wollte. Vielleicht freute er sich schon darauf? Würde ich das jetzt erzählen, würde nur eine traurige Stimmung hereinbrechen und darauf konnte ich verzichten.
Mein Hyung beäugte mich nur kritisch und wollte gerade zum Reden ansetzen, da fiel ich ihm schon wieder ins Wort: ,,Könnte ich deine Dusche benutzen?"
Er nickte nur perplex und ich bemerkte seinen Blick auf mir, als ich zum Bad spazierte. Ja, die Frage war eine Art Ausrede, denn ich wusste, er hätte mich doch noch dazu bekommen, meine Gedanken mit ihm zu teilen. Außerdem wollte ich wirklich noch einmal kurz vor der Abreise duschen und somit hatte ich auch noch eine Gelegenheit meinen Kopf freizubekommen.

Immer positiv denken stellte sich schwerer heraus, als gedacht.

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ich bin müde, hi
oh und ich bin stolz auf bts, hi
ich hoffe, ihr hattet einen schönen tag hehe
-mary

we're young & free | yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt