Die schönste Zeit

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Diesen Dienstag gibt es wieder ein neues Illidan Kapitel!

Mir ist aufgefallen, dass die Arthas Kapitel nicht ganz so viel Aktivität von euch bekommen wie die von Illidan oder Lor'Themar o.O ??

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir in den Kommentaren ein paar Infos da lasst, weshalb euch die Story nicht so gut gefällt wie diese hier !

Jetzt aber erstmal viel Spaß beim Lesen und startet das Video mit der Musik am besten irgendwo bei 19 Minuten ; )


Es dauerte noch eine ganze Weile bis Meiras Schulter verheilt war. Die Zeit danach liebte sie.

In weniger als einem Mondzyklus hatte sie über fünfzig Jäger durch ihre Verwandlung begleitet und kein einziger war dem Wahnsinn verfallen. Auch wenn sie noch immer nicht mit den anderen zu Einsätzen durfte, sie hatte doch einen Sinn und Zweck gefunden und war Illidan nützlich. Das Training mit den Jägern fiel ihr immer leichter und es hatte sich ein dritter Jäger zu der kleinen Gruppe gesellt, Belath, der nach seiner Verwandlung eine seltenere Dämonenmutation hatte und somit ganz neue Aspekte in ihr Training brachte. Mit Illidan trainierte sie seltener als gedacht, aber das störte sie nicht. Sie durfte sich frei im Tempel bewegen und das was das wichtigste für sie. 

Wenn sie nichts zu tun hatte saß sie oft in den Gärten des Harems und war umringt von niederen Dämonen. Vor allem die Fellhunde waren begeistert von ihren Streicheleinheiten und so saß sie auch an diesem Tag auf der kleinen Bank, betrachtete die Dämonen bei ihren freizügigen Spielchen und kraulte Dancers Kopf. Sie fühlte sich erschöpft und genoss das Gefühl, denn es zeigte ihr, das sie lebte. Richtig lebte. Sie hörte das Geräusch von schlagenden Flügeln in der Luft und kurz darauf den satten Laut von Hufen, die auf den Fließen des kleinen Rondells, in dem sie saß, landeten. Meira lächelte stumm. Ihre Sinne wurden immer besser und auch wenn sie ihre Augen nicht mehr im Licht benutzen konnte, so bewegte sie sich mittlerweile wieder sicher und zielgerichtet. Sie konnte die Jäger größtenteils an ihrer Art zu gehen und ihrem Geruch unterscheiden und vor allem einen Geruch konnte sie unter tausenden erkennen. 

"Mein Fürst.", flüsterte sie, die Hand an ihrem Halsband und noch immer lächelnd als Illidan von hinten an sie heran trat. "Du bist müde!", antwortete er. Wie immer, er kam stehts gleich zum Punkt. Sie nickte. "Die Alpträume waren besonders schlimm heute Nacht und ich hatte bereits 3 Stunden Training und zwei weitere Verwandlungen.", erklärte sie. Illidan grunzte und sie spürte seine Finger durch ihre Haare gleiten. Etwas, das er ständig tat, wenn niemand ihnen zu sah. "Du solltest bei mir schlafen. Die Alpträume sind nicht so schlimm, wenn du nicht alleine bist!" Sie konnte den Unmut in Illidans Stimme hören. Er war noch immer sauer, dass sie, seitdem es ihr besser ging, wieder in ihren eigenen Gemächern schlief und sich weigerte zu ihm ins Bett zu kommen, egal wie schlimm die Träume waren. Sie schmiegte ihren Kopf in seine Hand, eine der wenigen Momente von Schwäche und Zärtlichkeit die sie beide zu ließen. "Ihr wisst, dass wir dann gar nicht mehr zum Schlafen kommen würden", antwortete sie und schloss die Augen um sich voll und ganz auf die Berührung zu konzentrieren, die er ihr schenkte. Sein Daumen streichelte zärtlich ihre Wange und er antwortete einen Moment lang nicht. Er sprach erst wieder, als er ihr die Hand entzog und Meira hörte an seinem Tonfall, dass sie recht hatte. Aus "ab und zu kann ich dir das geben" war "jedes mal, wenn wir alleine sind" geworden und sie hatte das Gefühl, dass er es mehr brauchte, als sie. 

Sie konnte sich kaum vorstellen, wie es sein musste, wenn man diesem Wunsch seit über 10.000 Jahren nicht nachgab, wenn man sich diese Art von physischer und psychischer Entspannung vollkommen selbst verbot. Sie hielt es manchmal schon nach wenigen Tagen nicht mehr aus, vielleicht auch, weil es bei der gekannten Einseitigkeit blieb...

Als Illidan wieder sprach roch sie sein Dämonenblut an der Hand die er ihr hinstreckte. "Ich würde es aber sehr begrüßen, wenn ich mal eine Nacht durchschlafen könnte", erklärte er ihr, während sie nach seinem Arm griff und die Lippen um die selbstgeschlagene Wunde legte um sich an Illidans Dämonenenergie zu stärken, "Deine Träume wecken mich jedes mal mit auf, egal wie weit du von mir entfernt bist." Meira konnte den Unterton in Illidans Stimme nicht zuordnen, aber sie hatte mittlerweile gelernt, dass in Top-Form zu sein, das wichtigste für ihn war, und da hatte er eigentlich auch recht. Sie löste sich von seinem Arm und nickte: "Ich verstehe!"

"Nimm mehr", knurrte der Halbdämon und ließ das vorherige Thema fallen. Meira schüttelte den Kopf, "Ich hab genug, ich kann mich nicht immer darauf verlassen, dass ihr kommt um mich zu retten!" Die Stimmung kippte kurzfristig und sie SPÜRTE, dass er aber genau das wollte, er wollte, dass sie sich auf ihn verließ. Das jemand ihm vertraute, an ihn glaubte und hinter seinen Entscheidungen stand. Bevor diese Tür zu seinem Herzen zuklappen konnte sprang sie auf und über die Bank auf der sie eben noch gesessen hatte und fiel in seine Arme. Meira klammerte sich an seine Taille und nuschelte in seine Bauchmuskeln: "Jeder von uns muss alles geben um die Legion zu vernichten....außerdem, wisst ihr doch, worin das wieder endet..." 

Illidans Anspannung wich für einen kleinen Moment und sie spürte wie sich seine Arme um sie legten und kurz darauf wurde es dunkel, als er seine Flügel wie einen Schutzschild um sie herum spannte. "Vielleicht will ich ja, dass es so endet.", raunte er ihr leise zu und sie wusste ohne es zu sehen, dass dieses unglaublich freche Grinsen wieder auf seinem Gesicht lag. Meira liebte dieses Grinsen und ihr Herz schlug ein wenig schneller. Aber sie war in diesem Prinzip ihrem Fürsten ebenbürtig und ließ ihre Zunge hervor schnellen um eine winzige Spur über seine Haut zu ziehen. Illidan knurrte und sie spürte ihre Wirkung auf ihn nur all zu deutlich. Im nächsten Moment hatte Illidan die Flügel weit ausgebreitet und hob sie auf seinen Arm. Mit allen vieren an ihn geklammert quietschte Meira vor Vergnügen als er sie mit einem einzigen Flügelschlag mehrere dutzend Meter in die Luft katapultierte. 

Hier oben das war seine Welt. Meira hatte ihn schon so oft dabei beobachtet, wie er seine Flügel trainierte und in der Luft war Illidan eine wunderschöne, tödliche Waffe. Rote und schwarze Strähnen peitschten um sie beide herum als Illidan sie um den Tempel herum zu dem Eingang brachte, der direkt in seine Gemächer führte. Vorsichtig setzte er sie auf dem kleinen Sims ab und ließ sie ins Innere treten, bevor er ihr folgte. Sobald er gelandet war hatte er sie auch schon an die nächste Wand gedrückt und Meira genoss die Liebkosungen seiner Zunge in ihrem Mund. 

Sie trank den halben Abend von ihm, während draußen die düstere Sonne den Himmel hinabglitt und Illidan die ganze zweite Hälfte des Tagen nur mit ihr im Bett verbrachte. 

"In wenigen Tagen ist mein Geburtstag", erklärte er ihr liebevoll, während sie über den unwirklich scheinenden Stoff des Kleides strich, das Illidan ihr so eben zum Geschenk gemacht hatte. Noch immer nackt saß sie auf dem Bett, den Körper übersäht mit seinen Biss- und Krallenspuren während er, auf einen Arm gestützt, sich von hinten über sie beugte und ihr einen Kuss auf die Schulter setzte, "Die Jäger bestehen darauf ihn zu feiern und ich wollte, dass du etwas besonderes zum anziehen hast!". Meira musste gegen die Tränen ankämpfen, die ihr die Freude in die Augen trieb. Mit einem schluchzenden Lächeln schmiegte sie sich in seine Halsbeuge und flüsterte leise: "Danke!"

Diese Zeit war die schönste für Meira und all die Erinnerungen an das Leben auf der Erde verblassten in diesem zerbrechlichen Frieden, den sie beide miteinander genossen.

Und dann kam Maiev...

Stranded in Azeroth - IllidanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt