Der schwarze Tempel

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Als langjähriger FF Leser ist man mehr als gewohnt, dass die Autoren ihren Followern einen Namen verpassen....Als "Wölfin" dachte ich, es liegt am nächsten, euch als mein Rudel, meine Wölfchen zu bezeichnen. Was haltet ihr davon?

Weiter geht's mit Illidan und Meira....

"Der Herr des schwarzen Tempels ließ von der Zukünftigen Jägerin vor ihm ab. Er hatte gerade den Zauber gewirkt, der die Dämonenenergie an die Seele des Blutelfen Mädchens band. Der Rest lag nun an ihr. War sie stark genug, würde sie die kommenden Nächte ihrer eigenen Folter überstehen. War sie es nicht würden ihre neuen Gleichgesinnten kurzen Prozess mit ihr machen.

Selten erfuhr er, ob die Anwärter es schafften oder nicht. Entweder veränderte die Prozedur sie physisch so, dass er sie auch später kaum erkannte, oder sie tauchten einfach nicht mehr auf.

Seine Vetrauten schleppten den bewusstlosen Körper davon und er sah ihnen grimmig hinterher. Er war es gewohnt, Opfer zu bringen. Ob es Teile von ihm selbst waren oder die die ihm vetrauten und folgten. Er ließ es nicht mehr an sich heran. Den Schmerz den es auslöste, andere zu enttäuschen, der Hass der ihm entgegen schlug. Es war sein Weg, der einzig mögliche.

Trotzdem dachte er manchmal wie schön es sein würde, wenn die Welt da draußen irgendwann erkennen würde, dass sie im Unrecht waren. Aber er wusste der Tag würde nicht kommen. Märtyrer starben ungeliebt. Er glaubte, dass er das gar nicht brauchte. Wäre er in der Lage diesen Weg zu gehen, wenn er wüsste, dass sich jemand um ihn sorgte? Er war unerreichbar für solche Gedanken und Wünsche, sagte er sich.

Er stützte den Kopf auf die Hand, kniff sich mit zwei Fingern in die Nasenwurzel und seufzte. Wo war seine ausgesannte Truppe, die den seltsamen Vorfall von vor einigen Stunden Untersuchen sollten? Es hatte gewirkt, als wäre ein großer Kolloss vom Hummel gestürzt, aber irgendwas daran hatte ihn gestört.

Die Flügeltür zum großen Saal, in dem er saß, öffnete sich und endlich betraten Sonnenzorn und seine Truppe den Raum. Illidan hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf: "Was konntet ihr finden ?" Sonnenzorn kam in großen Schritten auf ihn zu, auf den Armen einen nackten Körper. "Nichts außer einem Menschen!", antwortete sein oberster Offizier. Er legte den Körper vor dem steinernen Sessel ab, der Illidan als Thron diente. Der Halbdämon erhob sich und stieg die wenigen Stufen hinab um sich dann neben den leblosen Körper zu hocken.

Seine normale Sicht hatte er vor Jahren freiwillig aufgegeben, aber seine einzigartige Dämonensicht offenbarte ihm ein Schauspiel an Farben. Seine Jäger konnten nur Energie sehen, er hingegen sah die Arten der Energie. Auch wenn ihr Körper kaum noch etwas davon hatte, pulsierte ihre Energie in unglaublichen Farben. Es war als hätte man alle Arten an Energie zusammen gemischt, selbst weißgoldende Licht-Kraft und die dunkle grünliche Dämonenenergie flossen durch ihren Körper, auch wenn es nicht möglich sein sollte, dass beide Energien friedlich zusammen existieren. Trotzdem starb das Mädchen vor seinen Füßen.

"Wer schickt denn ein Kind in unsere Lande?" , fragte eine der Jägerinnen, als wüsste Illidan mehr als sie. "Sie ist kein Kind!", antwortete dieser mit einem wissenden Blick auf ihren nackten Körper. Keiner der Anwesenden widersprach, auch wenn sie sich alle fragten, ob sie eventuell eine Mischung aus Mensch und Zwerg war, so klein wie ihr Körper war.

Er musste entscheiden, was mit ihr geschah, denn der Energieverlust wurde langsam kritisch. Er musste entscheiden ob sie leben durfte oder starb. Er hatte noch nie versucht einen Menschen zu wandeln und er wusste nicht ob sie stark genug sein würde, der Prozedur stand zu halten, aber da die Teufelsenergie bereits Teil ihres Körpers war, entschied er sich sie zu retten. Er war zu neugierig, welchen Anteil sie an seiner Geschichte hatte. Vielleicht war sie eine brauchbare Waffe?

Er zog seine Zähne über den Handballen der linken Hand während er mit der anderen nach ihrem kindlich kleinen Kopf griff. Er zwängte ihren Kiefer auseinander und ließ sein fellverseuchtes Blut in ihren Mund Tropfen. Dabei bließ er ihr geschickt eine Strähne ihres kupferroten Haares aus dem Gesicht. Der Energie fluss in ihrem Körper stärkte sich und er ließ sie zurück auf den Boden sinken.

"Sucht ihr ein Einzelgemach in meiner Nähe und stellt ein paar Jäger ab um sie zu bewachen. Ich will wissen,sobald sie aufwacht!" Damit drehte er sich um und Schritt zum Fenster, aus dem er mit einem Schwung seiner Flügel stürzte und dann im dunklen Himmel verschwand.

Kayn nahm ihren Körper wortlos wieder auf und verließ den Raum auf der Suche nach einem Ort an dem sie gesund werden konnte."

Stranded in Azeroth - IllidanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt