Bis wir uns wiedersehen

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Hey liebe Community, es ist gefühlt (und wahrscheinlich auch wirklich) ewig her seit ich dazu gekommen bin mal was zu veröffentlichen. Ich muss ehrlich sein, ich habe die Mutterrolle komplett unterschätzt -.- Aber hey, ein Jahr später und ich komme langsam dazu mal wieder Zeit für mich rauszuschaufeln. Und Tada: Hier ist mal wieder ein Kapitel :)

 Ich freue mich wie immer über Votes, Kommentare und konstruktive Kritik (Jegliche Lore Fehler sind natürlich beabsichtigte künstlerische Freiheit ;) Aber bitte weist mich trotzdem drauf hin, ich liebe es mein Lorewissen auszubauen!).


Meira hob den Arm und leckte über den kleinen Schnitt an ihrem Arm. Hauptsächlich um niemanden das grüne und goldene Funkeln in ihrem Blut sehen zu lassen, aber auch weil sich die Wunde danach in wenigen Sekunden schloss. "Das ist so krank, wie schnell du heilst!", antwortete ihr der Schurke, der ihr gegen über stand. Meira lächelte gequält. Das einzige Lächeln, dass sie zustande brachte. "Ich hab wohl ein bisschen Licht in meinen Adern fließen," lachte sie, "wohl ein Geschenk meines Vaters!" Es war eine Erklärung, die bisher niemand angezweifelt hatte. Ihr imaginärer verstorbener Vater, ein Paladin und eine übereifrige, verschollene Hexenmeisterin als Mutter, die sich die Liebe des Mannes mit Hilfe einer Sukkibi erzaubert hatte. Meira hatte die Geschichte so perfektioniert, dass niemand ihre seltsamen Gaben in Frage stellte. Tatsächlich war es ihr Speichel, der sie heilte, wie es Dämonenspeichel eben so an sich hatte. Was im schwarzen Tempel geschehen war, hatte sich fortgesetzt und je mehr sie trainierte, je stärker sie wurde, desto mehr Fähigkeiten erhielt sie. Sie hoffte immer noch inständig, dass ihr irgendwann noch Hörner und Flügel wachsen würden, aber das war doch sehr unwahrscheinlich. Stattdessen war sie mitlerweile in der Lage dazu Energien wahr zu nehmen und das ersetzte ihre Augen beinahe vollkommen. Noch immer viel zu überempfindlich für Licht, waren, vor allem im Kampf, ihre Augen fast immer geschlossen und sie verließ sich vollkommen auf ihre anderen Sinne. Der Schurke vor ihr verneigte sich und die Trainingsstunde war damit beendet. Meira verneigte sich ebenfalls und kehrte dann in ihre Unterkunft in der Schurkenzunft zurück. Als sie in Sturmwind angekommen war hatte sie sich die Zünfte angesehen und es war schnell klar gewesen, dass ihr Kampfstil unter den Schurken am wenigsten auffiel. Zwar fehlte ihr die typische magische Begabung für diese Zunft, aber ihre anderen Talente und ihre Fähigkeit sich vor aller Augen zu verbergen hatten ausgereicht um sie innerhalb der Zeit in der sie hier war bis in die höchsten Trainingsränge aufsteigen zu lassen.

Knurpselchen hüpfte aufgeregt an ihr auf und ab als sie zurück kehrte und sie nahm ihn noch auf einen kurzen Spaziergang durch die Stadt mit, bevor sie duschte und ihre restlichen Habseligkeiten zusammenpackte. Morgen würden die Luftschiffe sie nach Nordend bringen, denn Meira hatte vor dafür zu sorgen, dass alles geschah wie es musste, bevor sie Illidan eines Tages zurück holen konnte. 


Wochen später stand sie auf dem Plateau auf dem der Eisthron stand und war die einzige, die das zitternde Mädchen bemerkte, dass abseits stand und von dem sie sicher war, dass sie nicht mit ihnen aufgebrochen war. Arthas war gefallen und anhand der Energien die sie wahrnahm hatte es ihr das Herz gebrochen, mehr noch als Jaina, die noch immer schluchzend neben Arthas Leiche kniete. Es musste die andere soviel Kraft kosten, dass sie nicht bei ihrem Mann sein konnte und zum ersten Mal fiel Meira auf, dass sie die Verbindung von zwei Menschen sehen konnte. Die eisblaue Aura von sanftem Grün durchzogen, die Arthas umgeben hatte lag wie ein Schal um den Hals der jungen Frau, Jaina hingegen hatte keine solche Verbindung. Meira ging auf sie zu und während die andere ängstlich zurück schreckte stellten sich zwei Untote zwischen die beiden Frauen. Meira steckte ihre Gleven zurück in das Halfter auf ihrem Rücken und warf den Umhang darüber, was es ihr deutlich schwerer machte an sie heran zu kommen. Sie hob die Hände um zu zeigen, dass sie unbewaffnet war und die beiden Untoten sahen ihre Herrin an und warteten auf einen Befehl. Die Rüstung war der vermeintlichen Todesritterin viel zu groß und Meira bemerkte, dass sie, obwohl von der Form eindeutig ein Mensch, viel zu klein und zierlich dafür war... Dann erhaschte sie einen direkten Blick in die Angst und schmerzerfüllten Augen der anderen und stellte mit erstaunen fest, dass sie eindeutig asiatischer Abstammung sein musste. Sie hob die Hand langsam an das Halsband, dass sie noch immer trug, und obwohl die beiden Untoten dabei erneut in Angriffsstellung gingen richtete sie ihre Worte an die Frau vor ihr: "Du kommst von der Erde, stimmts?" Die Augen der anderen wurden größer und in ihre Energie mischte sich nun Panik, doch Meira sprach einfach weiter. "Mein Name ist Meira, ich komme aus England. Du gehörst zu Arthas, richtig? Ich...", sie stockte kurz, "Ich war die letzten Jahre bei Illidan." Sie wusste nicht, was von dem was sie sagte die andere Beruhigte, aber ihre Panik verebbte und die Trauer überwältigte sie. Wissend, wie es war jemanden den man liebte und die Freunde die man hatte fallen zu sehen, überbrückte Meira die letzten Meter zu der anderen und nahm sie in ihre Arme. Das Mädchen weinte beinahe eine Stunde lang und obwohl es bitter kalt war, stand Meira da und spendete ihr das bisschen Trost, das sie bieten konnte. 

"Möchtest du hier bleiben?", fragte sie die andere, als sie sich ein wenig beruhigt hatte. Sie schüttelte den Kopf und flüsterte leise :"Ich weis nicht, wohin ich gehen soll..." Wieder schloss Meira sie in die Arme und tröstete sie. "Ich muss noch etwas erledigen, ", erklärte sie, "aber dann finden wir schon einen Ort an dem du dich sicher fühlst!" Die Frau nickte und folgte Meira durch die Transporter und gemeinsam verließen sie die Eiskrone. "Mein Name ist Zoe", erklärte die andere während Meira ihre Fledermaus frei ließ. Meira zeigte ihr, wie sie ihre untoten Begleiter in den Steinen unterbrachte, bevor sie gemeinsam abhoben und sich auf die Suche nach dem Ort machten, an dem Sylvanas zu finden war. 

Die Bansheekönigin stand sinnlos im Schnee und blickte sich sowohl frustriert als auch irgendwie verloren um. Meira landete die Feldermaus in ihrer Nähe und näherte sich ihr vorsichtig. Sofort schnellte der Kopf der Königin der Untoten herum und sah die beiden Frauen misstrauisch an. Doch ihre Miene erhellte sich schnell und ein seltsam liebevolles Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. "Zwei Schwestern?", fragte sie neugierig und Meira blieb verdutzt stehen. "Ihr kommt von der Erde, richtig? Keine Angst, ihr seid nicht die ersten eurer Sorte, denen ich begegne."

Zwei Wochen später verließ Meira Unterstadt und ließ Zoe zurück. Tatsächlich waren sie in Sylvanas Obhut noch einer Handvoll anderer wie ihnen begegnet und nachdem Meira sich hatte sicher sein können, dass die Bansheequeen es wirklich ernst meinte und Zoe helfen wollte das Kind, das sie trug, zum nächsten Herrscher von Lordaeron zu erziehen, hatte sie sich zurück in die Welt der Allianz begeben und bereitete sich auf den nächsten großen Kampf, der Azeroth bevor stand, vor. 


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 03, 2022 ⏰

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Stranded in Azeroth - IllidanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt